Grillen macht Spaß, schmeckt gut und kann auch sehr gesund sein. Denn beim Grillen bleiben Nährstoffe besser erhalten als beim Kochen, Braten oder Schmoren. Ein weiterer Vorteil: Beim Grillen kann man auf zusätzliches Fett verzichten. Das Besondere beim Grillen sind aber vor allem die schmackhaften Krusten, Röst- und Aromastoffe.
Für Abwechslung auf dem Grill sorgen neben Steaks oder Würstchen auch Gemüse, Kartoffeln und Obst. Ergänzt durch einen grünen Salat und Vollkorn-Baguette wird daraus eine gesunde und leckere Grill-Mahlzeit.
Doch wer gesund und sicher grillen will, sollte sich an einige Regeln halten.
8 Regeln zum Grillen
1. Draußen Grillen
Holzkohle- und Gasgrills gehören immer nach draußen!
Der Grill sollte niemals unter einem Sonnenschirm stehen. Der Schirm kann schnell Feuer fangen und brennen.
Beim Grillen mit Holzkohle entsteht Kohlenmonoxid. Kohlenmonoxid ist ein Gas, das man nicht sehen oder riechen kann. Zu viel von diesem Gas an einem Ort kann tödlich sein.
Deshalb ist beim Grillen mit Holzkohle draußen Grillen Pflicht! So oder so sollten Sie immer darauf achten, dass die Gase beim Grillen gut abziehen können.
2. Gutes Brennmaterial: Holzkohle oder Holzkohle-Briketts
Als Brennmaterialien eignen sich Holzkohle oder Holzkohle-Briketts. Holzkohle ist günstiger und glüht schneller durch. Briketts brauchen etwas länger, dafür glühen sie länger. Außerdem strahlen Briketts eine sehr gleichmäßige Hitze aus.
Verwenden Sie niemals Kiefernzapfen, harzreiches Holz, Verpackungen oder Papier zum Grillen, denn beim Verbrennen entstehen giftige Gase. Diese giftigen Gase können sich auf das Grillgut legen. Das will niemand.
3. Richtig anfeuern
Schichten Sie die Holzkohle oder Holzkohle-Briketts zu einer Pyramide auf. Verteilen Sie festen oder flüssigen Grillanzünder darin. Benutzen Sie auf keinen Fall Benzin, Brennspiritus oder Terpentin, denn so kann eine Stichflamme entstehen. Eine Stichflamme ist ein Feuer, dass sehr schnell und plötzlich, sehr heiß und gefährlich hoch brennt.
Wenn die Holzkohle oder Holzkohle-Briketts gut brennen, können Sie die Kohle im Grill verteilen. Damit die Kohle schneller durchglüht, braucht sie Sauerstoff. Mit einem Blasebalg können Sie leicht und bequem Sauerstoff auf die Kohle blasen. Wenn sich eine feine weiße Ascheschicht auf der Kohle gebildet hat, dann kann das Fleisch und Gemüse auf den Grill.
4. Saftige Lebensmittel nicht direkt über der Kohle grillen
Wenn Fett, Saft oder Marinade aus den Lebensmitteln auf die Glut tropft, entsteht ein bläulicher Rauch. Dieser Rauch ist schädlich. Garen Sie tropfende Lebensmittel deswegen besser indirekt. Das heißt, Sie legen die Lebensmittel nicht direkt über die Kohle, sondern seitlich davon. Sie können auch eine Schale nutzen, am besten aus Edelstahl. So tropft nichts in die Glut.
Aluschalen oder -folie können Sie auch nutzen, doch sie haben Nachteile: Salze und Säuren können die Aluschalen oder -folien angreifen und auflösen. In Marinaden sind oft Salze und Säuren. Ein Teil des Aluminiums geht dann vielleicht in die Lebensmittel. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt: Saure oder salzhaltige Lebensmittel sollen nicht mit Aluminium in Kontakt kommen.
Außerdem ist es nicht gut für die Umwelt, wenn das Aluminium nur einmal verwendet und dann weggeworfen wird. Eine Schale aus Edelstahl können Sie immer wieder benutzen.
5. Fleisch und Fisch immer durchgaren
Fleisch und Fisch sollten Sie immer gut durchgaren. So können Sie sicher sein, dass Krankheitserreger abgetötet werden. Wie lange Sie Fleisch und Fisch grillen müssen ist unterschiedlich. Es kommt darauf an, wie groß die Stücke sind und was Sie grillen. Kleine Stücke Rindfleisch brauchen etwa 6 bis 12 Minuten bis sie gut durchgegart sind. Schweinefleisch braucht etwa 8 bis 10 Minuten.
Wer sicher sein will, kann ein Fleisch-Thermometer nutzen. Messen Sie die Grillstücke im Inneren. Dort sollten sie 70 Grad Celsius für mindestens zwei Minuten erreichen.
6. Welche vegetarischen oder veganen Lebensmittel eignen sich für den Grill?
Viele Sorten von Gemüse lassen sich sehr gut grillen: zum Beispiel Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Zucchini oder Auberginen. Auch Maiskolben, Champignons, Karotten oder Fenchel können Sie grillen. Einige Gemüsesorten können Sie auch füllen, zum Beispiel Paprika oder Zucchini.
Sie können auch Fleisch- und Fisch-Ersatzprodukte grillen: zum Beispiel Würstchen aus Erbsen, Schnitzel aus Soja oder auch einfach Tofu. Auch einige Sorten Käse lassen sich sehr gut grillen: zum Beispiel Halloumi, Schafs- oder Ziegenkäse. Dazu passt Brot, dass ebenfalls auf dem Grill leicht geröstet werden kann.
Obst wie Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche oder Aprikosen schmecken gegrillt sehr gut. Legen Sie das Obst im Ganzen, auf Spieße gesteckt oder geschnitten auf den Grill.
Mehr wissen?
Mehr über vegetarische Ernährung erfahren Sie im Artikel Vegetarisch essen.
7. Würzen erst am Ende
Beim Grillen gilt: erst grillen, dann würzen – damit frische Kräuter und Gewürze nicht verbrennen. Besonders Fleisch sollten Sie erst nach dem Grillen salzen, sonst wird es trocken.
8. Was gehört nicht auf den Grill?
Einige Lebensmittel eignen sich nicht zum Grillen: gepökelte oder geräucherte Lebensmittel wie Kasseler, Wiener Würstchen, Fleischwürstchen oder Leberkäse. Diese Lebensmittel enthalten Nitrit-Pökelsalz. Das Nitrit kann bei hohen Temperaturen mit den Fleisch-Eiweißen zu Nitrosaminen reagieren. Nitrosamine können die Krankheit Krebs hervorrufen.
Wenn Sie sicher sein wollen, dann grillen Sie nur Brat- oder Grillwürstchen. Diese Würstchen enthalten kein Pökelsalz. Bei verpackten Lebensmitteln lesen Sie das Zutaten-Verzeichnis. Dort steht, ob Nitrit enthalten ist. Wenn Sie Fleisch oder Fisch an der Fleischtheke kaufen, können Sie das Verkaufspersonal fragen.
Geräucherte Lebensmittel enthalten meist schon Schadstoffe aus der Verbrennung und dem Rauch. Deswegen sollten diese Lebensmittel nicht noch einmal gegrillt werden.
Mehr wissen?
Auch auf dem Grill-Teller gilt: weniger Fleisch, dafür mehr Obst und Gemüse. Mehr darüber was und wie viel Sie essen sollten, erfahren Sie im Artikel Die Ernährungspyramide.