Exotische Früchte zubereiten und verwenden
Feigen
Frische Feigen werden am besten roh gegessen. Die Haut ist essbar, wird jedoch meist nicht mitverzehrt, da sie eine leicht ledrige Konsistenz hat. Man kann die Früchte dünn schälen oder durchschneiden und auslöffeln. Oder die Feigen vierteln und das Fruchtfleisch mit einem Messer von der Haut trennen. Die aromatisch-süß schmeckenden Früchte reifen zwar nach, werden aber meist essreif angeboten. Sie eignen sich wunderbar für herzhafte Kombinationen mit Frischkäse und anderen Käsesorten, mit rohem Schinken, zum Einlegen in Rotwein oder Wodka, für fruchtige Füllungen aller Art. Ebenso lassen sich sehr gut süße Gebäcke und Desserts mit Feigen herstellen. Trockenfeigen werden mit der Haut verzehrt.
Litschis
Zum frischen Genuss pellt man die Litschis zuerst wie ein gekochtes Ei aus der harten Schale. Dann löst man während des Kauens das helle Fruchtfleisch behutsam vom Samen herunter. Für ein Dessert entsteint man die Früchte besser vorher. Sie reifen nicht nach und halten sich bei Zimmertemperatur nur 3-5 Tage. Die entsteinten Früchte, gefüllt mit einer herzhaften Creme, sind eine delikate Vorspeise. Litschis eignen sich als Zugabe in exotischen Obstsalaten, Bowlen, Cocktails und anderen alkoholischen Getränken, für Kompotte und Süßspeisen sowie in Soßen zu Reis-, Fleisch-, und Fischgerichten. Aus ihnen wird Saft, Nektar und Wein bereitet und sie werden getrocknet als "Litschi-Nüsse" verkauft.
Mangos
Bei einer Mango ist nur das gelbe Fruchtfleisch genießbar. Es hat ein besonderes, süß-säuerliches Aroma. Die glatte, lederartige Schale und der große flache Stein innen sind nicht für den Verzehr geeignet. Mangos gehören zu den nachreifenden Früchten, sie werden aber auch essreif angeboten. Eine reife Frucht gibt auf leichten Fingerdruck nach und verströmt einen angenehmen Duft. Zum Verzehr stellt man die Frucht am besten hochkant und schneidet mit einem großen Messer auf beiden Seiten dicht am Stein entlang. Nun ritzt man das Fleisch in den beiden Fruchthälften vorsichtig bis knapp vor der Schale gitterförmig ein und wölbt die Schale nach außen. Die einzelnen Fruchtstücke lassen sich nun leicht von der Schale trennen. Mangos sind vielseitig verwendbar: als Frischfrucht, in Obstsalaten, als Tortenbelag, für Kompott, Chutneys, Soßen, Konfitüre, Mus, Cremes, Sorbets, Speiseeis, Püree, Saft, Konserven und als Trockenfrucht.
Kaki (Persimon©, Sharonfrucht)
Reife Kakis sind weich, das Fruchtfleisch schimmert glasig-glänzend durch die dünne Haut. Kakis werden roh gegessen, indem man die Frucht zerteilt und die dünne Schale abzieht, oder man löffelt das aromatische Fruchtfleisch aus der Schale, eventuell unter Zusatz von Limettensaft. Sie gehören zu den nachreifenden Früchten. Einige neuere Sorten, darunter die Kaki Persimon© und die Sharonfrucht, denen die Adstringenz (leicht bitteres, zusammenziehendes Aroma) entzogen wurde, kann man schon im festen Zustand mit Schale wie einen Apfel essen, oder man schneidet sie in Stücke zur Verwendung in Obstsalaten, als Tortenbelag und zum Füllen. Kakis eignen sich gut für Kompotte, Konfitüren, Pulpen, Saft, Sirup, Wein, Essig, Speiseeis, Quarkspeisen u. a. Getrocknet heißen sie Kakifeigen.
Passionsfrucht
Die Passionsfrucht hat eine dicke glatte udn ungenießbare Schale, die mit zunehmender Reife dünner und schrumpeliger wird. Es gibt verschiedene Arten, die auch als Maracuja oder Granadilla bezeichnet werden. Das saftige, aromatische Fruchtfleisch besitzt eine geleeartige Konsistenz und kann unterschiedlich gefärbt sein. Die enthaltenen schwarzen Kerne sind essbar. Vor der Zubereitung wird die Frucht gründlich gewaschen. Anschließend wird sie in zwei Hälften geschnitten und das Fruchtfleisch mit einem Teelöffel ausgelöffelt. Wer Saft gewinnen möchte, drückt die Obsthälften mit einer Zitronenpresse aus oder streicht das Fruchtfleisch durch ein Sieb.
Frische Passionsfrüchte schmecken pur, im Obstsalat, in Muffins und Pfannkuchen oder eingekocht als Konfitüre und Gelee. Sie verfeinern aber auch Desserts wie Sorbets, Milchspeisen, fruchtige Bowlen und Cocktails. Maracujasaft ist beliebt und wird in den meisten Multivitaminsäften verwendet. Passionsfrüchte geben auch herzhaften Speisen eine exotische Note wie Suppen, Salaten oder Meeresfrüchten.
