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Heute ist Bolognese-Tag. Ja, manchmal habe ich diese Gelüste. Es gibt drei Varianten: Pommes, Burger oder eben Bolognese. Und heute ist Bolognese-Tag!

Portion Spaghetti Bolognese mit Parmesan-Flocken
Judith Pulg | Fotografie

Eigentlich koche ich solche Gerichte ja nur, wenn mein Sohn nicht mitisst. Solche, das heißt Gerichte, in die einfach ein ordentlicher Schuss Alkohol gehört. Aber heute werde ich meinen Heißhunger auf Bolognese einfach ausnutzen, um den Selbsttest zu machen: Ist der Wein wirklich geschmacksentscheidend? Oder geht’s auch ohne? Und kann ich ihn vielleicht auch einfach durch Traubensaft ersetzen?

Ein Gericht – drei Versionen

Die Zutaten für das Grundrezept (für 2 Personen):

1               Zwiebel

1               Knoblauchzehe

1               Karotte

1               Stange Staudensellerie

300 g       gemischtes Hackfleisch

3 EL         Tomatenmark

3               Lorbeerblätter

6               Stängel Thymian

6               Stängel Rosmarin

6               Stängel Oregano

120 ml   Rotwein (hier für mein Experiment je 40ml Rotwein, Gemüsebrühe und Traubensaft)

300 g       passierte Tomaten

100 ml     Fleisch- oder Gemüsebrühe

                   Salz & Pfeffer

Für meine Bolognese bereite ich zunächst das Gemüse vor: Zwiebel, Knoblauch und Karotte schälen und den Sellerie waschen – dann hacke ich alles ganz klein. Okay, ich gebe zu: Ich lasse es von meiner Küchenmaschine kleinhäckseln. (Falls ihr das auch vorhabt: Vorsicht, nicht dass es Brei wird!) Und weil ich eine kleine Perfektionistin bin, wiege ich das Ganze ab und teile es in drei gleiche Portionen.

Dann stelle ich drei Töpfe auf den Herd, gebe in jeden einen Löffel Olivenöl und brate das Gemüse an. Nach ein paar Minuten füge ich jedem Topf 100 Gramm gemischtes Hack hinzu und brate es weiter, bis das Hackfleisch krümelig wird. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tomatenmark (je 1 EL) einrühren und die Gewürze hinzufügen – in jede Pfanne ein Lorbeerblatt, einen Stängel Thymian und einen halben Stängel Rosmarin.

Und nun geht’s ans Ablöschen: Topf 1 mit Rotwein, Topf 2 mit gleicher Menge Gemüsebrühe und Topf 3 mit Traubensaft. Bei der Farbe zeigen sich schon die ersten Unterschiede!

Einkochen lassen, dann noch die passierten Tomaten und die Gemüsebrühe dazu. Ich vermische beides und verteile es dann in gleicher Menge auf die drei Töpfe.

So, und jetzt heißt es: Geduld haben. Damit das Ergebnis brauchbar wird, reiße ich mich diesmal zusammen und lasse es tatsächlich zwei Stunden auf niedriger Flamme garen. Auch wenn mein Appetit mir etwas ganz anderes befiehlt... Und mein Mann auch!

Das Ergebnis:

Optisch kommt die Variante mit Traubensaft sehr nah an die Rotwein-Bolognese heran. Aber in Blindverkostung stellen wir beide fest, dass uns die Version mit Traubensaft zu fruchtig-süß ist. Erstaunlich gut schmeckte uns beiden allerdings die Bolognese, in der ich den Wein einfach durch Gemüsebrühe ersetzt hatte. Diese war im Ganzen etwas pikanter als die beiden anderen – was unserem Geschmack entgegenkam, so dass wir uns kaum zwischen dieser und der Originalversion mit Wein entscheiden konnten.

Insgesamt glaube ich allerdings, dass die Zubereitung – vor allem das lange Garen ­und die frischen Kräuter – viel mehr zu dem gelungenen Endergebnis beigetragen haben als der Schuss Wein. So dass mein Mann und ich vor allem einen Schluss aus dem ganzen Ergebnis ziehen: Wir können gerne auf den Wein verzichten – aber beim nächsten Mal muss es MINDESTENS die doppelte Menge sein!!

Ach ja: Mein Sohn konnte an dem Test leider nicht teilnehmen: Die Zubereitung hat so lange gedauert, dass ich ihn vor Vollendung des Meisterwerks ins Bett schicken musste. Und morgen bleibt ihm leider, leider nur noch ein kleiner Rest der Traubensaft-Bolognese...

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Kommentare (2)

Frische Kräuter??
Santiago / 27.01.2022 / 17:34 Uhr

Ohh, diese deutsche Ignoranz, dass in jedes italienische Gericht alle mediterranen Kräuter reinkommen die man finden kann 😭

In eine Bolognese gehören weder Rotwein (sondern Weißwein) noch irgendwelche Kräuter, egal ob frisch oder nicht, und auch kein Knoblauch. Bestenfalls ein Lorbeerblatt oder eine Prise Muskat.

Danke ...
Julia Icking / 18.02.2022 / 12:08 Uhr

... für den Kommentar - man lernt nicht aus! Viele Grüße Julia

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