Lange galten fünf Mahlzeiten am Tag als goldener Standard. Heute wissen wir, dass man das nicht verallgemeinern kann. Es gibt Menschen, die vertragen mehrere kleine Mahlzeiten besser, da kleine Mahlzeiten für das Verdauungssystem eine leicht zu bewältigende Aufgabe darstellen. Es gibt aber auch Menschen, die mit nur drei Mahlzeiten besser fahren. Denn so kommt mehr Ruhe in den Verdauungstrakt – er hat klare Arbeits- und Ruhezeiten. Hier gilt es auszuprobieren, was bekömmlicher ist und in den Alltag passt. Egal für welchen Mahlzeitenrhythmus sich Ihr/e Klient*in entscheidet, der Darm liebt Regelmäßigkeit und Beständigkeit.
Besonders Frauen befinden sich in einem latenten Dauer-Diät-Modus. Sie lassen das Frühstück aus, essen mittags einen Salatteller und verdrücken dann am Abend eine riesige Mahlzeit. Dem Bauch tut das nicht gut.
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Die besten Erfahrungen in punkto Bekömmlichkeit machen die meisten Bauch-Klient*innen, wenn sie sich an der alten Volksweisheit „Morgens essen wie ein Kaiser, mittags essen wie ein König und abends wie ein Bettelmann“ orientieren. Die Verdauungsorgane sind darauf eingestellt, tagsüber die Energie aus der Nahrung für die Aktivität zu gewinnen und möchten nachts im Schlaf keine Höchstleistungen vollbringen.
Unsere Expertinnen empfehlen:
Essenspausen: mindestens 2,5 Stunden und höchstens 5 Stunden zwischen den Mahlzeiten
Durch diesen Rhythmus bekommt der Verdauungstrakt klare Arbeits- und Ruhezeiten. Auch werden so nicht im Magen bereits stärker verdaute Lebensmittel mit „frischen“ unverdauten Lebensmitteln vermischt, was die Magenentleerung verzögert.
Die letzte Mahlzeit: mindestens 3-4 Stunden vor dem Schlafengehen einnehmen
So ist noch genügend Zeit, die Nahrung vor dem Schlafengehen zu verdauen. Denn nachts erfolgt die Verdauung viel langsamer, der Nahrungsbrei bleibt länger im Verdauungstrakt. Das kann sowohl Sodbrennen, wenn Nahrung noch im Magen verweilt, als auch verstärkte Gärprozesse im Darm und weitere Beschwerden auslösen.
Abends: nur wenig oder keine Rohkost essen
Für die Verdauung von Salat und rohem Gemüse braucht der Körper sehr lange, deutlich länger als für andere Lebensmittel oder auch gegartes Gemüse, da das Garen die Zellulosewände der pflanzlichen Zellen aufschließt.
Mahlzeitengröße: vom Kaiser zum Bettelmann
In der ersten Tageshälfte den größeren Teil der Nahrungsmenge essen, um Energie für den Tag und Aktivitäten zu gewinnen und abends vor der Nachtruhe weniger, um die Verdauungsorgane nachts zu entlasten.