Karambole (Karambola, Sternfrucht)
Die Karambole ist frisch genießbar und gehört zu den nicht nachreifenden Früchten. Sie ist optimal reif, wenn das durchscheinende Fruchtfleisch nicht mehr grün, sondern - je nach Sorte - hellgelb oder goldgelb bis bernsteinfarben ist. Die dünne Haut der reifen Frucht lässt sich leicht abziehen, kann aber ebenso mitgegessen werden. Meist wird die Frucht gewaschen, quer in sternförmige Scheiben geschnitten und in Obstsalaten, Süßspeisen, auf Torteletts oder als Kuchenbelag verwendet. Die frischen Sternscheiben eignen sich gut für Sekt, Bowlen, Cocktails oder erfrischende Mixdrinks, selbst zum Garnieren von Lamm- oder Geflügelgerichten. Verarbeitet werden die Früchte zu Saft, Erfrischungsgetränken, Sorbets, Trocken- und kandierten Früchten. Aus Früchten saurer Sorten werden Konfitüre, Kompott, Gelee, Mus, Chutney und Konserven hergestellt.
Kaktusfeige (Kaktusbirne, Indische Feige)
Kaktusfeigen werden ohne Haut frisch verzehrt, am besten gekühlt. Bei der Verarbeitung von Kaktusfeigen empfiehlt es sich zum Schutz vor verbliebenen Dornenresten Handschuhe zu tragen. Zum Verzehr halbiert man die Früchte der Länge nach und löffelt sie einfach aus oder man schneidet an beiden Enden je eine flache Scheibe ab, schlitzt die Fruchthaut mit einem Messer der Länge nach auf und zieht sie ab. Das Fruchtfleisch wird in Scheiben oder Stücke geschnitten serviert. Die Kerne kann man mitessen; falls sie stören, wird das Fruchtfleisch am besten durch ein Sieb passiert und etwas Zitronen- oder Limettensaft rundet den Geschmack ab. Weitere Verwendung finden Kaktusfeigen in Salaten mit herzhaften Zutaten wie Schinken, Geflügel, Räucherforellen, Scampis, für Soßen, Püree, Kompott, Eiscreme, Sorbet, Konfitüre, Fruchtpaste und Feingebäck. Aus dem Saft lassen sich Sirup, Gelee, Wein, Likör und schwach alkoholische Getränke herstellen.
Pitaya (Pitahaya, Drachenfrucht)
Die meist gelben oder roten Früchte stammen von verschiedenen Kakteenarten. Alle haben eine schuppenartige, ungenießbare Schale, die äußerlich an einen Zapfen erinnert. Ihr Fruchtfleisch ist durchsetzt von schwarzen, essbaren Kernen. Die gelben Arten haben meist weißes bis gräuliches mild-süßliches Fruchtfleisch. Rote Arten haben auch rötliches bis violettes Fruchtfleisch. Die Drachenfrucht hat zwar eine rote Schale, aber ebenfalls grau-weißes Fruchtfleisch, das eher süßlich-fade schmeckt. Vor der Zubereitung werden die Enden abgetrennt, am Blütenansatz eingeschnitten und die Haut nach unten abgezogen. Die Frucht lässt sich auch halbieren und ähnlich wie eine Kiwi auslöffeln. Genießen Sie die Exotin am besten roh und eisgekühlt - klein geschnitten im Obstsalat, im Sorbet und in süßen Desserts. Pitayas verfeinern Cocktails, Milchshakes und grüne Smoothies, harmonieren aber auch zu pikanten Blattsalaten, rohem Schinken, Käse und Fisch. Selbst zu Marmelade, Saft und Sirup kann das ausgefallene Obst verarbeitet werden.
Granatapfel
Bei der Verarbeitung sollten Köche die Schürze nicht vergessen. Denn der purpurfarbene Saft der Beerenfrucht hinterlässt hartnäckige Flecken, die sich kaum entfernen lassen. Wenn der Kelchansatz herausgeschnitten ist, lässt sich der Granatapfel einfach auseinanderbrechen. Anschließend die dünnen weißen Häute entfernen und die kleinen roten Fruchtperlen dazwischen vorsichtig herauslösen, z.B. mit einem Löffel. Die Kerne können verzehrt werden, schmecken aber leicht bitter. Tipp: Granatapfel in einer Schale mit Wasser aufbrechen und zerteilen; die Granatkerne sinken nach unten und können nach dem Abgießen des Wassers weiterverarbeitet werden. Wer Granatapfelsaft gewinnen möchte, schneidet das Obst quer auf und presst es vorsichtig wie eine Zitrusfrucht aus.
Granatäpfel reifen nicht nach. Sie haben ein mild-süßes bis säuerliches Aroma und schmecken pur, im Müsli und im Obstsalat. Die kleinen roten Saftperlen können auch mit verschiedenen Blattsalaten, Birne, Mandelblättchen und Parmesan kombiniert werden. Die fruchtig-herbe Note der Samenkerne passt zu Lamm, Wild und Geflügel, aber auch zu Couscous und Bulgur. Ein Farbtupfer auf dem Frühstückstisch ist selbst gemachtes Granatapfelgelee, das aus dem Saft der Früchte hergestellt wird. Der Sirup (im Handel Grenadine) verfeinert Getränke, Kuchen und Cocktails, während die Kerne eine köstliche Dekoration für Süßspeisen und Eis sind.