Wenn ein Baby geboren wird, sieht man seine Zähne nicht. Doch sie sind schon da, unter dem Zahnfleisch. Deshalb ist es wichtig, dass Sie gleich nach der Geburt die Zähne Ihres Kindes vor Karies schützen. Denn gesunde Zähne haben viele Vorteile:
Hat ein Kleinkind gesunde Milchzähne, dann
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wird dieses Kind wahrscheinlich auch später gesunde Zähne haben.
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kann das Kind ganz normal essen, beißen, kauen und Zähne putzen. Karies tut weh, zum Beispiel beim Essen.
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hat das Kind beim Zahnarzt oder der Zahnärztin keine Schmerzen. Wenn ein Kind aber wegen Karies zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin muss, kann es schmerzhaft werden.
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ist das auch für seine sonstige Gesundheit gut. Denn hat ein Kind Karies, kann es davon zum Beispiel Fieber bekommen.
Zähne putzen, sobald der erste Zahn da ist
Schon wenn sich der erste Zahn zeigt, sollten Eltern die Zähne der Kinder pflegen. Am besten ist es, wenn Eltern ihr Kind liebevoll und spielerisch ans Zähneputzen gewöhnen. Das Ziel ist, dass sich das Kind gerne die Zähne putzen lässt. Und dass es später selbst gerne putzt. Babys und Kleinkinder nehmen zum Beispiel ganz selbstverständlich Dinge in den Mund. Geben Sie Ihrem Baby zum Spielen einfach einmal eine Zahnbürste. Sie können auch ein Lied singen oder eine lustige Geschichte über Zähne erzählen.
Wenn Ihr Kind die Zähne einmal nicht putzen will, dann zwingen Sie es nicht. Sonst hat das Kind keine Freude mehr daran, die Zähne zu putzen. Putzen Sie die Zähne einfach am nächsten Tag weiter.
Zum Zähneputzen sollten Sie am besten eine Zahnpasta ohne Geschmack und ohne Farbe nehmen. Der Grund: Sieht eine Zahnpasta schön aus oder schmeckt sie gut, könnte ein Kind viel davon verschlucken. Das ist aber nicht gut, wenn die Zahnpasta Fluorid enthält.
Auch gesundes Essen und Trinken mit wenig Zucker ist sehr wichtig. Denn Kinder können Karies bekommen, wenn sie häufig Zucker im Mund haben. Außerdem sollten Sie regelmäßig mit Ihrem Kind zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen.
Fluorid ist wichtig für gesunde Zähne: Worauf müssen Eltern achten?
Fluorid macht die Zähne Ihres Kindes stärker. Fluorid gibt es in der Zahnpasta oder als Tablette. Aber Achtung: Ihr Kind darf nicht zu viel Fluorid bekommen. Denn bei zu viel Fluorid können Kinder Flecken auf den bleibenden Zähnen bekommen. Auch Löcher in den Zähnen können entstehen.
Eine Zahnpasta mit Fluorid sollte 1.000 ppm haben. Achten Sie genau auf diese Zahl, wenn Sie auf die Verpackung der Zahnpasta schauen. Denn es gibt auch Zahnpasta mit weniger Fluorid. Solche Zahnpasta schützt die Zähne aber nicht gut.
Kinder verschlucken die Zahnpasta sehr oft. Deswegen sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind auch nicht zu viel Fluorid bekommt. Am besten ist es, wenn die Eltern die Zahnpasta auf die Zahnbürste geben.
Schutz und Pflege der Zähne: In welchem Alter gilt was?
Babys von 0 Monaten bis zum ersten Milchzahn
Geben Sie Ihrem Baby ab der 2. Woche nach der Geburt täglich eine Tablette, die Fluorid und Vitamin D enthält. Vitamin D ist für die Knochen Ihres Kindes wichtig. In einer Tablette sollten 0,25 mg Fluorid und 400 bis 500 I.E. Vitamin D enthalten sein.
Babys vom ersten Milchzahn bis 12 Monate
Wenn sich der erste Zahn zeigt, haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Sie geben Ihrem Kind weiterhin täglich eine Tablette mit Fluorid und Vitamin D. Zum Zähneputzen nehmen Sie dann eine Zahnpasta ohne Fluorid. Oder Sie putzen die Zähne Ihres Kindes sogar ohne Zahnpasta, das geht auch.
ODER
2. Sie nehmen zum Zähneputzen eine Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid. Die Menge Zahnpasta auf der Zahnbürste soll so groß wie ein Reiskorn sein und auf keinen Fall mehr. Sie geben Ihrem Kind dann eine Tablette, die nur noch Vitamin D enthält. Eine Tablette mit Fluorid darf Ihr Kind dann auf keinen Fall mehr bekommen.
Putzen Sie bis zu 2 Mal pro Tag vorsichtig und liebevoll die Zähne Ihres Kindes. So gewöhnt sich Ihr Kind ans Zähneputzen. Außerdem können Sie mit Ihrem Kind auch zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen, wenn der erste Zahn da ist.
Achtung: Geben Sie Ihrem Kind Flaschenmilch? Dann müssen Sie darauf achten, wie viel Fluorid im Wasser ist, mit dem Sie die Flaschenmilch mischen:
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Hat das Wasser für die Flaschenmilch mehr als 0,3 Milligramm Fluorid pro Liter? Dann geben Sie dem Kind keine Fluorid-Tablette, damit es nicht zu viel Fluorid bekommt.
Am besten ist es, wenn Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin darüber sprechen: zum Beispiel mit einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin oder einem Zahnarzt oder einer Zahnärztin.
Kleinkinder von 1 bis 2 Jahre
Ab dem 1. Geburtstag putzen die Eltern weiterhin 2 Mal pro Tag die Zähne ihres Kindes. Die Zahnpasta soll 1.000 ppm Fluorid haben. Davon kommt eine Menge so groß wie ein Reiskorn auf die Zahnbürste. Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin.
Je nachdem, wann Ihr Kind geboren ist, kann es auch noch Vitamin D bekommen. Fragen Sie am besten Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin, wie lange Ihr Kind noch Vitamin D bekommen soll. Geben Sie Ihrem Kind jetzt auf keinen Fall mehr Tabletten mit Fluorid.
Kinder von 2 bis 6 Jahre
Ab dem 2. Geburtstag sollte sich Ihr Kind seine Zähne 2 Mal am Tag selbst putzen. Ein Erwachsener putzt die Zähne nach. So lernt Ihr Kind, wie gutes Zähneputzen funktioniert. Wenn sich Ihr Kind in der Kita noch ein drittes Mal die Zähne putzt, ist das auch gut. Die Menge der Zahnpasta mit 1.000 ppm Fluorid soll jetzt so groß wie eine Erbse sein. Ab dem 2. Geburtstag sollten Sie zusammen mit Ihrem Kind jedes Jahr zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin gehen.