Gibt man „Mediterrane Ernährung“ in eine hinlänglich bekannte Suchleiste ein, erhält man knapp zwei Millionen Treffer, in wissenschaftlichen Datenbanken sind es immerhin noch rund 10.000. Keine andere Art der Ernährung ist wissenschaftlich so gut untersucht und beschrieben wie die Ernährung rund um das Mittelmeer, die seit Jahren als Goldstandard für eine ausgewogene Ernährungsweise gilt. Nun also noch eine weitere Publikation zum Thema – was erwartet die Lesenden?

Zunächst erfolgt ein kurzer historischer Abriss sowie eine verbindliche Definition der mediterranen Ernährung; letztere ist notwendig, will man ihren Einfluss auf unsere Gesundheit wissenschaftlich erklären. Trotz kleiner Abweichungen gilt allgemein:

• hoher Verzehr von kaltgepresstem Olivenöl, Gemüse, Früchten und Beeren, (Vollkorn-)Getreideprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten,
• moderater, aber regelmäßiger Verzehr von tierischen Produkten wie Fisch, weißem Fleisch, Eiern und Milchprodukten,
• seltener Verzehr von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Süßem.

Moderne Definitionen beinhalten zudem die Empfehlung zu regelmäßigem Sport und Essen in Gesellschaft.

Die Autoren Seethaler und Bischoff beschreiben die wichtigsten mediterranen Lebensmittel mit ihren spezifischen Eigenschaften ausführlich sowie das Potenzial dieser Ernährungsform für die Prävention einer Vielzahl von Erkrankungen. Hier lassen sie eigene wissenschaftliche Erkenntnisse aus ihrem Fachgebiet Ernährungsmedizin & Prävention der Universität Hohenheim mit einfließen. Sie erklären, wie sich die Ernährung auf Blutdruck, Fettstoffwechsel, Blutgefäße und Entstehung von Krebszellen auswirkt. Darüber hinaus erfolgt beispielhaft die Beschreibung der einflussreichsten Studien zur mediterranen Ernährung. Zum Spannungsfeld Fisch und Nachhaltigkeit gibt es ein kurzes Kapitel zu Algen und Mikroalgen. Schließlich produzieren Fische die wichtigen Omega-3-Fettsäuren nicht selbst, sondern nehmen sie über ihre Nahrung, nämlich Omega-3-Fettsäuren-haltige Algen und Mikroalgen, auf.

Rund die Hälfte des Werks nimmt der Rezeptteil ein, für den die Oecotrophologin Bettina Snowdon verantwortlich zeichnet. Aufgeteilt in

• Frühstück
• Snacks, Pestos und Aufstriche
• Suppen und Salate
• Vegetarische Hauptgerichte
• Hauptgerichte mit Fisch oder Fleisch
• Backen, herzhaft und süß
• Desserts

findet man hier bekannte Klassiker, aber auch neue Zubereitungen, die Snowdon extra für dieses Buch entwickelt hat.

Das Buch ist ein populärwissenschaftlicher Ratgeber nach dem Motto „Wissenschaft trifft Küche“, in jeder Hinsicht verständlich geschrieben. Die Gerichte sind einfach gehalten, mit Zutaten, die überall erhältlich und insofern alltagstauglich sind. Die Zubereitungszeit ist angegeben, die Mengenangaben beziehen sich auf zwei Personen. Die Rezepte sind zum Teil von großformatigen Bildern flankiert, die Lust zum Nachkochen vermitteln.