Apfelsorten im Überblick
Alkmene
'Alkmene' enstand aus einer Kreuzung der Sorten 'Cox Orange' und 'Geheimrat Oldenburg. Der Baum verträgt trockenere Böden, wächst recht schwach und ist nicht so ertragreich wie zum Beispiel 'Cox Orange'.
Frucht: mittlere Größe, Schale goldgelb bis rot
Geschmack: aromatisch-säuerlich
Pflückreife: Anfang bis Mitte September
Genussreife: Ende September bis Anfang Oktober
Vorteile: hoher Marktwert; hervorragendes Aroma
Nachteile: niedriger Ertrag; die Frucht ist sehr frostempfindlich und lässt sich nicht lange lagern; druckempfindlich; anfällig für Feuerbrand, Kragenfäule, Krebskrankheiten und Rote Spinne
Verwendung: alsTafelapfel, zum Kochen, für Apfelkuchen
Berlepsch
Die beliebte Tafelapfelsorte wurde 1880 in Düsseldorf gezüchtet und gehört zur Gruppe der Renetten.
Frucht: mittelgroß, grünlich-gelb bis gelb, Deckfarbe Braun-Rot
Geschmack: säuerlich, saftig, aromatisch
Pflückreife: Ende September bis Mitte Oktober
Genussreife: Anfang Januar bis Ende März
Vorteile: sehr gut lagerbar, da er seine geschmacklichen Qualitäten monatelang bewahrt; sehr hoher Vitamin C-Gehalt
Nachteile: anfällig für Obstbaumkrebs, Spitzendürre (Monilia) sowie Kragenfäule
Verwendung: als Tafel- und Bratapfel, für Mus und Kuchen, zum Dünsten
Boskoop
Die mittelgroßen bis großen Früchte, die heute überwiegend von der Selektion 'Roter Boskoop' stammen, sind leicht an der rauen Schale zu erkennen. Vermutlich wurde er 1856 in Boskoop / NL als fruchtender Trieb einer Sämlingsunterlage entdeckt.
Frucht: gelblich; saftiges, später mürbes Fruchtfleisch mit rauer, matter Schale, die meist verwaschen orange bis dunkelrot gefärbt ist; sehr reich an Zucker, schmeckt aber trotzdem sauer, da die extrem hohen Säurewerte den Zuckergehalt überlagern
Geschmack: herbsäuerlich, kräftig fruchtig, erfrischend
Pflückreife: Ende September bis Mitte Oktober
Genussreife: Dezember bis April
Vorteile: früher, hoher Ertrag; hoher Gehalt an Vitamin C; gut lagerfähig
Nachteile: unregelmäßiger Ertrag, anfällig für Berostung, Blütenfrost, Mehltau, Stippe
Verwendung: als Tafelapfel, sehr gut als Bratapfel sowie für Kuchen und Apfelmus
Braeburn
Die Sorte ist 1962 als Zufallssämling in Neuseeland entstanden, die Muttersorte ist vermutlich 'Lady Hamilton'.
Frucht: mittelgroße bis große Frucht, teilweise unterschiedliche Form, goldgelbe Grundfarbe mit unterschiedlich gestreifter großflächiger Deckfarbe, von ziegelrot bis dunkelrot
Geschmack: sehr festes, saftiges und knackiges Fleisch, schmeckt feinsäuerlich-süß, aromatisch
Pflückreife: Anfang bis Mitte Oktober
Genussreife: ab Ernte bis etwa April
Vorteile: sehr hohe Vitamin C-Gehalte, ertragreiche und geschmackvolle Lagersorte für den Erwerbsanbau (für den Hausgarten nicht geeignet)
Nachteile: anfällig für Spinnmilben und Rostmilben, sehr anfällig für physiologische Störungen wie Stippe, Schalenbräune und andere Lagerstörungen
Verwendung: als Tafelapfel
Cox Orange
Der Engländer M. R. Cox hat diesen kleinen bis mittelgroßen Winterapfel 1830 aus dem Samen der Sorte 'Ribston Pepping' gezogen. 'Cox Orange' kam 1859 in den Handel.
Frucht: weißes, saftiges, grobzelliges Fruchtfleisch mit hellroter bis braunroter Schale, die häufig angeraut und leicht berostet ist
Geschmack: kräftig süßsäuerlicher Geschmack, würzig mit feiner Säure
Pflückreife: Mitte September bis Anfang Oktober
Genussreife: ab Ernte bis März
Vorteile: gefragter Geschmack, einigermaßen regelmäßige Erträge; lagerfähig
Nachteile: anfällig für Obstbaumkrebs, Rote Spinne, Rostmilbe, Schorf, Stippe
Verwendung: als Tafel- und Bratapfel, für Apfelmus und Kuchen
Elstar
Die niederländische Züchtung aus 'Golden Delicious' und 'Ingrid Marie' ist seit 1975 im Handel.
