Impressionen des 3. BZfE-Forums
Wir müssen mehr PS auf die Straße bringen!
Damit meinte Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, keineswegs mehr oder größere Autos. Er meinte vielmehr die Chancen, die das BMEL in einer verständlichen Nährwertkennzeichnung, der Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fette und Salz und der Vermittlung von mehr Ernährungskompetenz sieht.
Der Blick in diesen gut gefüllten Saal beeindruckt mich sehr
Eine Rekordteilnehmerzahl von rund 500 Personen füllte die Bad Godesberger Stadthalle in Bonn. So viele engagierte und kompetente Mitstreiter für eine bessere und nachhaltigere Ernährung beeindruckten Dr. Hanns-Christoph Eiden. Sie verbindet alle das Ziel, Menschen einen Ernährungs- und Lebensstil nahezubringen, mit dem sie gesund bleiben und gesund alt werden können.
Auch Susanne Ferrari ist zum dritten Mal dabei
In gewohnter Manier begeisterte Susanne Ferrari mit ihrer Kunst des „Graphic Recording“ die Gäste des BZfE-Forums.
Weniger ist mehr. Und Bescheidenheit kann sexy sein
Professorin Ulrike Arens-Azevêdo machte auch mit Blick auf die Ziele der „Fridays for Future“-Bewegung deutlich, dass ein gesundheitsförderlicher und zugleich nachhaltiger Lebensstil nicht ohne Verzicht möglich sein wird. Dabei ist Ernährung so viel mehr als nur Physiologie.
Die Zukunft ist noch nicht gekocht
Wir können selber durch neue Konzepte beeinflussen, wie unsere Zukunft aussehen soll. Die Zeit dafür ist reif, denn noch nie sei beim Essen so viel über Ethik und Moral gesprochen worden wie heute, meinte die Trendforscherin Hanni Rützler aus Wien. Denn heute gelte: "Man isst, was man ist".
Merci Beaucoup
Die frankophile Journalistin und Moderatorin Katie Gallus führte gleichermaßen kompetent und charmant durch den Tag. Chapeau!
Die gesündere Wahl muss nicht nur einfacher, sondern auch preiswerter sein
Das funktioniert nach Meinung von Professor Stefan Lorkowski nur mit mehr Regulierung und nicht nur mittels freiwilliger Maßnahmen. Dazu gehörten auch Verbote, zum Beispiel von Süßigkeiten in der Kassenzone. Aufklärung allein werde keinen wirklichen Umschwung bringen. Gleichzeitig forderte er: "Wir müssen mal auf den Punkt kommen und weniger reden, mehr machen!"
Wir brauchen einen langen Atem, weit über eine Legislaturperiode hinaus
Professor Pablo Steinberg vom Max-Rubner-Institut stellte vielversprechende Beispiele zur Reformulierung von Lebensmitteln vor und zum laufenden Monitoring tausender Produkte. All dies brauche viel Zeit und könne nicht von der Wissenschaft allein gestemmt werden. Vielmehr geht es um eine Gesamtstrategie: Die alleinige Einführung einer Nährwertkennzeichnung reduziert die Zahl der Diabetiker in Deutschland nicht.
Applaus für die Vortragenden
Das Publikum ging engagiert mit - auch bei den Abstimmungen per App.
Warum nicht mal für gesunde Produkte im Supermarkt werben?
Anstatt sich über das zu ärgern, was falsch läuft, könnte man auch einfach mal ganz neue Wege ausprobieren, schlug Professorin Anette Buyken von der Universität Paderborn vor. Insgesamt plädierte sie für eine abgestimmte, sinnvolle Kombination verbindlicher Public-Health-Maßnahmen. Dabei sei es wichtig, deren Wirksamkeit gut zu evaluieren und die Maßnahmen wenn nötig anzupassen.
In Deutschland wird vieles zerredet
Das gilt auch für die Möglichkeiten des Nudging. Das sei in den Niederlanden anders, berichtete Dr. Kai Purnhagen von der Universität Wageningen. Dort gibt es ein moderiertes Zusammenwirken aller Kräfte, sodass neue Ideen schneller umgesetzt werden. Ein gelungenes Beispiel sei der Nationale Aktionsplan Gemüse und Obst.
Auch in diesem Jahr wieder ausgebucht
Mit rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Stadthalle in Bonn-Bad Godesberg in diesem Jahr ausgebucht. Wer nächstes Jahr dabei sein möchte, sollte sich also rechtzeitig anmelden.
„One fits all“ funktioniert in Betrieben nicht
Professorin Annegret Flothow betonte, dass Betriebliche Gesundheitsförderung nur dann erfolgreich ist, wenn die Konzepte genau auf die jeweilige Betriebskultur und die Mitarbeiter zugeschnitten sind, als Prozess gestaltet und in ein Betriebliches Management eingebunden werden.
