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Immer wieder befürchten Klient*innen, unzureichend mit Nährstoffen versorgt zu sein und greifen zu Mineralstoffpräparaten. Wer geeignete Lebensmittel kennt, kommt jedoch auch ohne zurecht.

IngoBartussek / stock.adobe.com

Immer wieder gibt es Klientinnen und Klienten, die befürchten, mit Nährstoffen wie Eisen, Zink oder Selen unzureichend versorgt zu sein – und das ganz ohne konkreten Anlass. Da liegt der Griff zum Mineralstoffpräparat nahe. Doch in Gesprächen zeigt sich dann, dass viele Menschen eigentlich gerne erfahren möchten, mit welchen Lebensmitteln sie für ihre Nährstoffzufuhr sorgen können. Präparate scheinen gar nicht so hoch im Kurs zu stehen, wie das die Hersteller gerne hätten. Letztlich läuft es immer wieder darauf hinaus: Wer das geeignete Lebensmittelangebot kennt, es schätzt und ausgewogenes Essen genießen kann, weiß sich auch ohne Pillen und Pulver gut zu helfen.

Daran lässt sich in der Beratung und in Kursen anknüpfen, indem zum Beispiel die Klientinnen und Klienten fachlich begleitet ihren eigenen Spurenelemente-Kompass entwickeln: Sie erstellen eine Liste mit den Lebensmitteln, die in ihrem täglichen Speiseplan wichtig sind (sofern nicht bereits ein Ernährungsprotokoll vorliegt) und von denen sie glauben, dass sie wichtige Lieferanten seien. Bei der Besprechung dieser Liste gibt es dann manchen „Aha-Effekt“, manche Streichung und Ergänzung. Am Ende wird klar: Es gibt eine Reihe guter Lieferanten, die man nicht in der  Apotheke, sondern auf dem Wochenmarkt und im Supermarkt bekommt. Kein Lebensmittel liefert alles, aber in der Summe kommt es hin. Mit Hilfe der Ernährungspyramide oder des Ernährungskreises lässt sich visualisieren, welche Lebensmittelgruppe welchen Anteil an einer gesundheitsförderlichen Ernährung hat – im Idealfall mit kleinen Geschmackstests.

Ob eine Unterversorgung mit Eisen und anderen Spurenelementen vorliegt, sollte selbstverständlich der Hausarzt individuell ermitteln. Eine generelle Unterversorgung der Bevölkerung gibt es nicht – interessengesteuerte Berichte in den Medien behaupten das gern immer wieder. Geben Sie Ihren Klient*innen am besten eine Linkliste mit seriösen, fachlich fundierten Informationsquellen im Netz mit – die meisten sind dankbar dafür.

Übrigens lohnt sich auch bei vermeintlich weniger interessierten Gruppen von Verbraucherinnen und Verbrauchern, zum Beispiel Jugendlichen, das Gespräch über die Vorzüge von Gemüse, Obst und anderen Nährstofflieferanten aus der Natur. Ich habe erlebt, wie ein junger Fast-Food-Fan nach seinem Aha-Erlebnis strahlte und meinte: „Ich wusste wohl, dass in den verschiedenen Gemüsen auch Spurenelemente drin sind, aber dass die so krass sind, wusste ich nicht!“ Bleibt zu hoffen, dass er das weiterhin im Hinterkopf behält.

Der Artikel wurde in Ernährung im Fokus 1 2019 veröffentlicht.

Nahrungsergänzungsmittel oder doch lieber Gemüse und Obst?

(kostenloser Download)

Informationen der Verbraucherzentrale:
www.klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/projektklartext-
nem/die-dosis-macht-das-gift-13392

Deutsche Gesellschaft für Ernährung:
www.dge.de

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