Frucht: kleine bis mittelgroße, kugelige, zum Kelch hin verjüngte Früchte; dünne Schale mit hellroter Deckfarbe auf goldgelbem Grund
Geschmack: mittelfestes, feinzelliges Fruchtfleisch; angenehmes Zucker-Säure-Verhältnis und kräftiges Aroma
Pflückreife: Anfang bis Ende September
Genussreife: ab Ernte bis Mai
Vorteile: sehr hoher Marktwert als Tafelsorte; Erträge sind mittel bis hoch und setzen früh ein; sehr gut lagerfähig
Nachteile: sehr stark wachsender Baum, dichte Verzweigung erfordert meist einen Sommerschnitt; relativ später Triebabschluss, daher nur für wenig frostgefährdete Lagen mit gut versorgten Böden geeignet; Sorte neigt zur Alternanz (hohe und niedrige Erträge wechseln ab)
Verwendung: als Tafelapfel, für Apfelmus, zum Backen und Einwecken
Fuji
'Fuji' wurde 1962 in Japan aus 'Ralls Janet' und 'Golden Delicious' gezüchtet.
Frucht: mittelgroße bis große Früchte, rund bis leicht oval geformt; Grundfarbe ist grüngelb, viele Farbmutanten; späte Ausfärbung; Schale mit auffälliger Wachsschicht überzogen
Geschmack: betont süß mit wenig Säure, sehr fest, knackig und saftig, nicht allzu aromatisch
Pflückreife: ab Ende Oktober
Genussreife: ab Ernte bis Ende Juli
Vorteile: hervorragende Lagereigenschaften
Nachteile: schlechte Verzweigung, neigt zu Verkahlung, mittelspäte Blütezeit; auf Grund sehr später Reife nur für warme Standorte geeignet; sehr anfällig für Alternanz, muss daher frühzeitig ausgedünnt werden.
Gala
Die Kreuzung aus 'Kidd's Orange' und 'Golden Delicious' stammt aus Neuseeland und ist seit 1960 im Handel; vor allem in Süd- und Ostdeutschland anzutreffen.
Frucht: mittelgroße und hochgebaute Früchte mit breiten Rippen; hellrote, glatte und etwas wachsige Schale
Geschmack: festes, saftiges Fruchtfleisch, schmeckt süß und aromatisch
Pflückreife: Mitte bis Ende September
Genussreife: ab Ernte bis April
Vorteile: relativ hoher Vitamin-C-Gehalt; früh einsetzende und regelmäßig hohe Erträge; gut lagerfähig
Nachteile: sehr anfällig für Schorf, mittelstarker Baum mit dichter Verzweigung, der intensiven Sommerschnitt erfordert
Verwendung: als Tafelapfel, auch zum Kochen und Backen
Gloster
Dieser Kulturapfel wurde 1951 an der Obstbauversuchsanstalt Jork/Altes Land gezüchtet. Er kam 1969 in den Handel und ist im Erwerbsanbau weit verbreitet.
Frucht: mittel bis groß, dunkelrot
Geschmack: fein-säuerlich, aromatisch
Pflückreife: ab Ende September
Genussreife: Mitte Oktober bis Februar
Vorteile: unkompliziert im Anbau, frostunempfindlich
Nachteile: anfällig für Apfelschorf
Verwendung: als Tafel- und Bratapfel, für Mus
Golden Delicious
Der große, längliche Apfel spielt weltweit eine große Rolle. Er wurde um 1890 zufällig in einem Hausgarten in Westvirginia / USA gefunden.
Frucht: weißes, festes, saftiges Fruchtfleisch mit grünlichgelber bis gelber Schale, an der Sonnenseite leicht rötlich gefärbt
Geschmack: süßlich, mit wenig Säure
Pflückreife: Mitte September bis Mitte Oktober
Genussreife: ab Ernte bis Mai
Nachteile: Ausdünnung erforderlich, anfällig für Berostung und Schorf
Verwendung: als Tafelapfel, auch für Apfelmus, zum Dörren, Backen und für Saft
Granny Smith
Maria Ann Smith hat 1869 den Zufallssämling bei Sydney / Australien entdeckt. In Europa wurde 'Granny Smith' ab 1950 angeboten. In Deutschland ist der Anbau dieser Sorte mit einer langen Entwicklungsdauer von 150 Tagen nur in sehr warmen Regionen möglich, die meisten angebotenen Äpfel stammen aus Importen.
