Steckbrief
- Unterrichtsmodul für die Sekundarstufe ab Klasse 9, Berufsschule, Projekte und außerschulisches Lernen
- Zeitbedarf: zwei Doppelstunden
- Rollenkarten, Reflexionsfragen
- Linksammlung mit Videos und Meinungen
- Infos für Lehrende mit Unterrichtsverlauf
- vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit "gut" ausgezeichnet
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler beurteilen das komplexe Thema „essbare Insekten“ und begründen ihren eigenen Standpunkt.
Insekten als Lebensmittel
Speiseinsekten gehören für mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung ganz selbstverständlich auf den Speiseplan. Auch Menschen in Europa interessieren sich zunehmend für essbare Insekten, vor allem als klimafreundliche Proteinquelle. In der EU fallen sie unter die Novel-Food-Verordnung. Sie regelt, ob und wie neuartige Lebensmittel (Novel Food) auf den Markt gebracht werden dürfen. Essbare Insekten: Vom Exoten auf dem Weg zur alltäglichen Kost
Im Jahr 2020 durchforsteten die Verbraucherzentralen sämtliche Supermarktregale und fanden etwa 32 verschiedene Insektenprodukte. Im Internet ist das Angebot deutlich größer. Wie sind diese Produkte insgesamt zu bewerten? Ein Marktcheck der Verbraucherzentralen gibt dazu einen guten Überblick.
Das Thema im Unterricht
Im Unterrichtsmodul Insekten essen? für die Klassen 9 bis 10 geht es um die Frage, ob Insekten in Deutschland ein sinnvoller Ersatz für anderes Fleisch sind. Dabei konzentriert sich das Material auf die Bereiche Umwelt, Ethik und Gesundheit. Kontroverse Statements und Videos aktivieren die Schülerinnen und Schüler. In einem Rollenspiel wechseln sie die Perspektive, bevor sie ihre eigene Meinung reflektieren und begründen. Wenn Sie ausreichend Zeit haben, bietet es sich an, auch über Aspekte wie Preis oder Akzeptanz zu sprechen.
Aufbau der Unterrichtseinheit
Einstieg und Problemstellung: Unterstützt durch zwei Videoclips führt ein Folienvortrag in das Thema ein. Anschließend erfolgt eine spontane Standpunktabfrage: „Kannst du dir vorstellen, Insektengerichte zu essen? Begründe.“
Qualitätsgeprüftes Material
Das Unterrichtsmodul wurde vom Materialkompass des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen mit „gut“ ausgezeichnet. Die Gutachten im Materialkompass basieren auf einem wissenschaftlichen Bewertungsraster, mit dem Professor*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen beauftragt werden. Somit garantiert der Materialkompass eine unabhängige Qualitätsprüfung.
Erarbeitung und Sicherung: Die Schülerinnen und Schüler sichten verschiedene Quellen mit Statements zu Insekten und notieren Argumente in einer Tabelle. Im Plenum werden alle Argumente gesammelt und in einer Mind-Map sortiert.
Reflexion: Mithilfe der Reflexionskarten erfolgt zunächst ein Austausch in Zweiergruppen, dann wird im Plenum mittels Standpunktabfrage oder digitaler Umfrage reflektiert: „Hat sich deine Einstellung verändert?“.
Weiterführung, Vertiefung, Ideen zur Differenzierung:
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eine Mind-Map zu einer anderen Fleischalternative erstellen (z. B. Hülsenfrüchte wie Soja)
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Insektenprodukte verkosten und/oder zubereiten (ein Rezept für Mehlwurm-Cookies und viele interessante Infos über Mehlwurm-Extrudate als Lebensmittel finden Sie in der BLE-Multimedia-Story Insekback)
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Video, Blogbeitrag o.ä. erstellen
Impuls zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Viel Fleisch schadet dem Klima. Sind Insekten eine Alternative? Schließlich brauchen sie durchschnittlich nur zwei Kilogramm Futter, um ein Kilogramm Körpermasse aufzubauen. Rinder hingegen benötigen dafür acht Kilogramm Futter. Die Zucht von Insekten ist außerdem weniger landabhängig, ihr Wasserbedarf geringer als der herkömmlicher Nutztiere.
Video-Sequenz für den Einstieg:
Für den fachlichen Hintergrund
Speiseinsekten dürfen seit einiger Zeit legal auf dem EU-Markt angeboten werden. Das befeuert die Debatte, welchen Stellenwert sie in unserer alltäglichen Ernährung einnehmen sollten. Dieser Artikel liefert wichtige Hintergrundinformationen über Insekten als Nahrungsmittel und Fleischalternative.
Essbare Insekten: Vom Exoten auf dem Weg zur alltäglichen Kost?
Kostenlose Fortbildung "Bildung für nachhaltigeres Essen"
Ernährung ist ein effektives Mittel, um sowohl uns Menschen als auch unseren Planeten gesund zu erhalten. Ausgehend von den planetaren Grenzen blicken wir auf die Bedeutung der Lebensmittelproduktion und des Konsums. Die BZfE-Fortbildung unterstützt Lehrkräfte dabei, eine Bildung für nachhaltigeres Essen im Unterricht umzusetzen. Dabei gilt es, die „nachhaltigere“ Handlungsoption in kleinen Schritten und machbaren Projekten mit Bezug zum Alltag der Schüler*innen zu erproben.