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Wenn es darum geht, sich bei der Arbeit gesundheitsfördernd zu verhalten, ist der innere Schweinehund meist hinderlich. Wie wäre es aber, wenn uns das Gewohnheitstier dabei unterstützen würde?

Glas mit geschichtetem Salat und Holzgabel
IStock / a_namenko

Idee

Sie stehen in der Warteschlange an der Essensausgabe. Der Blick ruht entschlossen auf dem großen Salatteller mit Vollkornbrötchen. Plötzlich zieht der Duft von Schnitzel und Pommes in Ihre Nase und Sie denken: „Salat kannst du auch morgen wieder essen!“ Wer kennt solche Situationen nicht, die die Entschlossenheit zu gesundheitsförderlichen Entscheidungen am Arbeitsplatz in Frage stellen? Schaut man genauer hin, wer oder was uns abhält, entdeckt man schnell den inneren Schweinehund. Er lebt in unserem Kopf und ist sozusagen "der Anwalt für das leichte Leben", ein Gewohnheitstier. Wenn es am Arbeitsplatz darum geht, sich gesundheitsförderlich zu verhalten, z. B. beim Mittagessen ein Gemüse- statt ein Fleischgericht zu wählen, beim Meeting auf Cola und Kekse zu verzichten oder die Treppen statt den Fahrstuhl zu nehmen, ist der innere Schweinehund meist hinderlich, nach dem Motto "Bloß nicht raus aus der Komfortzone!"

Wie wäre es aber, wenn uns der innere Schweinehund aktiv bei gesundheitsförderlichen Entscheidungen bei Lebensmittelauswahl und -verzehr unterstützen würde? Wenn er uns plötzlich motiviert, ein paar Entspannungsübungen am PC zu machen, bevor wir uns inhaltlich einem neuen Thema zuwenden? Oder er uns dafür begeistert, am Getränkeautomat Wasser statt Cola zu wählen?

Im Sinne einer nachhaltigen Verankerung der gesundheitsförderlichen Inhalte braucht es Erinnerungsinstanzen, um die Mitarbeiter am point of decision (POD), also zum Zeitpunkt der Entscheidung, an ihre gesundheitsförderlichen Vorsätze zu erinnern und so ins Handeln zu bringen. Das könnten sein:

  • Kurze Videoclips, die über das Intranet des Unternehmens versandt werden: In den 2- bis 3-minütigen Filmen tritt der innere Schweinehund als Motivator auf. Zusammen mit seinem Pendant, dem inneren Jammerlappen, versucht er die Mitarbeiter auf humorvolle Weise an z. B. bewegte Pausen heranzuführen, für das vegetarische Gericht der Woche zu begeistern oder an die Trinkmenge von 1,5 Liter kalorienfreier bzw. -reduzierter Getränke zu erinnern.
  • Video- und Bildmaterial wie Poster in Bereichen, in den gesundheitsrelevante Entscheidungen verhandelt und getroffen werden. Beispielsweise in Fahrstühlen, an Süßigkeiten- und Getränkeautomaten sowie dem Eingangsbereich der Kantine, im Meetingraum oder der Raucherecke und dem Ausgang zum Parkhaus. Hier kann der innere Schweinehund positive Ernährungs- und Gesundheitsbotschaften (positives framing) verbreiten. Am Getränkeautomat z. B. „Mach den Schweinehund nass – greif zur Wasserflasche!“.
  • Als außerbetriebliche Ernährungsmaßnahmen-Apps mit gesundheitsförderlichen Botschaften (z. B. Was ich esse, Gläsernes Restaurant, mein Ess-Coach, Ess-plorer), in denen das Video- und Bildmaterial integriert wird. Auch die Entwicklung einer neuen App, der sogenannten SchweingehAPPt, ist möglich, um die Mitarbeiter auch außerhalb der Arbeitszeit mit handlungsorientierten Impulsen („Gönn dir jetzt eine fünfminütige Erholungspause!“, „Bewegung macht Spaß." "Gönn dir heute Sport!“) zur Gesundheitsprävention aufzufordern. Rezepte, Fitnessübungen und Fragen zur Reflexion eigener Ernährungspraktiken („Wie wichtig ist dir ein gesunder Körper?“) könnte die App ebenfalls liefern.

Aufgrund der Kombination aus Wissensvermittlung und einem spielerischen, humorvollen Reminder - der Personifizierung des inneren Schweinehundes - wird die Motivation der Mitarbeiter durch die Idee am POD gefördert, sich gesundheitsbewusst zu verhalten. Das Video- und Bildmaterial setzt kreative Impulse und eröffnet damit neue Perspektiven. Die konkreten und handlungsorientierten Ernährungsbotschaften helfen, die täglichen Routinen zu durchbrechen und den inneren Schweinehund zu motivieren.

Zielgruppe

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen

Ideengeber

Justus-Liebig-Universität Gießen, Dr. Stefanie Hoy,

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