(BZfE) – Pfifferlinge sind in ganz Mitteleuropa weit verbreitet und weisen im Gegensatz zu anderen Pilzen eine relativ lange Sammelsaison auf. Allerdings ergeben erst die richtige Wärme und Feuchtigkeit „wüchsiges“ Wetter. August ist Hauptsaison, wobei die Importe nun im Schwerpunkt aus Russland und Weißrussland stammen, mit steigenden Anteilen aus dem Baltikum und Polen.
Ob im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt, darauf gilt es zu achten:
- Frische Pfifferlinge haben eine goldgelbe Farbe und eine knackige Konsistenz. Lassen sie sich gummiartig biegen, sind sie nicht mehr frisch.
- Frische Pfifferlinge riechen aromatisch nach Wald.
- Lose Ware ist besser als in Folie oder in Plastikschalen abgepackte Ware.
Je frischer die Pfifferlinge sind, desto besser schmecken sie – und desto besser halten sie sich auch noch ein, zwei Tage im Kühlschrank.
Wer Pfifferlinge selbst suchen und sammeln möchte, hat nun auch hierzulande gute Chancen, auch wenn der Pilz bei uns selten geworden ist. In Waldlagen mit strauchartigem Bewuchs des Bodens ist eine Suche nach Pfifferlingen eher aussichtslos. Dagegen bieten lichte Wälder mit moosigen Böden ideale Bedingungen, das „Gold des Waldes“ zu finden. Pfifferlinge lassen sich nicht kultivieren; sie wachsen in einer Lebensgemeinschaft – der Botaniker spricht von Symbiose – zum Beispiel mit Buchen, Eichen, Fichten, Birken und Kiefern.
Exemplare unter ein Zentimeter Hutgröße gehören nicht in den Sammelkorb. Schließlich muss der Pilz Zeit haben, seine Sporen zu verstreuen, damit die nächste Pilzgeneration heranwachsen kann.
Pfifferlinge dürfen nur in geringen Mengen und für den persönlichen Bedarf gesammelt werden. Das ist der gemeinsame Nenner verschiedener bundes- und landesrechtlicher Bestimmungen. In aller Regel gilt als geringe Pilzmenge je nach Region das, was für ein bis zwei Mahlzeiten ausreicht. Auf familiären Bedarf bis maximal acht Personen und pro Tag bezogen, ergibt das ein bis maximal zwei Kilogramm.
Mehr als ein Gericht mit 250 Gramm Wildpilzen in der Woche pro Person sollte man ohnehin nicht essen, wegen der möglichen Strahlenbelastung und Belastung mit Schwermetallen. In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel mit einem Radiocäsiumgehalt von mehr als 600 Becquerel pro Kilogramm in den Handel zu bringen. Die amtliche Lebensmittelüberwachung kontrolliert mit Stichproben, dass solche Lebensmittel, respektive Pilze, nicht verkauft werden.
Anfänger sollten sich bei der Bestimmung von Speisepilzen niemals ausschließlich auf ein Pilzbuch verlassen. Das gilt auch für Pfifferlinge: Der täuschend ähnlich aussehende „Falsche Pfifferling“ kann bei einem Verzehr auch in gekochter Form zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Im Zweifelsfall sollte man lieber einen erfahrenen Pilzsammler zu Rate ziehen.
Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
https://www.bzfe.de/inhalt/speisepilze-31692.html
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html