- Es gibt zahlreiche Möglichkeiten Kaffee zuzubereiten.
- Geschmack und Aroma des Kaffees verändern sich je nach Brühmethode.
- Kaffee sollte kühl, trocken und luftdicht gelagert und frisch zubereitet werden.
Faktoren, die den Kaffeegeschmack beeinflussen
Den Kaffeegeschmack beeinflussen die Sorte, der Röstgrad des Kaffees, der Mahlgrad und die Dosierung. Auch die Zubereitungsart und das verwendete Wasser haben großen Einfluss auf die Kaffeequalität.
Mahlgrad
Frisch gemahlener Kaffee kann sein Aroma bei der Zubereitung am besten entfalten. Je nach Zubereitungsart werden unterschiedliche Mahlgrade empfohlen. In Kaffeegeschäften und in Supermärkten (Kaffeemühle zum Selbermahlen) kann man den Mahlgrad selbst bestimmen, zum Beispiel:
- grob gemahlen für Press-Stempelkannen,
- mittelgrob gemahlen für Kannenaufguss,
- mittelfein gemahlen für den Filter und
- sehr fein gemahlen für Espresso und türkischen Mokka.
Dosierung
Wie viel Kaffeepulver benötigt man üblicherweise zum Kaffeekochen? Hier sind ein paar Richtwerte:
- für normal starken Kaffeeaufguss: 6 bis 8 Gramm Kaffeepulver pro Tasse (= 150 ml), das entspricht einem knapp gehäuften Esslöffel beziehungsweise einem gestrichen gefüllten Kaffeemaßlöffel pro Tasse oder 50 bis 60 Gramm pro Liter.
- für Mokka: 8 bis 10 Gramm pro 100 Milliliter
- für Espresso: 6 bis 8 Gramm Kaffeepulver pro Espressotasse (= ca. 25 bis 50 ml)
- für löslichen Kaffee: 1,5 bis 2 Gramm Instantpulver pro Tasse (= 150 ml), das entspricht einem leicht gehäuften Kaffeelöffel.
Wasser
Bei der Zubereitung von Kaffee spielt die Wassersqualität eine entscheidende Rolle. Empfehlenswert ist Wasser mittlerer Wasserhärte (8,4-14 Grad deutscher Härte). Auskunft über die Wasserhärte erteilt das zuständige Wasserversorgungsunternehmen am Wohnort. Bei sehr hartem oder chlorhaltigem Wasser kann man das Wasser in sorgfältig gewarteten Wasserfiltersystemen filtern oder stilles mineralarmes Mineralwasser verwenden.
Zum Kaffeekochen nimmt man frisches kaltes Wasser aus der Leitung und bringt es möglichst schnell zum Kochen. Danach lässt man es leicht abkühlen (ca. 86 bis 89 Grad Celsius, jedoch unter 96 Grad Celsius) und brüht den Kaffee dann auf. Lange gekochtes oder abgestandenes Wasser führt zu einem faden Kaffeegeschmack.
Möglichst frisch trinken
Generell sollte man frisch gebrühten Kaffee möglichst direkt trinken. Dann schmeckt er am besten. Beim Warmhalten verliert er bereits nach einer halben Stunde deutlich Aroma, wobei der Kaffee in einer Thermoskanne noch besser das Aroma behält als auf der Warmhalteplatte einer Kaffeemaschine. Auch das Wiederaufwärmen von Kaffee wirkt sich ungünstig auf den Geschmack aus. Besser ist, kleinere Mengen frisch zu brühen, als große Mengen lange warm zu halten.
Zubereitungsarten
Internationale Kaffeespezialitäten
Neben purem Kaffee bietet die Gastronomie auch viele internationaler Kaffeespezialitäten, meist in Kombination mit Milch.
