- Aus zahlreichen Gesprächen mit Lehrenden und Lehrkräftebildenden hat das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) neun Faktoren herausgefiltert, die zu einer gelingenden Ernährungsbildung beitragen.
- Die Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchte es Ihnen leichter machen, zu unterrichten.
- Nutzen Sie diese Chance, Ihre Rolle als Lehr- oder Betreuungskraft zu hinterfragen, neue Impulse zu erhalten und sich auf das zu fokussieren, was wichtig ist!
Was versteht das BZFE unter einer gelungenen Ernährungsbildung?
Das BZfE orientiert sich an der Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung (REVIS). Diese definiert als Ziel der Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB) die „Befähigung zu einer eigenständigen und eigenverantwortlichen Lebensführung in sozialer und kultureller Eingebundenheit und Verantwortung. Ernährungsbildung zielt damit auf die Fähigkeit, die eigene Ernährung politisch mündig, sozial verantwortlich und demokratisch teilhabend unter komplexen gesellschaftlichen Bedingungen zu gestalten.“ (Quelle: www.evb-online.de, Zugriff Juni 2023)
Ernährungsbildung grenzt sich damit ab von „Ernährungserziehung, wenn unter dieser die überwiegend normativ bestimmte Vermittlung von Wissen und Verhaltensregeln verstanden wird.“ Darüber hinaus stellt sie den essenden und trinkenden Menschen in den Mittelpunkt, nicht Nährstoffe oder Nahrung. (Quelle: www.evb-online.de, Zugriff Juni 2023)
Entsprechend seiner Schwerpunkte definiert das BZfE die übergeordneten Ziele der Ernährungsbildung wie folgt:
Das BZfE versteht unter einer gelungenen Ernährungsbildung, die Menschen zu befähigen, ihr Essen und Trinken reflektiert, selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu gestalten.
Was heißt das konkret?
- reflektiert bedeutet, innezuhalten und sich Beweggründe für das eigene Handeln bewusst zu machen.
- selbstbestimmt heißt eigenständig und eigenverantwortlich zu handeln. Dazu gehört sich nicht fremdbestimmen zu lassen, beispielsweise durch Werbung.
- verantwortungsbewusst zu handeln, setzt der Selbstbestimmung natürliche Grenzen. Denn jede und jeder trägt sowohl Verantwortung für den eigenen Körper als auch für andere Menschen und die Umwelt.
- gestalten lassen sich nicht nur die eigenen, täglichen Essentscheidungen, sondern auch, aber in unterschiedlichem Maße und mit unterschiedlich starker Hebelwirkung: äußere Einflüsse, Rahmenbedingungen und Strukturen. Dazu gehören z. B. soziale Normen, Standards, Regeln und Gesetze. Sie haben großen Einfluss auf unsere Essentscheidungen. Neben politischer Bildung kann auch die Ernährungsbildung Schülerinnen und Schüler darauf vorbereiten, solche Rahmenbedingungen mitzugestalten. Am Beispiel der Schulverpflegung können sie konkret üben, Einfluss auf ihre Essumgebung zu nehmen
Gelingensfaktoren für die Grundschule – Machen Sie mit!
Wenn Sie Anregungen für die Ernährungsbildung im Grundschulunterricht oder Ganztag suchen, dann bietet das BZfE Ihnen die oben beschriebenen Gelingensfaktoren auch speziell für dieses Setting an – mit kindgerechten Impulsfragen und alles auf einen Blick.
Grafik "So gelingt Ernährungsbildung" für Grundschule und Ganztag herunterladen
Kostenlose Fortbildung "Ernährungsbildung zwischen Lust und Frust"
Kindern und Jugendlichen Lust auf vielfältiges und pflanzenbetontes Essen zu vermitteln, kann viel Freude machen. Aber es kann auch frustrierend sein, wenn das im Schulalltag so gar nicht funktionieren will. Wie kann Ernährungsbildung also in der Praxis besser gelingen? Das erfahren Sie in dieser dreistündigen Web-Fortbildung.