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Die Ernährungspyramide ist ein unschlagbar flexibles Tool. Je nach Indikation, Setting oder Zielgruppe können Sie die Pyramide individuell anpassen und alltagsnah kommunizieren.

Schriftzug Diese Seite wird aktuell überarbeitet
BLE

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Die Ernährungspyramide des BZfE wurde daran angepasst. Dieser Artikel basiert auf der bisherigen Version der Ernährungspyramide und wird zeitnah überarbeitet.

In Ihrer täglichen Berufspraxis können Sie die Ernährungspyramide sehr vielseitig einsetzen: in der Einzelberatung, in der Gruppenschulung/-beratung sowie in der Aus- und Fortbildung von Multiplikator*innen oder in der betrieblichen Gesundheitsförderung.
In der Ernährungsberatung und -therapie gibt es zahlreiche Beratungssituationen. Sie als Berater*in stehen somit vor der Herausforderung, eine individuelle Ernährungsumstellung zu begleiten und dabei die Lebenswelt und Essbiographie Ihrer Klienten*innen zu berücksichtigen. Hierfür ist fundiertes Ernährungswissen, Flexibilität und Kreativität gefragt.


Das Pyramidenmodell und die dazu verfügbaren Medien bieten Ihnen die Grundlage und einen gut gefüllten Werkzeugkoffer, viele dieser Aspekte zu berücksichtigen. Je nach Indikation, Setting oder Zielgruppe können Sie gesundes Essen und Trinken sehr allgemein und didaktisch reduziert aufgreifen. Sie können aber auch ausführlich und differenziert sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte einer gesundheitsförderlichen und genussvollen Ernährung erarbeiten. Mit der Ernährungspyramide kommunizieren Sie Ernährungsempfehlungen alltagsnah auf Lebensmittelebene und können die Beratung sehr gut an den Wissenstand der Klienten*innen bzw. der Gruppe anpassen.


Einsatzmöglichkeiten in der Beratung:

  • Lebensmittelvielfalt erfahren: Welche Lebensmittelgruppen gibt es und welche Lebensmittel gehören dazu? Welche Lebensmittel kenne ich noch nicht?
  • Wert von Lebensmitteln erkennen: Welche mengenmäßige Bedeutung haben die Lebensmittelgruppen in einer gesunden Ernährung?
  • Ernährungsprotokolle abbilden: Klient*innen erkennen auf einen Blick, ob und wie ihre Ernährung von den Empfehlungen abweicht.
  • Tageskostpläne oder Rezepturen visualisieren: Klient*innen sehen, wie eine optimale Ernährung oder Mahlzeit aussieht. Mit den vielen Fotokarten werden Alternativen und Austauschmöglichkeiten aufgezeigt – jede/r kommt auf den Geschmack. Schritt für Schritt werden Klient*innen darin unterstützt, die Lebensmittel auszuwählen, die dem persönlichen Bedarf und den individuellen Bedürfnissen entsprechen. Sie können eine Lebensmittelgruppe nach der anderen besprechen und Tipps für die geeignete Auswahl geben. Die Fotokarten regen Klient*innen an, eigene Ideen zur Anpassung des Ernährungsverhaltens zu entwickeln.
  • Portionsgrößen einschätzen: Klient*innen werden für adäquate Portionsgrößen sensibilisiert.

Was kann ich an der Pyramide ändern?

Individuelle Anpassungen

Verwenden Sie die Ernährungspyramide flexibel - ganz, wie Sie sie brauchen. Sie soll lediglich ein Grundmodell sein, kann aber modifziert werden. Hier ein paar Beispiele:

  • Zuordnung zu Lebensmittelgruppen: Nicht immer ist es eindeutig, in welche Lebensmittelgruppe ein Lebensmittel gehört. Und oft gibt es auch kein richtig oder falsch. Beispielsweise können Sie Sahne sowohl als Milchprodukt als auch als Fett betrachten. Das BZfE hat sich entschieden, Sahne als Fettportion zu werten, da sie nur in kleinen Mengen zum Verfeinern eingesetzt wird und nicht löffelweise wie ein Joghurt gegessen wird. Daher trägt die Lebensmittelkarte "Sahne" auf der Rückseite das Fettsymbol. Möchten Sie sie lieber als Milchprodukt einsetzen, können Sie stellvertretend ein anderes Milchproduktkärtchen nehmen und mit der Rückseite nach oben auf die Pyramide legen. So sehen Ihre Klient*innen dann das Symbol für Milchprodukte.
     
  • Portionsgröße: Die Fotokarten bilden je eine Portion eines Lebensmittels ab. Diese kann im Einzelfall natürlich zu groß oder zu klein sein. Hier sind Sie als Fachkraft gefragt - geben Sie Ihren Klient*innen eine Übersicht mit, wie groß seine/ihre persönliche Portionsgröße idealerweise ist, damit sie gut versorgt sind.
     
  • Anzahl der Portionen: Statt der Portionsgröße lässt sich auch die Anzahl der Portionen verändern. Sie können beispielsweise Kästchen auf der Pyramide durchstreichen oder abkleben. Oder Portionen anbauen, indem Sie eine der Lebensmittelkarten mit der Rückseite (Symbol) nach oben neben die jeweilige Lebensmittelgruppe legen. Das BZfE bevorzugt es, die Portionsgröße anzupassen anstatt der Portionszahl, da dann das Pyramidenbild erhalten bleibt. Aber es bleibt Ihnen überlassen - isst Ihr/e Klient*in zum Beispiel nur dreimal am Tag, kann es sinnvoll sein, nur drei Getreideportionen vorzuschlagen.
 

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Klaus Arras, BLE

Übung

Übung zum Download Pizza und Döner - was gehört wohin?

Wie Milch, Möhren oder Margarine in die Pyramide einsortiert werden, ist den meisten sehr schnell klar. Wie aber mit Fertiggerichten umgehen? Wir stellen Ihnen eine Übung dazu vor, die Sie mit Einzelpersonen oder auch Gruppen aller Altersklassen machen können. 

Download Übung

bnenin / stock.adobe.com

Web-Seminare

Web-Seminare zur Pyramide

Das BZfE bietet verschiedene Web-Seminare rund um die Ernährungspyramide an. Schauen Sie doch mal vorbei. Sie richten sich an Ernährungsfachkräfte aus der Beratung und sind kostenlos.

zu den Web-Seminaren

Umschlag mit blauem Brief mit @ Zeichen
Fotolia.com/Valentina R

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