Die neue Milch liefert etwa zwei Mikrogramm Vitamin D je 100 Milliliter, herkömmliche Milch rund 0,08 Mikrogramm. So kann schon ein großes Glas dDrei-Milch (250 ml) die Referenzmenge für die tägliche Zufuhr eines Erwachsenen decken. Das ist insofern bemerkenswert, als das Sonnenvitamin Lebensmitteln nicht ohne weiteres zugesetzt werden darf und die Auswahl an natürlichen Lebensmitteln mit hohem Vitamin-D-Gehalt sehr begrenzt ist.
Um dDrei-Milch produzieren zu dürfen, müssen sich landwirtschaftliche Betriebe nach den patentierten Vorgaben umstellen. Im Zentrum steht die Installation eines Lichtsystems mit Leuchtröhren, die am Tag das Sonnenlicht nachbilden. Die Milchkühe werden ausschließlich
in Laufstallsystemen gehalten, in denen sie ihren natürlichen Fress- und Trinkgewohnheiten nachkommen und ihre Liegeplätze frei aufsuchen können. Das Futter soll regional und gentechnikfrei sein. Teilnehmende Betriebe müssen im Verhältnis zur Tierzahl über eine ausreichende Fläche Grün- und Ackerland verfügen. Bevorzugt werden diejenigen, die hochwertige Gras- und Kräutermischungen mit Luzerne und Klee füttern. Im Gegenzug erhalten die Betriebe einen höheren Milchpreis.
„Wir wollen mit unserem dDrei-Konzept eine echte Veränderung anstoßen und den Abwärtstrend in der Milchwirtschaft aufhalten. Durch faire und nachhaltige Produktionsbedingungen kann unser Konzept für mehr Tierwohl und -gesundheit sorgen, Milchbetriebe unterstützen und gleichzeitig Konsumentinnen und Konsumenten helfen. Der gesundheitliche Nutzen von Vitamin D auf Immunsystem, Zähne und Muskeln ist hinreichend belegt und durch Health-Claims abgesichert“, sagte Projektleiterin Sabine Obermeier bei der Produktvorstellung auf der Weltleitmesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie Anuga.
Höhere Erlöse könnten bessere Haltungsbedingungen für die Milchkühe ermöglichen. Ihnen geht es mit dem Konzept sowieso besser: Durch ihren hohen Vitamin-D-Spiegel haben sie gesunde Knochen und ein starkes Immunsystem.
Der Artikel ist erschienen in der Ernährung im Fokus Sommerausgabe 02 2022.