Thunfisch ist in Deutschland sehr beliebt, vor allem aus der Dose: Sein Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund drei Kilogramm im Jahr. Wie es um die geschmackliche Qualität von Thunfischkonserven bestellt ist, wollte der Rundfunksender WDR 5 wissen und lud drei erfahrene Juroren zum Test ein. Bewertet wurden neun Produkte im eigenen Saft, gekauft in Supermärkten, bei Discountern und im Bioladen. Die Ergebnisse: Auf Platz eins landete ein Discounterprodukt. Ausgerechnet eine der teuersten Proben im Test fiel bei der Bewertung durch. Pluspunkte gab es für größere Fischstücke und eine feste Konsistenz, Abzüge für zu flaches Aroma oder eine gewisse Trockenheit. Insgesamt waren die Tester überrascht über die gute Qualität des Dosenthunfischs.
Dosenthunfisch kann nicht nur in Sachen Geschmack und Qualität überzeugen, er liefert auch wertvolle Inhaltsstoffe. Denn diese bleiben nach der Konservierung weitgehend erhalten. In erster Linie sind das die Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA), die für Menschen so essenziell sind wie Vitamine. Sie verbessern die Blutfettwerte, unterstützen die Fließeigenschaften des Blutes, senken den Blutdruck und beugen Herzinfarkt und Schlaganfall vor. Bereits ein paar Happen Thunfisch aus der Dose, zum Beispiel im Salat, decken die empfohlene Zufuhr an DHA und EPA.
Wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche und seiner essenziellen Fettsäuren ist Thunfisch aus der Dose ein praktisches und wertvolles Lebensmittel. Auch in Sachen Nachhaltigkeit ist er besser als sein Ruf: In der Regel werden keine gefährdeten Arten verarbeitet, sondern der sogenannte "Echte Bonito". Dieser ist streng genommen kein Thunfisch, sondern ein enger Verwandter.
Rüdiger Lobitz, Ökotrophologe, Meckenheim