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Im April 2019 habe ich meinen persönlichen Klimacheck gemacht und ihn mit euch geteilt. Mein Fazit damals: Es gibt einige Hebel, die ich schon ansetze, aber es gibt auch Hürden. Die bestehen einerseits durch mein Verhalten, wenn ich zum Beispiel Angebote nicht nutze, weil es umständlich wäre. Andererseits durch das bestehende Angebot, wenn es also im Supermarkt nur Biogemüse in Plastikverpackung gibt und ich mich zwischen Bio und unverpackt entscheiden muss. Heute betrachte ich das Thema mal aus einer anderen Richtung und schreibe meine persönliche Haushalts-Zukunftsvision für das Jahr 2025 auf. Dabei geht es auch um die beiden genannten Punkte.

Obst und Gemüse - vor allem aus der Region

Für das Jahr 2025 wünsche ich mir, dass ich ganz einfach Obst und Gemüse aus der Region beziehen kann. Alles was hier wächst, finde ich im örtlichen Supermarkt, im Bioladen oder auf dem Markt. Alles was Saison hat, kommt aus der Region! Produkte aus fernen Regionen stammen selbstverständlich aus ökologischer Landwirtschaft, werden fair gehandelt und mit möglichst kleinem, ökologischen Fußabdruck transportiert. Dafür akzeptiere ich, dass ich nicht jeden Tag alles kaufen kann. Schon gar keine Erdbeeren im Dezember.

Ich genieße, dass die Produkte wirklich lecker sind und ich sicher sein kann, dass alle Beteiligten an der Lieferkette ein gutes Auskommen haben.

Fleisch, Milchprodukte und Eier

Vielleicht essen wir im Jahr 2025 alle vegetarisch oder vegan, wer weiß. Da ich das aber nicht über die Köpfe der Familie hinweg bestimmen kann und will, kaufe ich im Jahr 2025 ausschließlich Fleisch, Milch, Milchprodukte und Eier aus artgerechter Biohaltung. Das heißt für mich zum Beispiel: Schweine dürfen sich im Matsch suhlen. Hühner und Hähne dürfen beide aufwachsen, denn bei den gehaltenen Tieren handelt es sich um Zweinutzungsrassen. Diese legen sowohl viele Eier, setzen aber auch genug Fleisch an. Milch bekommen ich von Kühen, die ihre Kälber bei sich behalten dürfen. Auch in der Fleischproduktion herrschen sehr gute Haltungsbedingungen. Außerdem kaufe ich nicht nur die Filetstücke vom Tier, sondern verwerte alle Teilstücke (From nose to tail).

Keine Lebensmittel wegschmeißen

Im Jahr 2025 schmeiße ich endgültig keine Lebensmittel mehr in den Müll. Dazu gehört natürlich irgendwie auch die Verwertung des gesamten Tieres, genauso wie das Nutzen von Gemüseschalen, zum Beispiel in Gemüsebrühe, oder von Gemüseblättern, zum Beispiel als Pesto aus Möhrengrün.

Wenn ich Inspiration brauche, um Reste zu verwenden, finde ich die bei Zu gut für die Tonne und unter dem #restreloaded in den Sozialen Medien. Das gilt übrigens schon im Jahr 2021.

Verpackungsmüll

Im Jahr 2025 produziere ich keinen Verpackungsmüll mehr, der nicht recyclebar ist. Obst und Gemüse kaufe ich lose im mitgebrachten Beutel. So kann ich auch die Menge selber wählen, um Reste zu vermeiden. Genauso kaufe ich Brot und Backwaren im Mehrwegbeutel. Weil es in allen Supermärkten „Unverpackt-Stationen“ gibt, kommen auch Haferflocken, Nüsse und Nudeln ohne zusätzliche Verpackung aus. Unvermeidbare Verpackungen bestehen aus einem einzelnen Rohstoff, der gezielt und vollständig wiederverwertet wird.

Kein Verpackungsmüll gilt aber auch beim Kaffee und Essen zum Mitnehmen. Hier wünsche ich mir flächendeckende Pfandsysteme, die schlüssig ineinandergreifen. Beim Kaffeebecher gibt es das ja schon manchmal.

Nachhaltige Küchengeräte

Tja, mal schauen, wie lange unsere Geräte noch durchhalten. Tatsächlich sind Kühlschrank und Herd jetzt schon über 10 Jahre alt. Die Waschmaschine sogar deutlich älter. Hoffentlich halten sie noch lange durch … Wenn ich im Jahr 2025 neue Geräte anschaffen muss, wünsche ich mir eine gute Auswahl an nachhaltig produzierten Geräten, die vor allem auch gut repariert werden können. Energieeffizient sollen sie natürlich auch sein. Der Strom, den die Geräte dann verbrauchen, kommt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien.

Alles utopisch?

Ja, ich weiß, manches von dem, was ich hier schreibe, wird vermutlich nie vollständig Realität. Und vielleicht wäre das eine oder andere auch gar nicht besonders nachhaltig, sondern eben einfach nur eine schöne Utopie. Nichts desto trotz bleibe ich dran und beschäftige mich damit, wo meine Lebensmittel herkommen, wer sie für mich unter welchen Bedingungen produziert und wo ich als Verbraucherin mit meiner Einkaufsentscheidung zu einer nachhaltigeren Welt beitragen kann. Schon jetzt gibt es Einkauforte wie die Marktschwärmer oder eine solidarische Landwirtschaft, die viel von dem ermöglichen, was ich mir für 2025 wünsche. Toll wäre es, wenn diese Nischen zur Normalität würden.

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