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Ernährungsberatung gelingt auch per Telefon oder als Videokonferenz. Viele Ernährungsfachkräfte nutzen auch nach Corona neue digitale Tools.

Seniorin sitzt bei einer Videoberatung vor dem Laptop
AdobeStock/agenturfotografin

Präventionskurse zum Abnehmen, Kochkurse mit Kindern, Vorträge im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung: Diese und viele weitere Leistungen von Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern hatten es während der Corona-Pandemie schwer. 

Doch viele Ernährungsfachkräfte hatten sich bald auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Sie setzten sämtliche Hygienemaßnahmen in ihren Praxen konsequent um. So waren Einzelberatungen trotz Corona möglich. Als Alternative kamen Beratungen per Telefon oder Video in Frage. Auch für Gruppenberatungen, die in Web-Seminare umgewandelt werden konnten. Diese Möglichkeiten bestehen auch nach Corona weiter.

Berufsverbände für Ernährungsfachkräfte: Gerade jetzt gemeinsam

Eine zentrale Funktion übernahmen die Berufsverbände für Ernährungsfachkräfte: VDOE, VDD, VFED und QUETHEB. Sie tauschten sich auch untereinander aus, um die Probleme ihrer Mitlieder zu lösen. 

Besonders der VDOE (Berufsverband Oecotrophologie e. V.) und der VDD (Verband der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband e. V.) hatten eine Menge an wichtigen Infos zu vielen Fragen rund um die Coronakrise für Ernährungsberater*innen zusammengetragen.

Ihre Mitglieder hatten darauf über das jeweilige Intranet Zugriff. Außerdem hatte beispielsweise der VDOE einen speziellen Corona-Email-Verteiler eingerichtet. So konnten sich die Betroffenen bundesweit untereinander austauschen.

Einzelberatung in der Praxis

Die individuelle Ernährungsberatung oder -therapie ist für viele Ernährungsfachkräfte das wichtigste Standbein. Grundsätzlich war das persönliche Gespräch in den Praxisräumen während Corona weiterhin erlaubt.

Eine stark entzerrte Terminvergabe sorgte dafür, dass sich immer nur ein Klient oder eine Klientin in den Praxisräumen befindet. Desinfektionen von Türklinken, Stühlen und anderen Oberflächen können das Risiko für eine Virus-Verbreitung senken. 

Einzelberatung per Telefon oder Video

Die hohen Hygieneanforderungen umzusetzen, erforderte jedoch einen Mehraufwand, den nicht alle erfüllen konnten oder wollten. Wenn die Klient*innen oder Patient*innen zuhause genug Privatsphäre und Ruhe haben, lassen sich Einzelberatungen telefonisch weiterführen. Das gilt auch nach Corona. Verfügen sie über ein Mobilgerät, Tablet oder PC mit Kamera, Mikrophon und Lautsprecher, kommt eine Videoberatung in Frage. Die ähnelt der klassischen Beratungssituation am meisten. Ist die technische Ausstattung im Büro am Arbeitsplatz besser, ist das eine denkbare Alternative. Unterlagen oder Formulare können zusätzlich per Email, Fax oder Briefpost ausgetauscht werden.

Grundsätzlich ist bei allen diesen Alternativen immer das Einverständnis der Klient*innen einzuholen. Die Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sind zu beachten.

Präventionskurse oder Vorträge online anbieten

Alternativ können Präventionskurse heute auch online stattfinden. Zwar sind digitale Kurse womöglich nicht jedermanns Sache, wer jedoch offen für Neues ist, sollte einen Versuch wagen. Natürlich muss auch hier die DSGVO im Blick behalten werden. Wichtige Informationen geben die Berufsverbände sowie hilfreiche Webseiten und Portale im Internet (s. "Übersichten und Tipps für Videoberatung und Web-Seminare“).

Immer mehr Dienstleister*innen probieren solche Möglichkeiten aus und nutzen sie für ihre Arbeit. Gleichzeitig erklären Unternehmensberater oder Anbieter hilfreicher Tools in Blogbeiträgen oder YouTube-Tutorials, wie sie funktionieren.

Videokonferenz oder Web-Seminar

Die Übergänge zwischen Videokonferenz und Web-Seminar sind fließend. Videokonferenzen dienen vor allem dem gegenseitigen Austausch und Gespräch. Hierzu kommunizieren zwei oder mehr Teilnehmer über eine Bild- oder Tonverbindungen in Echtzeit miteinander.

Bei einem Web-Seminar steht die Wissensvermittlung im Vordergrund. Wie bei einem Vortrag können sich die Moderatoren an eine große Gruppe von Personen richten. Oft kommunizieren sie dabei über einen zweigeteilten Bildschirm: Ein Fenster zeigt den Vortragenden, ein zweites eine Powerpoint-Präsentation. Je nach Größe des Publikums, kann es durch Umfragen oder Chat-Funktionen aktiv in das Web-Seminar eingebunden werden.

Ernährungsberaterin Vera Hille spricht über ihr neues digitales Standbein

Vera Hille spricht mit Claudia Eck vom Bundeszentrum für Ernährung über ihre Erfahrungen mit neuen digitalen Formaten in der Ernährungsberatung.

Die zertifizierte Ernährungsberaterin (VDOE) mit eigener Praxis PEAK FORM hat sich während der Corona-Pandemie ein neues digitales Standbein aufgebaut. Gemeinsam mit der Diplom-Pädagogin Patricia Schark bietet Vera Hille den deutschlandweit ersten ZPP-zertifizierten Online-Kurs zur Beikost-Einführung an; außerdem einen ebenfalls ZPP-zertifizierten Online-Kurs zur Progressiven Muskelrelaxation.

Diplom-Oecotrophologin Vera Hille beschreibt die Chancen von Online-Selbstlernkursen sowie die Grenzen von Live-Webseminaren und digitaler Einzelberatung.

 

In Social Media einsteigen

Immer mehr Ernährungsberaterinnen und -berater nutzen heute Social-Media-Plattformen wie LinkedIn, Instagram oder Facebook. Durch die Wahl der geeigneten Plattformen können alle gezielt Informationen suchen, die sie privat oder beruflich weiterbringen. 

Die Sozialen Medien ermöglichen einen unkomplizierten Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen. Das geht oft weit über das engere Netzwerk hinaus, da Solidarität unter Ernährungsfachkräften großgeschrieben wird. Außerdem kann jede und jeder so seine eigene Expertise und Themen darstellen. Speziell gut gemachte Infos zur Ernährung sind immer sehr gefragt. 

Eigene Website erstellen oder überarbeiten

Freie Zeiten und Energien lassen sich in die Überarbeitung der eigenen Website investieren:

  • Stimmen die Leistungen auf der Website noch mit den tatsächlichen Schwerpunkten überein?
  • Lassen sich die Seiten durch zufriedene Kundenstimmen oder Arbeitsproben aufwerten?
  • Wie sieht es mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) aus?
  • Ist jetzt die Zeit reif, einen eigenen Blog zu integrieren oder Podcast zu starten?
  • Und wer noch gar keine eigene Präsenz im Internet hat, sollte sich in ruhigeren Zeiten dieser spannenden Aufgabe widmen.

Egal, ob Überarbeitung oder erste eigene Website: Auch beim professionellen Auftritt im Internet hilft das Internet: Wer alles selber machen möchte, findet Website-Baukästen und hilfreiche Blogs zu allen Themen rund um die Webpräsenz. Wer sich lieber Hilfe holt, gelangt mit den richtigen Suchbegriffen zu Fachleuten, die sich mit Konzeption, Webdesign und Texterstellung auskennen.

 

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