In ihrem neuen Buch „Mein Lebensmittelkompass“ geht Dokumentarfilmerin und Nachhaltigkeitsexpertin Katarina Schickling der Frage nach, wie wir zu Lebensmitteln kommen, die wir guten Gewissens kaufen können: klimafreundlich, nachhaltig, fair produziert und trotzdem bezahlbar.

Der erste Teil des Buches dreht sich um den Lebensmittelmarkt in Deutschland. Unter der Überschrift „Wissen ist Macht – wie unser Essen erzeugt wird“, erfahren Leserinnen und Leser, was klimafreundliche Ernährung bedeutet, wer an unserem Essen verdient und wer bestimmt, welche Ware wir auf den Tisch bekommen. Außerdem zeigt Schickling, wie sich Landwirtschaft anders denken ließe. Wer das weiß, kann durch seine Kaufentscheidung zum Beispiel diejenigen Betriebe belohnen, die heute schon verantwortungsvoll und nachhaltig produzieren. Die Autorin empfiehlt außerdem, immer wieder nachzufragen, denn „Druck der Kundschaft hilft immer.“ Die Autorin selbst hat für ihre Recherchen häufig bei Unternehmen nachgehakt und war überrascht, wie bereitwillig und ausführlich die Verantwortlichen zum Teil die Herkunft von Produkten und Zutaten erläutert haben. Auf den Verpackungen steht jedoch nichts davon. Und weil auch das, was draufsteht, häufig nicht transparent und auf einen Blick zu erfassen ist, bietet Teil drei des Buches in Form eines kleinen Lexikons Durchblick im Kennzeichnungsdschungel – von Biosiegeln bis zu getarntem Zucker.

Zentral und umfassend ist der zweite Teil „Lebensmittel und ihr Klimarucksack“. Er beleuchtet die wichtigsten Lebensmittelgruppen einzeln. Zwar geht es vordergründig um die jeweiligen Ökobilanzen von Fleisch, Gemüse, Getränken oder Fertiggerichten, über Klima- und Umweltaspekte hinaus aber auch um Tierwohl, Gesundheit und faire Bedingungen für die Landwirtschaft. Am Ende jedes Kapitels finden sich die wichtigsten Informationen noch einmal in Form von Einkaufstipps.

Inhalt und Ziel ihres Ratgebers fasst Katarina Schickling so zusammen: „Ich will versuchen, Ihnen einen Wegweiser durch das Dickicht der Warengruppen und Kennzeichnungen an die Hand zu geben. Es geht um die Strukturen, die unseren Lebensmittelmarkt so intransparent machen. Es geht darum, wie wir unser Konsumverhalten sinnvoll verändern können. Und es geht um Fakten, die Ihnen dabei helfen sollen, fundierte Entscheidungen beim Einkaufen zu treffen. Damit Sie Ihre Wahl treffen können, als mündige Verbraucher/innen.“ Und genau das gelingt der Autorin – fachlich fundiert und gleichzeitig persönlich. Wegen der lockeren und ansprechenden Erzählweise ist das Buch problemlos in einem Rutsch lesbar. Es kann aber auch als Nachschlagewerk dienen, um gezielt Entscheidungshilfen für den Einkauf bestimmter Lebensmittel zu finden. Damit ist „Mein Lebensmittelkompass“ genau das, was der Klappentext verspricht: Ein praktisches Handbuch, um mit gutem Gewissen einkaufen zu können.