Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat neue lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Die Ernährungspyramide des BZfE wurde daran angepasst. Dieser Artikel basiert auf der bisherigen Version der Ernährungspyramide und wird zeitnah überarbeitet.
Ein Ernährungsprotokoll ist die Grundlage der meisten Beratungen, damit Sie einen Einblick in die Essgewohnheiten Ihrer Klient*innen bekommen können. In den meisten Fällen wird es tabellarisch geführt - so erfahren Sie viele Details, die Ihnen einen guten Einblick liefern. Ihr Klient/Ihre Klientin gewinnt eventuell auch schon erste Erkenntnisse, aber keinen Gesamteindruck. Und hier kommt die Pyramide ins Spiel. Wir stellen Ihnen verschiedene Varianten vor, wie Sie das Essverhalten Ihrer Klient*innen mit Hilfe der Ernährungspyramide veranschaulichen können.
Tagesüberblick
Für jede Portion eines Lebensmittels, die gegessen wurde, wird der entsprechende Baustein in der Pyramide mit einem Kreuz durchgestrichen: Grundlage ist das Ernährungsprotokoll, das Ihre Klient/Ihre Klientin über mehrere Tage geführt hat, alternativ auch ein 24-h-Recall. Greifen Sie einen Tag heraus und lassen Sie Ihre/n Klient*in die gegessenen Lebensmittel aus den Fotokarten heraussuchen. Auch den 24-h-Recall mit den Tellervorlagen können Sie so weiter bearbeiten. Bitten Sie ihn/sie, die Lebensmittelkarten in die Pyramide einzusortieren. Sprechen Sie dabei auch über die Menge - war es in etwa die abgebildete Portion? War es mehr, wird eine zweite Fotokarte gelegt, war es etwa halb so viel, markieren Sie das entsprechend. Hat Ihr Klient/Ihre Klientin das Lebensmittel der richtigen Gruppe zugeordnet? Hier treten wahrscheinlich Fragen auf wie "Warum zählt die Sahne als Fett und nicht als Milchprodukt?" oder "Warum gehören (gezuckerte) Cornflakes nicht zum Getreide?" Mit Ihren Erläuterungen lernen die Klient*innen, worauf es ankommt. Sie können natürlich immer auch individuell andere Zuordnungen wählen.
Am Ende hat Ihr/e Klient*in einen guten Überblick, wie der Tag war, wovon es vielleicht etwas viel oder auch zu wenig war.
Mehr Infos zu den Tellervorlagen finden Sie unter "Mahlzeiten gestalten".
Blitzprotokoll mit der Ernährungspyramide
Tool für kurze Beratungsgespräche zum kostenlosen Download
Das Pyramiden-Blitzprotokoll ist ein Tool, das Sie bei der Umsetzung von sehr kurzen Beratungsgesprächen unterstützt. Denn nicht immer ist genügend Zeit, um einen ausführlichen 24-h-Recall zu machen oder gar ein mehrtägiges Ernährungsprotokoll schreiben zu lassen, zum Beispiel in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Das Protokoll in DIN-A4-Format gibt Ihnen ein Abfrageschema an die Hand und leitet so durch die Beratungseinheit.
Blitzprotokoll mit der Ernährungspyramide
(kostenloser Download, PDF, 778 KB)
Wochenüberblick
Da es primär nicht auf den einzelnen Tag, sondern einen langfristigen Durchschnitt ankommt, bietet sich eine Wochenübersicht an. Eine passende Vorlage finden Sie in unserem Heft "Einfach besser essen - Mein Ernährungstagebuch".
Mahlzeitenüberblick
Wählen Sie entsprechend der momentanen Mahlzeitenstruktur geeigneten Tellervorlagen aus, zum Beispiel drei große Teller für die Hauptmahlzeiten und 5 kleine Teller für viele Zwischenmahlzeiten. Lassen Sie Ihren Klienten/Ihre Klientin die Fotokarten entsprechend dem 24-Stunden-Protokoll auf die Teller verteilen. Und so wird auf einen Blick deutlich, ob es viele oder wenige Mahlzeiten sind, einige Mahlzeiten sehr groß oder sehr klein ausfallen und wie die Zusammensetzung der Mahlzeiten ist.
Wenn Sie die Teller dann noch mit Uhrzeiten beschriften oder - ähnlich einem Zeitstrahl- näher zusammen oder weiter auseinander legen, werden auch die zeitlichen Abstände klar.
In einem weiteren Schritt können Sie beginnen, die Mahlzeitenhäufigkeit, -frequenz oder -zusammensetzung in realistischen Schritten zu optimieren.