Impressionen des 2. BZfE-Forums
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner eröffnet das BZfE-Forum mit deutlichen Worten
Julia Klöckner erinnerte sich in ihrer Eröffnungsrede an die eigene Studentenzeit: "Das preiswerteste Essen in der Mensa war damals immer Currywurst mit Pommes und das teuerste der Salat von der Salatbar. Da dürfen wir nie wieder hin!"
Liebevoll aufgehübscht
Ein tolle Bühnendekoration und viele kreative Details verwandelten die alte Stadthalle in Bad Godesberg (Bonn) in eine perfekte Location. Ein Highlight: Die Referenten konnten an einem gedeckten Frühstückstisch Platz nehmen.
Grafic Reporting I - Bunt auf den Punkt
Die Zeichnerin Susanne Ferrari begeisterte die Teilnehmer mit ihrer Kunst, die wichtigsten Aussagen aller Referenten in farbenfrohe Cartoons zu übersetzen.
"Ernährungskompetenz steht im Fokus und Kompetenz wächst durch Bildung. Das schaffen wir nur gemeinsam."
Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der BLE, freute sich, dass durch die Wahl der Godesberger Stadthalle als Veranstaltungsort, so viele Multiplikatoren am BZfE-Forum teilnehmen konnten.
Begeistert dabei
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner nahm sich auch nach ihrer Eröffnungsrede noch Zeit, weiteren Vorträgen zuzuhören.
"Eine Investition in Ernährungsbildung lohnt!"
"Gute Bildung ist die beste Voraussetzung für optimale Ernährung", erklärte Prof. Dr. Ulrike Arens-Azevêdo, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, und wünscht sich auch in Deutschland mehr Forschung, die zeigt, welche Effekte Ernährungsbildung auf ein gutes Essverhalten und die Gesundheit hat.
Mit viel Sachverstand, Witz und Charme
Hörfunkjournalist Sven Preger führte gekonnt durch die Tagung.
"Die Verbraucher sind ein schlafender Riese"
Was Verbraucher bewegen können, zeigt die Entwicklung beim Fleischverzehr. Gerade junge Leute ernähren sich heute immer öfter vegetarisch oder vegan, erklärte Dr. Ursula Hudson, Vorstandsvorsitzende von Slow Food Deutschland. Dennoch könne die Politik die Verantwortung nicht an die Gesellschaft abgeben.
"Food is fashion"
Die jungen Menschen wollen mit Ernährung heute ihren Körper stylen. Im Digitalzeitalter ist Jugendlichen dabei die Symbolik wichtiger als die Inhaltsstoffe im Essen. "Wir müssen diese Sprache begreifen", forderte Prof. Dr. Gunther Hirschfelder und rief dazu auf, dass sich Ernährungsinstitutionen und Multiplikatoren den neuen Medien gegenüber öffnen und ihre Botschaften darüber zielgruppengerecht verbreiten.
"Unsere Vision ist, dass alle Verbraucher selbstkritisch und nachhaltig handeln können"
Dazu forderte die Geschäftsführerin der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz Dr. Melanie Weber-Moritz, dass Verbraucherbildung bundesweit in den Lehrplänen aller Schulformen auftaucht – egal, ob als eigenes Fach oder fächerübergreifend integriert.
Mit Spaß dabei
Dr. Kiran Virmani, neue Geschäftsführerin der DGE, freute sich auf spannende Vorträge.
"Es gibt zu wenig ausgebildete Fachlehrkräfte für Ernährungsbildung"
Die Ernährungswissenschaftlerinnen Julia Hirsch (li.) und Rhea Dankers stellten erste Ergebnisse der noch laufenden Studie „ErnBildung“ der Universität Paderborn vor. Schon jetzt zeigt sich, wie unterschiedlich es in den verschiedenen Bundesländern um die Ernährungsbildung in Schulen bestellt ist. Erstaunlicherweise spielt das Thema Ernährung in den Lehrplänen für Kinderpfleger eine größere Rolle als im Studiengang Früh- bzw. Kindheitspädagogik.
"Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber ...
... trotzdem gibt es Einiges zu beachten." Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks "Gesund ins Leben" im BZfE, erklärte, warum es so wichtig ist, die Ernährungskompetenz von Eltern aller Bildungsschichten zu stärken. Nur so gelingt es, bereits in den ersten 1000 Tagen die Grundlagen für eine lebenslange ausgewogene Ernährung zu legen.
Der "Ikea-Effekt"
Wenn ich Arbeit in etwas stecke, schätze ich es mehr wert. Das gelte auch, wenn Kinder beim Zubereiten von Mahlzeiten mithelfen, berichtete die Psychologin Dr. Mattea Dallacker und wies zugleich auf die Bedeutung von Familienmahlzeiten hin. Zu den wichtigsten Punkten gehören neben der Einbindung der Kinder in die Zubereitung von Lebensmitteln die Vorbildfunktion der Eltern, eine entspannte Atmosphäre beim Essen und der wichtige Tipp "Fernseher aus".
Engagiertes Publikum
Viele der Teilnehmer nutzen die Gelegenheit zur Diskussion nach den einzelnen Vorträgen.
"In der Schulpflicht steckt die Chance, dass wir alle Kinder und Jugendlichen erreichen!"
Dr. Anke Oepping, Leiterin des Nationalen Qualitätszentrums für Ernährung in Kita und Schule (NQZ), ist überzeugt: Das Setting Schule bietet ein unschätzbares Potenzial für die Vermittlung von Ernährungskompetenz - sowohl während des Unterrichts als auch in den Alltagsroutinen.
"Jeder 7. Erwachsene in Deutschland kann nur eingeschränkt lesen und schreiben"
Am Beispiel eines spiegelverkehrt abgebildeten Kassenbons demonstrierte Prof. Dr. Ulrike Johannsen eindrucksvoll, mit welchen Augen diese Menschen die Einkaufswelt sehen. Der Ansatz von „Food & Move Literacy“ kann ihnen helfen, gleichzeitig die Lese- und Lebenskompetenz zu verbessern.
Genussvolle Erinnerungen und Emotionen stärken den Lernerfolg
Dr. Barbara Kaiser, Leiterin der Redaktion Lebensmittel und nachhaltiger Konsum im BZfE, setzt in dem Projekt Food & Move-Literacy vor allem auf Alltagsbezug und Leben mit allen Sinnen. Als neue Zielgruppe stehen derzeit Migranten und Geflüchtete im Fokus.
"Der beste Motor für die Ernährungsbildung älterer Menschen ist soziale Teilhabe"
Prof. Dr. Holger Hassel von der Hochschule Coburg berichtete eindrucksvoll aus seiner Erfahrung, wie sehr ältere Menschen vom gemeinsamen Lernen und Kochen mit Jugendlichen profitieren.
Mit Freude dabei
Referentin Maria Flothkötter nutzte die Gelegenheit für einen Diskussionsbeitrag.
"Ernährungskommunikation muss am Küchentisch ankommen"
Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des BZfE, forderte die Tagungsteilnehmer auf, Ernährungskommunikation neu zu denken: Sie müsse einfacher und alltagstauglicher sein, Menschen begleiten und zum Leben passen.
Grafik Reporting II -
... die kunstvolle Dokumentation der Tagung kurz vor der Fertigstellung
„Du bist rührend“
Nicht nur für die Referenten, auch für alle Teilnehmer gab es einen Kochlöffel mit diesem Slogan. Denn Essen ist emotional.
Das 2. BZfE-Forum - perfekt und liebevoll organisiert
... von Claudia Schmidt-Packmohr, Eva Zovko, Marijana Markovic, Thomas Garske (v.l.n.r.) und vielen weiteren helfenden Händen
Ein Geschenk
... zum Abschied der Bundesministerin durfte natürlich nicht fehlen, überreicht von Eva Zovko, der Leiterin der Redaktion Ernährung im BZfE.