- Die Kaffeepflanze benötigt tropisches Klima zum Gedeihen.
- Die meistangebauten Sorten sind Arabica und Robusta.
- Die Ernte erfolgt überwiegend in mühevoller Handarbeit, teilweise auch maschinell.
Anbau in den tropischen Regionen rund um den Äquator
Die Kaffeepflanze (botanisch „Coffea“) gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Kaffeebäume können drei bis acht Meter groß werden. In Kultur werden die Bäume jedoch meist in Strauchform auf eine Höhe von 1,5 bis 2 Meter gestutzt. Das erleichtert nicht nur die Ernte, sondern steigert auch den Ertrag. Kaffeesträucher benötigen nährstoffreiche Böden, ein ganzjährig ausgeglichenes Klima ohne große Temperaturschwankungen sowie viel Niederschlag und Schatten. Deshalb befinden sich die Hauptanbauländer rund um den Äquator.
Der mit Abstand wichtigste Produzent auf dem Weltmarkt ist Brasilien (34 Prozent), gefolgt von Vietnam (14 Prozent), Kolumbien (6 Prozent) und Indonesien (7 Prozent). Auch zum Beispiel in Äthiopien, Peru, Indien, Honduras, Mexiko und Guatemala wird Kaffee angebaut.
Kaffeesorten Arabica und Robusta
Fast 99 Prozent der Gesamtproduktion bestehen aus den beiden Sorten Coffea arabica (Arabica-Kaffee) und Coffea canephora Varietät Robusta, auch Robusta-Kaffee genannt.
Arabica-Kaffee
Die größte wirtschaftliche Bedeutung hat der Arabica-Kaffee. Er macht etwa 60 Prozent der Weltkaffeeproduktion aus. Arabica wächst in Höhen zwischen 600 und 2.100 Metern. Kaffee, der oberhalb einer Höhe von ca. 1.000 Meter wächst, wird Hochlandkaffee genannt. In den Höhenlagen wachsen die Früchte langsamer und haben mehr Zeit, ihr Aroma zu entwickeln. Deshalb gilt Arabica-Kaffee als besonders hochwertig. Er ist milder und bekömmlicher als Robusta-Kaffee.
Robusta-Kaffee
Die Sorte Robusta macht etwa 40 Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion aus. Er ist – wie der Name verrät – robuster gegenüber Temperaturschwankungen und wächst auch in tieferen Lagen (bis 900 Meter). Robusta-Kaffee ist außerdem ertragreicher als die Sorte Arabica. Er schmeckt leicht schokoladig und etwas bitter. Er wird gerne für Espressomischungen verwendet, da er in Kombination mit Zucker eine karamellartige Note entwickelt. Robusta-Kaffee enthält ungefähr doppelt so viel Koffein wie Arabica-Kaffee.
Die Anbaustandorte prägen durch Klima und Boden das individuelle Aroma des Kaffees. Neben Reinsorten sind auch Mischungen mit unterschiedlichen Anteilen von Arabica und Robusta im Handel.
Kaffee ernten
Aus den weißen Blüten entwickeln sich innerhalb von acht bis zwölf Monaten kirschähnliche dunkelrote Früchte. Botanisch gesehen handelt es sich um Steinfrüchte. In den Kaffeekirschen befinden sich meist zwei Samen (manchmal auch nur einer). Das sind die so genannten Kaffeebohnen.
Die Erntezeit hängt von der geographischen Lage ab. In der Regel wird einmal pro Jahr geerntet. In Lagen sehr nahe am Äquator trägt ein Strauch gleichzeitig Blüten und reife Früchte, so dass es dort Haupt- und Nebenernten gibt.
Die Ernte erfolgt meistens von Hand. Dabei pflücken die Arbeiter nur die reifen Kirschen. Das ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Kaffeequalität. Unreife Früchte lassen sie hängen und pflücken sie später. Die manuelle Ernte ist nicht nur körperlich anstrengend, da sich die Kaffeesträucher häufig in Hanglagen befinden, sondern auch sehr arbeits-, zeit- und kostenintensiv.
Auf großen Kaffeeplantagen in Brasilien kommen teilweise auch Maschinen zum Einsatz. Bei der maschinellen Ernte werden alle Früchte eines Baumes auf einmal geerntet. Hier fahren hohe Maschinen über die Kaffeesträucher hinweg und „kämmen“ sie, so dass die Kaffeekirschen abfallen. Dieses Ernteverfahren kann sich ungünstig auf die Kaffeequalität auswirken, da Kirschen unterschiedlichen Reifegrades gleichzeitig geerntet werden. Auch beim anschließenden Aussortieren werden in der Regel nicht alle un- oder überreifen Kirschen „erwischt“.