Tee - der gesunde Muntermacher
Je nach Sorte und Zubereitung enthält Tee etwa halb so viel Koffein wie Kaffee.
Die anregende Wirkung von Schwarz- und Grüntee wird hauptsächlich durch Koffein hervorgerufen, das früher bei Tee als Teein oder Thein bezeichnet wurde. Anders als in Kaffee kommt Koffein in Tee zusammen mit sogenannten Polyphenolen vor. Diese sekundären Pflanzenstoffe sorgen möglicherweise dafür, dass der Körper das Koffein langsamer aufnimmt. Die anregende Wirkung des Koffeins in Tee setzt später ein und hält dafür länger an.
Bis zu 350 mg Koffein pro Tag gelten für gesunde Erwachsene als unbedenklich. Das entspricht bis zu sieben Tassen Tee.
Bei normalen Verzehrmengen entwickelt Koffein eine anregende Wirkung. Es kann beispielsweise die Konzentration steigern, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit fördern und helfen, wach zu bleiben. Wer zu viel Koffein aufnimmt, spürt möglicherweise unerwünschte Nebenwirkungen wie Nervosität und Schlaflosigkeit. Die Wirkung von Koffein ist individuell unterschiedlich, durch regelmäßigen Verzehr steigt aber die Toleranz.
Teeblätter und grüner Tee enthalten im Gegensatz zu schwarzem Tee die Aminosäure L-Theanin, mit einer entspannenden und beruhigenden Wirkung. Die Aminosäure könnte nach wissenschaftlichen Studien die anregende Wirkung des Koffeins mildern und beeinflusst Geschmack von grünem Tee maßgeblich: Grünteekenner bezeichnen ihn als Umami-Geschmack (japanisch für besonders wohlschmeckend).
Nährstoffgehalte - Was ist drin?
Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln enthält Tee bemerkenswerte Mengen an Fluorid. Fluorid beugt Karieserkrankungen vor und trägt damit zur Zahngesundheit bei. Je nach Sorte nimmt der Teetrinker im Durchschnitt 1-2 mg Fluorid pro Liter auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Frauen 3,1 mg und Männern 3,8 mg Fluorid täglich.
Die Polyphenole in Tee beeinflussen Geschmack und Farbe der Tees, außerdem gehören sie zu den sekundären Pflanzenstoffen und umfassen eine Vielzahl von Verbindungen wie Gerbstoffe, Flavonoide oder Catechine.
Polyphenolen schützen möglicherweise vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, töten Krankheitskeime ab, wirken entzündungshemmend und beugen eventuell sogar Krebs vor. Das vermutet man besonders bei der Gruppe der Catechine, die hauptsächlich in grünem Tee enthalten sind.
Tee als Durstlöscher?
Tee eignet sich als Durstlöscher, denn schwarzer und grüner Tee gelten heute nicht mehr als Flüssigkeitsräuber. Wegen der anregenden Wirkung sollte der Konsum jedoch begrenzt werden. Für Kinder sind schwarzer und grüner Tee ungeeignet. Früchte- und Kräutertees sind gute Durstlöscher. Dabei sollte man - genau wie in der restlichen Ernährung - auf Abwechslung achten und nicht nur einseitig Sorten auswählen. Tees sind kalorienfrei, solange keine Milch hinzugegeben oder auf gezuckerte Instanttees zurückgegriffen wird.
Tee bei Magen- und Darmproblemen
Schwarzer Tee ist ein altes Hausmittel zur Linderung von Magen-Darm-Erkrankungen, da die Polyphenole im Tee beruhigend auf Magen und Darm wirken. Idealerweise sollte der Tee etwa zehn Minuten ziehen, damit sich möglichst viele Gerbstoffe aus den Teeblättern lösen. Auch Kräutertees wie Fenchel oder Melisse werden oft empfohlen, da ihre Inhaltsstoffe entkrampfend wirken. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arztbesuch Klärung verschaffen.