Vor rund 400 Teilnehmern eröffnete Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (2. v. re) das 2. BZfE-Forum in Bonn: "Wir haben alle die Verantwortung für eine gute und ausgewogene Ernährung." Dr. Hanns-Christoph Eiden (Präsident der BLE, re.) Dr. Margareta Büning-Fesel (Leiterin des BZfE, 2.v.li.), Eva Zovko (Referatsleiterin der Redaktion Ernährung im BZfE, li.) hießen die Gäste herzlich willkommen.
„Ich kann, ich will, ich werde meinen Ernährungsalltag selbstbestimmt, verantwortungsbewusst, nachhaltig und genussvoll gestalten.“ Eine solche Kompetenz in Sachen Ernährung zu fördern und zu stärken, ist unsere Aufgabe als Multiplikatoren im Ernährungsbereich. Wie wichtig das ist, weiß auch Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Daher hat sie das 2. BZfE-Forum in Bonn eröffnet. Und sie unterstrich, wie anspruchsvoll diese Aufgabe ist: „Ernährungskompetenz will gelernt sein – ein Leben lang und mit neuen digitalen Mitteln der Ernährungskommunikation.“
Denn das Internet und die sozialen Medien spielen heute eine nie da gewesene Rolle, um sich über Essen und Trinken zu informieren oder eigene Botschaften und Meinungen dazu in die Welt zu schicken. Nicht immer sind solche Aussagen seriös. „Mir ist aber wichtig, dass Klarheit und Wahrheit das bestimmende Prinzip in der Ernährungskommunikation werden! Und deshalb ist es gut, dass es Akteure wie das Bundeszentrum für Ernährung gibt“, betonte Klöckner.“
Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wies darauf hin, welche zentrale Rolle dabei eine gute Vernetzung spielt: "Auf diesem Forum geht es um Sie und um mich, um uns! Wir müssen uns vernetzen, an einem Strang ziehen, Synergien finden und die Förderung von Ernährungskompetenz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachten."
Per Definition ist Ernährungskompetenz die Fähigkeit, theoretische Kenntnisse und praktische Fertigkeiten im Ernährungsalltag in angemessenes Handeln umzusetzen. Ernährungsbildung ist ein Prozess, der bereits vor der Geburt beginnt und lebenslang anhält. Sie begleitet den Menschen ausgehend vom Essen und Trinken in der Familie über die verschiedensten Settings des Alltags in Kita, Schule, Beruf und Freizeit bis in das hohe Erwachsenenalter hinein. Julia Klöckner stellte hierbei zwei wichtige Zielgruppen in den Fokus: "Wir wissen, dass die ersten Tausend Tage eines Kindes unglaublich wichtig sind. Aber wir müssen auch die Ernährung im Alter besser in den Blick nehmen.“
Passend dazu stellte Maria Flothkötter vom BZfE vor, welche Materialien das Netzwerk "Gesund ins Leben" für die Zielgruppe Schwangere und junge Eltern entwickelt hat. "Damit wollen wir deren Kompetenz in Sachen Ernährung und Gesundheit stärken." Prof. Dr. Holger Hassel von der Hochschule Coburg gab Einblicke in die Ergebnisse eines spannenden Mehrgenerationen-Projektes mit Senioren und Jugendlichen. Hier profitierten die unterschiedlichen Altersgruppen direkt vom Expertenwissen der jeweils anderen.
Mit großem Interesse verfolgten die rund 400 Teilnehmer in der Godesberger Stadthalle den Vortrag von Prof. Dr. Gunter Hirschfelder. Der Kulturwissenschaftler appellierte an die Multiplikatoren, sich den Anforderungen des digitalen Zeitalters zu stellen. "Die Zeit der Schautafeln und Ernährungskreise ist vorbei. Wir müssen zielgruppengerechten Content produzieren, mit dem wir zum Beispiel Jugendliche besser erreichen."
In die gleiche Richtung ging der Vorstoß von Dr. Margareta Büning-Fesel. Sie verriet in ihrem Ausblick, dass man gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung an neuen Ideen arbeite, wie sich Ernährungsempfehlungen noch einfacher für die breite Bevölkerung darstellen lassen.
Alle elf Referentinnen und Referenten gaben mit ihren Beiträgen wichtige Impulse für die Aufgabe, Ernährungskompetenz in jeder Lebensphase zu stärken. Nun gilt es, dran zu bleiben und gemeinsam neue kreative Wege zu gehen.
Unter #bzfe18 erhalten Sie auf Twitter ein tolles Stimmungsbild des 2. BZfE-Forums mit vielen O-Tönen der Referenten und Links auf spannende Zusatzinfos.