- Als typisches Produktmerkmal von Chilled Food gilt der Verzicht auf Konservierungsstoffe und thermische Verfahren zur Haltbarmachung.
- Die Hygiene ist bei der Herstellung der Produkte besonders wichtig.
- Das Warensortiment der Kühlkost ist breit gefächert.
12 Uhr Mittag: Der Hunger meldet sich. Schnell in den Supermarkt und etwas möglichst Gesundes kaufen. Doch was? Die Kühltheke bietet eine große Palette frischer Speisen vom belegten Baguette bis zum kompletten Hauptgericht. Schnell ist die passende Fertigmahlzeit gefunden, noch ein Smoothie und einen Milchreis mit Kirschen dazu – das Mittagessen ist gesichert.
In immer mehr Supermärkten gibt es frische Speisen aus dem Kühlregal. Die Produktpalette reicht von Salat-Kombinationen, belegten Sandwiches bis hin zu Nudelgerichten. Der Handel nennt diese breit gefächerte Warengruppe gekühlter Convenience-Produkte Chilled Food oder Kühlkost. Die Produkte sind in unterschiedlichem Grad vorverarbeitet: gewaschen, geschält, gewürzt, zusammengestellt, vorgegart, verpackt und auf 0 bis 8 Grad Celsius heruntergekühlt. Das Besondere: Chilled Food setzt auf frische Zutaten und kann sofort oder nach kurzer Erwärmung verzehrt werden. Sehr lange haltbar sind die Produkte jedoch nicht, denn als weiteres typisches Produktmerkmal gilt der Verzicht auf Konservierungsstoffe und thermische Verfahren zur Haltbarmachung.
Die Chilled Food-Idee kommt aus Großbritannien und Frankreich und hat auch in Deutschland mittlerweile Fuß gefasst. Die frische Convenience-Kost findet sich im Angebot klassischer Supermärkte, aber auch von Tankstellen oder eigens darauf ausgerichteter Shops. Auch in Deutschland gehört die frische Convenience-Kost mittlerweile zum Sortiment fast jeden Supermarktes. Zielgruppe sind Menschen, die eine Alternative zu den klassischen Fast-Food-Angeboten suchen. Die Kund*innen können sich ihre Speisen im Supermarkt schnell selbst zusammenstellen, erwärmen und mitnehmen. Chilled Food entspricht den Bedürfnissen vieler Kunden, denn die Ansprüche der Menschen an Lebensmittel sind hoch, auch bei Fast-Food: Es soll schmecken, frisch und gesund sein und möglichst wenig Zusatzstoffe enthalten.
Wie lange ist Chilled Food haltbar?
Chilled Food, auch Kühlkost genannt, ist 3 bis 35 Tage haltbar. Die Lagerdauer ist abhängig von der Art des verarbeiteten Lebensmittels, dem Verarbeitungsgrad, den Hygienebedingungen bei der Herstellung und Lagerung, der Einhaltung der Kühlkette und der Verpackung. Mikrobiell sehr leicht verderbliche Produkte tragen ein Verbrauchsdatum („verbrauchen bis ...“), das man unbedingt einhalten soll. Denn nach kurzer Zeit können sich Keime auf dem Lebensmittel stark vermehren und eine Lebensmittelinfektion auslösen.
Beispiele für die Haltbarkeit von Chilled Food:
Vakuumverpackte Kühlkost (frische Teigwaren, Soßen, Fertiggericht): bis zu 35 Tage
Kühlkost unter Schutzatmosphäre verpackt (Obststücke, Fertigsalat, Mousse au Chocolat): 3 bis 6 Tage
Im Supermarkt produzierte Kühlkost (frisch gepresster Fruchtsaft, Salat, geschnittene Ananas oder Melone): 1 bis 3 Tage
Wie bleibt Chilled-Food ohne Konservierungsstoffe frisch?
Als typisches Merkmal für Chilled Food gilt, dass die Produkte keine Konservierungsstoffe enthalten. Auch thermische Verfahren zu Haltbarmachung kommen in der Regel nicht zum Einsatz. Damit die Produkt trotzdem eine gewisse Haltbarkeit aufweisen, ist die Hygiene bei der Herstellung der Produkte besonders wichtig. Oft sorgen spezielle Belüftungsanlagen dafür, dass Keime aus der Luft nicht in die Nähe der Kühlkost gelangen – ergänzend zu einer strikten Personal- und Arbeitshygiene.
Eine durchgehende Kühlung (2 bis 8 °C Lagertemperatur) verlangsamt Verderbsprozesse durch Bakterien, Schimmelpilze, Hefen oder lebensmitteleigene Enzyme. Wird die Kühlkette von der Produktion bis zum Verzehr unterbrochen, vermehren sich Mikroorganismen schnell und Enzyme zersetzen vermehrt Farb-, Geschmacks- und Nährstoffe.
Einen weiteren Einfluss auf die Haltbarkeit von Kühlkost hat die Verpackung. Viele druckunempfindliche Lebensmittel werden unter Vakuum verpackt: Eine gasundurchlässige Folie umhüllt das Lebensmittel hauteng, die Restluft wird entzogen. Lebensmittel, bei denen eine Vakuumverpackung nicht infrage kommt, werden meist unter Schutzgas verpackt. Schutzgase wie Kohlendioxid und Stickstoff verdrängen den Sauerstoff: das hemmt die Vermehrung sauerstoffliebender Mikroorganismen. In diesem Fall muss der Hinweis „unter Schutzatmosphäre verpackt“ auf dem Etikett stehen. Die verwendeten Gase müssen jedoch nicht genannt werden.
Einige Hersteller behandeln die verpackten Chilled-Food-Produkte mit Hochdruck. Der hohe Druck zerstört Mikroorganismen, verändert aber kaum Struktur, Inhaltsstoffe und Geschmack des Lebensmittels.
Kann man sich mit Chilled-Food gesund ernähren?
Eine vollwertige Ernährung ist mit Chilled Food grundsätzlich möglich, denn das Warensortiment der Kühlkost ist breit gefächert: Es umfasst beispielsweise Pizza, Wraps, Teigwaren, Suppen, unterschiedliche Salat-Kombinationen mit und ohne Toppings, Nudel- und Kartoffelsalate, Kuchenfrischteige, Desserts, geschnittenes Obst, Sandwiches, Sushi, Smoothies, Ready-to-drink-Kaffees usw. Entscheidend für eine vollwertige Ernährung ist eine bewusste Auswahl und Kombination der täglichen Kost.
Ob eine Mahlzeit oder die gesamte Tageskost ausgewogen und gesund sind, können Sie anhand der Ernährungspyramide überprüfen. Produkte wie Pizza, Nudeln mit Käse-Sahnesoße oder Schokomousse enthalten zum Beispiel viel Fett und sollten nur ab und zu auf dem Speisenplan stehen. Schauen Sie am besten auf die Nährwertinformationen des Produkts: Wenn der Tagesprozentwert für die Fette über dem des Energiegehaltes liegt, handelt es sich um eine besonders fettreiche Mahlzeit.