Zufriedene Gesichter
Bereits zum dritten Mal veranstalteten das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Bonner Ernährungstage gemeinsam (v.l.n.r. Eva Zovko, Organisatorin des BZfE-Forums, Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des BZfE, Hans-Joachim Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Kiran Virmani, Geschäftsführerin der DGE und Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, BLE).
Rundgang durch die Sonderausstellung "Sehen, schmecken, entdecken: Forschung erleben."
Auf der Sonderausstellung gab es jede Menge zu probieren: Matjes und Lachs mit weniger Salz, Kekse mit neuartigen Zuckern. Anschaulich und praxisnah präsentieren Wissenschaftler ihre Forschungsvorhaben, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert werden: Was sagt die Forschung zur (Jod)Salz- und Zuckerzufuhr unserer Kinder? Wie lassen sich Verbraucher zum Konsum nachhaltiger Produkte motivieren? Wie zu einer höheren Akzeptanz optisch nicht perfekter Lebensmittel? Welche Rolle spielt Convenience-Food in welchen Kontexten und vor allem: Was hat sich in den Laboren der Lebensmitteltechnologen in Sachen Reformulierung getan?
Jeder junge Mensch sollte zehn Gerichte kochen können, um durchs Leben zu kommen
Dieser Forderung von Jamie Oliver schloß sich Professorin Christine Brombach an und plädierte für eine Einheit „Hauswirtschaft“ in der Schule. Denn viele Aspekte ließen sich nur durch direktes Tun erlernen und nicht durch digitale Tools oder soziale Medien.
Gutes Essen braucht eine gewisse Anstrengung
Ohne Fleiß, kein Preis - so könnte man den Beitrag von Sibylle Adam beim Bonner Ernährungstalk auch zusammenfassen. Die Professorin machte deutlich, dass Veränderungen nicht von allein passieren und oftmals Einsatz und Mühe erfordern. Das sei im Sport schließlich genauso und Geschmack und Genuss müssen auch erlernt werden.
Ihr kommt hier nicht rein!
Auch Moderatorin Katie Gallus zeigte sich beeindruckt, wie treffend Zeichnerin Susanne Ferrari die Reduktionsstrategie für weniger Zucker, Fette und Salz veranschaulicht hat.
Bei uns dauert alles etwas länger
Es liege auch an den föderalen Strukturen, dass sich in Deutschland manche Maßnahmen nicht so einfach umsetzen ließen, wie in anderen europäischen Ländern. Das erläuterte Dr. Hans-Jörg Lutzeyer von der Europäischen Kommission.
In den sozialen Medien ist nicht alles schlecht
Die Wissenschaftsjournalistin und Bloggerin Johanna Bayer stellte heraus, dass Fitness- und Ernährungsblogger Menschen grundsätzlich zu einem gesünderen Verhalten motivieren möchten. Der Weg dahin ist nicht immer stimmig mit den Experten, aber alle haben das gleiche Ziel und darauf kommt es an.
Ärzte brauchen Unterstützung durch Ernährungsfachkräfte
Denn Ernährungsberatung ist keine ärztliche Disziplin. Der Ernährungsmediziner Professor Johannes Erdmann sieht einen Aufbruch in der Prävention auf allen Ebenen. Das sei notwendig, damit auch ältere Menschen noch ein gutes und gesundes Leben haben.
Wir freuen uns auf die weitere gute Zusammenarbeit mit der DGE
Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des Bundeszentrum für Ernährung, deutete in ihrem Schlusswort an, dass es bei den nächsten Bonner Ernährungstagen um den Speiseplan der Zukunft gehen wird. Hier wird genauso gelten: Das schaffen wir nur gemeinsam.
Voilà: Das 3. BZfE-Forum im Bild
Erneut ist es Susanne Ferrari gelungen, die wichtigsten Botschaften des BZfE-Forums bunt und mit einer ordentlichen Prise Humor festzuhalten.
Bonner Ernährungstalk verbindet DGE-Arbeitstagung und BZfE-Forum
In diesem Jahr kamen zusätzlich zu den Vorträgen durch den Bonner Ernährungstalk noch mehr Rednerinnen und Redner auf dem BZfE-Forum zu Wort. Das neue Format schlug eine gelungene Brücke zwischen den Themen der DGE-Arbeitstagung und dem BZfE-Forum.
Ab ins Netz!
Das galt nicht nur dem interessierten Auditorium des 3. BZfE-Forums, sondern auch der köstlich herbstlichen Dekoration auf dem Podium und den Tischen im Saal. Für alle Teilnehmenden gab es einen Baumwollsack samt leckerem Apfel.
Feierliche Reden, Gelegenheit zum Netzwerken und gutes Essen
Auch in diesem Jahr war die Abendveranstaltung der Bonner Ernährungstage im schönen Ambiente der Bundeskunsthalle wieder sehr gut besucht.
Tango Argentino als künstlerische Einlage
BZfE-Mitarbeiterin Susanne Illini und ihr Tanzpartner Harald Rotter verzauberten die Gäste der Abendveranstaltung mit ihrer Tanzkunst.