Frucht: cremefarbiges bis grünlich-weißes Fruchtfleisch, fest und saftig. Nicht ausgereifte Früchte sind hart. Die zähe, grasgrüne Schale ist glatt und auffallend wachsig, auf der Sonnenseite meist marmoriert
Geschmack: schwach-säuerliches Aroma, erfrischend
Pflückreife: Mitte Oktober bis Mitte November
Genussreife: ab November bis Mai
Vorteile: regelmäßiger, guter Ertrag; gut lagerfähig
Nachteile: anfällig für Schorf und Obstbaumkrebs, hoher Wärmeanspruch
Verwendung: als Tafelapfel
Gravensteiner
Der aromatische Sommerapfel ist bereits seit Ende des 17. Jahrhundert in Deutschland und Dänemark bekannt. Seine kommerzielle Bedeutung hat stark nachgelassen, er gilt mittlerweile als Liebhaberapfel.
Frucht: groß, gelb-grün bis rot
Geschmack: süß-säuerlich, saftig
Pflückreife: Ende August bis Mitte September
Genussreife: Ende August bis November
Vorteile: frühe Erntezeit, ideal zur Weiterverarbeitung, feines Aroma
Nachteile: schlecht lagerfähig, anspruchsvoll im Anbau, stoßempfindlich
Verwendung: als Tafelapfel, für Mus und Kuchen
Holsteiner Cox
Er zählt zu den alten Sorten und wurde um 1900 in Schleswig-Holstein aus dem Sämling eines 'Cox Orange' gezogen. Der 'Holsteiner Cox' ist robust und im Norden Deutschlands weitverbreitet.
Frucht: mittelgroß bis groß, grün-gelb bis rot
Geschmack: saftig, säuerlich, aromatisch
Pflückreife: Ende September
Genussreife: Oktober bis Dezember
Vorteile: gedeiht auch im feucht-kühlen Klima auf mittleren Bödenqualitäten.
Nachteile: -
Verwendung: als Tafelapfel, für Apfelkuchen, Apfelmus und Saft
Idared
Dieser Apfel ist eine Kreuzung aus den Sorten 'Jonathan' und 'Wagenerapfel'. Er wurde 1935 in den USA an der Universität von Idaho gezüchtet und kam 1942 auf den Markt. Er gedeiht auch in wärmeren Lagen und Höhen bis 500 Meter.
Frucht: mittelgroß bis groß, grün-gelb bis braun-rot
Geschmack: süß-säuerlich, saftig
Pflückreife: Mitte Oktober bis Anfang November
Genussreife: bis Ende Januar
Vorteile: druckfest, hoher Ertrag; sehr gut lagerfähig
Nachteile: wenig Aroma; anfällig für Feuerbrand- und Mehltau
Verwendung: als Tafelapfel, für Kuchen und Mus
Jonagold
Der sehr große, runde Apfel wurde 1943 in den USA aus 'Golden Delicious' und 'Jonathan' gezüchtet und ist seit 1968 im Handel.
Frucht: weiß-gelbliches, knackiges Fruchtfleisch mit grünlich-gelber Schale, die zur Hälfte leuchtend rot, deutlich gestreift eingefärbt ist; Frucht ist druckempfindlich, überreife Früchte werden schnell mehlig und fettig; hoher Vitamin-C-Gehalt
Geschmack: saftig süß, harmonisch mit leichter Säure
Pflückreife: Ende September bis Anfang Oktober
Genussreife: ab Ernte bis Juni
Vorteile: gute Lagerfähigkeit, sehr hoher Ertrag
Nachteile: anfällig für Feuerbrand, Mehltau, Rote Spinne, Rostmilbe, Schorf, Stippe
Verwendung: als Tafelapfel, für Mus und Kuchen, zum Einwecken
Rubinette
Die Sorte wurde 1966 in der Schweiz aus 'Golden Delicious' und 'Cox Orangenrenette' gezüchtet.
Frucht: kleine bis mittelgroße feste Früchte mit gelbem Fruchtfleisch, rund bis kegelförmig; Schale leuchtend rot gestreift bis verwaschen auf gelbem Grund; auffällig langer Stiel
Geschmack: sehr ansprechendes und gehaltvolles Aroma, ausgewogenes Säure-Zucker-Verhältnis, saftig
Pflückreife: Oktober
Genussreife: Oktober bis Januar
Vorteile: sehr guter Geschmack, regelmäßiger mittelhoher Ertrag, sehr geringe Anfälligkeit für Mehltau
Nachteile: anfällig für Berostung, Feuerbrand, Obstbaumkrebs und Schorf; Anbau nur in geschützten Lagen, gute Wasserführung notwendig
Verwendung: als Tafelapfel