Italien
Espresso: Er ist die Basis für viele Spezialitäten. Für Espresso werden die Bohnen 15 bis 18 Minuten, für Kaffee nur 10 bis 15 Minuten geröstet. Dadurch sind Espressobohnen dunkler. Durch die längere Röstdauer werden die enthaltenen Säuren abgebaut, sodass Espresso schonender für den Magen ist. Bei der Herstellung dieses kleinen schwarzen Kaffees kommt das sehr fein gemahlene Espressopulver nur für kurze Zeit unter hohem Druck mit dem Wasser in Berührung. Durch den Druck entsteht die charakteristische Crema. Espresso enthält durch die kurze Kontaktzeit des Wassers mit dem Espressopulver weniger Koffein pro Portion. Traditionell wird Espresso in kleinen Espressotassen serviert. Durch die geringe Wassermenge ist seine Konzentration höher als zum Beispiel die einer Tasse Filterkaffee.
Cappuccino: Für Cappuccino wird ein meist mit Wasser verlängerter Espresso mit Milch und Milchschaum aufgegossen.
Latte macchiato: Hierfür wird ein Espresso vorsichtig in ein großes Glas aufgeschäumter warmer Milch gegeben. So entsteht eine Schichtung, denn der heißere Espresso hat eine geringere Dichte als die etwas kühlere fettreichere Milch. Übersetzt bedeutet Latte macchiato „gefleckte Milch“.
Café americano: Hierfür wird ein Espresso nach dem Brühen mit heißem Wasser gestreckt.
Frankreich
Café au Lait: Er wird zu gleichen Teilen Filterkaffee und heiße Milch in eine Schale gegossen und ohne Milchschaum serviert. Die österreichische Variante des Milchkaffees heißt Melange oder Wiener Melange.
Schweiz
Café crème: Diese Kaffeespezialität stammt ursprünglich aus der Schweiz. Er wird hierzulande in einer Espressomaschine oder einem Vollautomaten hergestellt, indem ein Espresso mit mehr Wasser gebrüht wird, so dass er dann eine Kaffeetasse füllt. Deshalb hat er auch eine Crema.
Weitere Kaffeekreationen
Kaffee ist auch eine beliebte Zutat für kalte oder heiße Getränke. An heißen Tagen schmeckt ein Eiskaffee, hergestellt aus abgekühltem Filterkaffee mit Vanilleeis und Schlagsahne. Kaffee kann auch mit Alkohol kombiniert werden: Irish Coffee mit Whiskey und Schlagsahne, Pharisäer mit Rum und Schlagsahne, Espresso mit Cognac oder Weinbrand.
Lagerung
Röstkaffee sollte grundsätzlich nur kurz gelagert werden, da er schnell an Aroma verliert. Da ganze Bohnen das Aroma besser schützen als gemahlener Kaffee, können sie vergleichsweise länger gelagert werden. Gemahlener Kaffee in Vakuum- oder Ventilverpackung ist nach Herstellerangaben rund 18 Monate haltbar. Zur Orientierung dient das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung .
Kaffee sollte immer kühl, trocken und luftdicht gelagert werden. Eine gut verschlossene Packung sorgt dafür, dass der Kaffee vor Sauerstoff geschützt ist, sich keine Feuchtigkeit darauf niederschlägt und er keine Fremdgerüche annimmt. Am besten lässt man den Kaffee in der Originalverpackung, verschließt diese nach der Kaffeeentnahme wieder luftdicht, packt sie in eine zusätzliche Dose und stellt diese in den Kühlschrank. Nach dem Öffnen der Packung verliert gemahlener Kaffee bereits nach wenigen Tagen Aroma. Deshalb sollte man ihn rasch verbrauchen.
Wer nicht so viel Kaffee trinkt, kann das frische Kaffeepulver auch gut und luftdicht verpackt einfrieren. Das Einfrieren kann den Kaffee vor Aromaverlust schützen. Am besten friert man in kleineren Portionsgrößen ein und bereitet ihn wie gewohnt zu. Auftauen ist wegen des heißen Wassers nicht nötig.