Steckbrief
- Unterrichtsmodul für die Klassen 3 und 4
- Zeitbedarf: flexibel, ca. drei bis sechs Unterrichtsstunden
- bunt bebilderte Arbeitsblätter und Materialien wie Fachwortschatz, Tandem-Fragebogen, Feinschmecker-Übungen, Forscherfragen und Fotos für den Unterricht
- außerdem: vereinfachter Saisonkalender und Experimentierbogen „Was brauchen Samen zum Wachsen?“
- Unterrichtsverlauf und Hintergrundinfos für Lehrende
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit "gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler denken über die Umweltfolgen von Importen nach und sind motiviert, saisonaler zu essen.
Täglich zwei Portionen frisches Obst der Saison
Die Ernährungspyramide empfiehlt Kindern wie Erwachsenen täglich zwei Portionen Obst zu essen. Leider werden frische Früchte immer öfter durch zuckerreiche, fertige Obstzubereitungen und unverdünnte Fruchtgetränke ersetzt. Daher geht es im Unterrichtsmodul Was ist Obst der Saison? um frisches Obst. Es macht fit, schmeckt süß und kann Süßigkeiten ersetzen. Außerdem können Kinder mit ihrer Obstwahl etwas fürs Klima tun, denn Obst hat wie alle pflanzlichen Lebensmittel eine günstigere Klimabilanz als tierische Produkte und ist deshalb Teil eines zukunftsfähigen Speiseplans.
Das Thema im Unterricht
Im Unterrichtsmodul wird das Thema „Saisonales Obst“ aus Sicht der Biologie, Umwelt und Gesundheit lehrplankonform, lebensnah, handlungsorientiert und im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) umgesetzt. Der Erkenntnisprozess im Unterrichtsvorhaben beginnt mit einem botanischen Experiment. Es regt die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über die Umweltfolgen von Importen an und motiviert, ein bisschen umwelt- und klimafreundlicher, also saisonaler zu essen. Feinschmecker-Übungen sensibilisieren für den typischen Geschmack vollreif geernteter Früchte (im Vergleich zu Importen), steigert die Wertschätzung für weniger perfekte Früchte und zeigt die Vielfalt. Sie animieren die Kinder zudem, zwischendurch öfter heimisches Obst zu naschen – auch weil es fit macht, süß schmeckt und klimafreundlich ist.
Das Material:
Aufbau der Unterrichtseinheit
Leitfrage: Warum gibt es im November keine Quarkspeise mit frischen Erdbeeren? Was ist Obst der Saison?
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Einstieg und Problemstellung: Je nach Jahreszeit eine Obstblüte, eine unreife Frucht oder einen kahlen Zweig eines Obstbaums mitbringen. Daran Vorwissen aktivieren zur Frage: Wie wächst daraus ein Apfel, eine Birne, eine Pflaume?
Erarbeitung 1: Was brauchen Pflanzen zum Wachsen?
Die Klasse führt in arbeitsgleicher oder arbeitsteiliger Gruppenarbeit ein Experiment zum Wachstum von Kresse unter verschiedenen Bedingungen durch und dokumentiert ihre Beobachtungen, gerne auch per Foto. Nach einer Woche werden die Ergebnisse gesichert: Pflanzen brauchen zum Wachsen Licht, Wärme und Wasser.
Erarbeitung 2: Was heißt Saison? Was hat das mit mir zu tun?
Diese Erkenntnisse sind Ausgangspunkt für die Frage: Können Erdbeeren bei uns im Winter wachsen? Die Antwort (zu wenig Sonne und Wärme) führt zum Thema Obstimporte. Am Beispiel von Erdbeeren setzt sich die Klasse mit Argumenten für saisonales Obst auseinander. Zur Differenzierung und selbstständigen Bearbeitung sind der Fachwortschatz und für die Recherche zu Hause die Forscherfragen vorgesehen. Mögliche Erweiterung: Ist es richtig, das knappe spanische Wasser für unseren Erdbeerhunger zu verbrauchen? Die Reflexion bekräftigt die Erkenntnis: Lieber heimisches Obst aus dem Freiland als Importe!
Tipp: Im Winter nur Äpfel? Das muss nicht sein. Bananen und Apfelsinen bieten eine willkommene Abwechslung zu den heimischen Lageräpfeln und den Apfelimporten, z. B. aus Neuseeland. Auch ungesalzene Nüsse sind als Obst willkommen. Die Nussportion ist jedoch mit 25 Gramm viel kleiner als die Apfelportion.
Transfer und Anwendung: Welches Obst zu welcher Jahreszeit? Wie schmeckt Saison?
In Partnerarbeit „lesen“ die Schülerinnen und Schüler den Obstkalender und sammeln im Jahreskreis heimische Obstarten. Sie tauschen sich über Vorlieben aus und entwickeln Ideen für einen Klima-fit-Obstsalat im Winter. Zur Sicherung erklären sich die Kinder gegenseitig anhand eines Tandem-Fragebogens die Fachbegriffe, bevor sie eine Feinschmecker-Übung durchführen.
Auch interessant…
- Memospiel: Gesucht werden zu 17 Obstbildern die passenden Innenansichten. Vorlagen unter:www.ble-medienservice.de
- Erkundung außerschulischer Lernorte, vorzugsweise zu Obstbaubetrieb, Kleingärtner oder einem Selbsterntegarten in der Nähe, um den Erzeugenden Fragen stellen zu können.
- Kindersuchmaschine fragFinn
- Vier Ideen, wie Kinder etwas für Umwelt und Klima tun können: www.oekoleo.de
Für den fachlichen Hintergrund
Der BZfE-Saisonkalender gibt Orientierung, wann welche Obst- und Gemüsearten klassischerweise geerntet werden, also „Saison haben“:
Saisonzeiten bei Obst und Gemüse: Der Saisonkalender
Wie erreichen wir Menschen anders und besser, damit das tägliche Essen wohltuend für uns und unsere Umwelt ist?
Salutogenene Ernährungskommunikation
Welche Inhaltsstoffe stecken im Apfel? Wie bleibt Salat lange frisch? Sind Erdbeeren mit Schadstoffen belastet? Von A wie Apfel bis Z wie Zitrusfrüchte finden Sie hier grundlegende Infos über unsere Grundnahrungsmittel.
Infografiken für den Unterricht
Die Infografik zum Unterrichtsmaterial zeigt anschaulich, wann welches Obst bei uns wächst.
Dieser Obstkalender ist einfach zu verstehen, denn er führt nur eine kindgerechte Auswahl heimischer Früchte auf. Anhand der Kreise lässt sich die Größe des Angebotes ablesen.
Analog zum Obstkalender führt auch dieser Gemüsekalender einen Einstieg in das Thema Saisonalität.