(BZfE) – In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung durch die Vereinten Nationen (UNO) ausgerufen. Der ‚International Day of Awareness of Food Loss and Waste‘, der am 29. September begangen wurde, geht auf eine gemeinsame Anregung des argentinischen Agrarministeriums und des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, Braunschweig, zurück.
Nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO, 2011) gehen weltweit vom Acker bis auf den Teller etwa ein Drittel der Lebensmittel verloren, die für die menschliche Ernährung produziert werden. Das sind jedes Jahr 1,3 Milliarden Tonnen, so schätzt die FAO. Eine Studie des Thünen-Instituts analysierte für Deutschland – bezogen auf das Jahr 2015 –, dass jährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. Rund 11 Prozent entfallen auf die Landwirtschaft (Nachernteverluste), 18 Prozent entfallen auf die Verarbeitung, 4 Prozent im Groß- und Einzelhandel, 14 Prozent in der Außer-Haus-Verpflegung und 52 Prozent entfallen auf die privaten Haushalte.
Das bedeutet, dass wir jährlich pro Kopf rund 85 Kilogramm Lebensmittel wegwerfen. Die Top-3 sind Obst und Gemüse (34 Prozent), zubereitete Speisen (16 Prozent), gefolgt von Brot und Backwaren (14 Prozent).
Welche Gründe gibt es für Lebensmittelverluste an den verschiedenen Stellen der Produktions- und Verbrauchskette? Angaben dazu und Hinweise auf entsprechende Forschungsprojekte und Initiativen finden sich auf der Webseite des Thünen-Instituts. Im Web-Dossier „Lebensmittelverluste und Abfälle reduzieren“ wird die Thematik in einem übergreifenden Zusammenhang dargestellt. Hier gibt es auch Informationen über negative Auswirkungen von Lebensmittelabfällen auf die Umwelt, zum Beispiel die Freisetzung von Treibhausgasen.
Die Initiative Zu gut für die Tonne! bietet eine Fülle an praktischen Tipps zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung im Haushalt. Unter anderem, wie man mit übriggebliebenen Lebensmitteln leckere Restegerichte zubereiten kann: Dafür gibt es die Beste Reste-App.
Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
www.bzfe.de/lebensmittelverschwendung-1868.html