Neben Sorte und Reife beeinflussen auch Zuckergehalt, Aromastoffe, Festigkeit, Temperatur bei Transport und Lagerung den Geschmack. Für die Kennzeichnung von Tomaten gelten die speziellen EU-Vermarktungsnormen für Tomaten mit den drei Klassen Extra, I und II.
Nach dem EU-Vermarktungsnormen für Tomaten werden vier Handelstypen unterschieden: runde, gerippte, längliche und Kirschtomaten, einschließlich Cocktailtomaten.
Daneben gibt es noch birnenförmige Tomaten, die zu den dekorativen Exoten im Tomatensortiment zählen. Hier sind rote und gelbe Sorten im Angebot. Auch pflaumenförmige Tomaten sind in rot und gelb zu finden.
Mindesteigenschaften von Tomaten im Handel
Tomaten müssen nach der EU-Vermarkungsnorm folgende Mindesteigenschaften erfüllen:
- ganz
- gesund; ausgeschlossen sind Erzeugnisse mit Fäulnisbefall oder anderen Mängeln, die sie zum Verzehr ungeeignet machen
- sauber, praktisch frei von sichtbaren Fremdstoffen
- von frischem Aussehen
- praktisch frei von Schäden durch Schädlinge, die das Fleisch beeinträchtigen
- frei von anomaler äußerer Feuchtigkeit
- frei von fremdem Geruch und/oder Geschmack.
- Bei Rispentomaten müssen die Stiele frisch, gesund, sauber und frei von Blättern und sichtbaren Fremdstoffen sein.
- Entwicklung und Zustand der Tomaten müssen so sein, dass sie Transport und Hantierung aushalten und in zufriedenstellendem Zustand am Bestimmungsort ankommen.
Tomaten gibt es in drei Klassen
Tomaten werden in drei Klassen eingeteilt, für die bestimmte Mindesteigenschaften definiert sind:
- Klasse Extra: Die Tomaten müssen fest sein, sehr leichte oberflächliche Schalenfehler sind erlaubt, allerdings kein Grünkragen; praktisch einheitlich gereift und gefärbt; längliche Tomaten von annähernd gleicher Länge.
- Klasse I: Die Tomaten müssen genügend fest sowie frei von Rissen oder Grünkragen sein. Zulässig sind leichte Form-, Entwicklungs-, Farb- und Hautfehler sowie sehr leichte Druckstellen. Im Packstück praktisch einheitlich gereift und gefärbt; längliche Tomaten von annähernd gleicher Länge. Außerdem sind bei gerippten Tomaten vernarbte Risse (Länge maximal 1 cm), geringe Verwachsungen und weitere leichte Fehler zulässig.
- Klasse II: Die Tomaten müssen ausreichend fest und frei von unvernarbten Rissen sein. Zulässig sind Form-, Entwicklungs-, Farb-, Hautfehler oder Druckstellen, sofern sie die Frucht nicht ernsthaft in Mitleidenschaft ziehen sowie vernarbte Risse (Länge maximal 3 cm). Bei gerippten Tomaten sind weitere Fehler wie stärkere Verwachsungen oder Nabelbildung zulässig.
Tomaten der Klassen Extra und I müssen praktisch von einheitlicher Färbung und Reife sein. Längliche Tomaten müssen darüber hinaus annähernd die gleiche Länge haben.
Kennzeichnung von Tomaten
Werden Tomaten als lose Ware vermarktet, müssen folgende Angaben auf einem Schild in der Nähe der Ware erfolgen:
- Ursprungsland
- Klasse (Extra, I oder II)
- Grundpreis
Bei verpackten Tomaten müssen folgende Angaben auf dem Etikett stehen:
- Bezeichnung
- Name oder Firma und Anschrift des Herstellers, Verpackers oder eines in einem Mitgliedstaat der EU niedergelassenen Verkäufers
- Losnummer (kann durch ein taggenaues Mindesthaltbarkeitsdatum ersetzt werden)
- Nettofüllmenge
- die Klasse (Extra, I oder II)
- falls die Ware nach Größe sortiert ist: die Größe, ausgedrückt durch Mindest- und Höchstdurchmesser
Verpackte Tomaten müssen pro Packstück einheitlich sein. Es dürfen grundsätzlich nur Tomaten gleichen Ursprungs, gleicher Sorte oder gleichen Handelstyps, gleicher Güte und Größe zusammen verpackt werden. Mischungen von Tomaten dürfen nur dann in einem Packstück vermarktet werden, wenn es sich dabei um Tomaten deutlich unterscheidbarer Sorten, Handelstypen beziehungsweise Farben handelt, die jeweils gleicher Güte und gleichen Ursprungs sind. Gleichmäßigkeit hinsichtlich der Größe ist nicht vorgeschrieben. Solche Mischungen tragen die Bezeichnung „Tomatenmischung“ oder eine gleichwertige Bezeichnung.
Tipps für den Tomaten-Einkauf
- Tomaten schmecken am besten in der Saison. Hauptsaison ist in Deutschland von Juni bis August.
- Egal ob groß, klein, rund oder länglich – wählen Sie beim Einkauf feste Tomaten.
- Tomaten können nachreifen, wenn sie noch grün oder hellrot sind. Zu Hause funktioniert das am besten auf einer warmen, hellen Fensterbank.
Schmecken Bio-Tomaten besser?
Untersuchungen haben bei Bio-Tomaten einen höheren Gehalt an Trockenmasse ergeben. Der süßere Geschmack, den viele Testesser bei Bio-Tomaten feststellten, hängt aber nicht nur vom Anbau ab. Sorte, Reifegrad, Bewässerung und Sonnenscheindauer haben einen wesentlich stärkeren Einfluss auf das Aroma. Auch die Bewässerung spielt eine Rolle: Hohe Wassermengen steigern zwar die Erträge, verdünnen aber auch die Geschmacksstoffe und machen die Frucht wässrig.
Ökologisch angebaute Tomaten weisen einer brasilianischen Studie zu Folge höhere Gehalte an Zucker, Vitamin C und gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen auf. Der Grund laut der Untersuchung: Weil die Biotomaten unter weniger optimalen Bedingungen aufwachsen, produzieren sie mehr der wertvollen Inhaltsstoffe, um sich gegen Stress zu wappnen.
Vielfach belegt sind die geringeren Rückstände an synthetischen Pflanzenschutzmitteln bei Lebensmitteln aus ökologischem Anbau. So etwa fand die amtliche Lebensmittelüberwachungen 2020 bei 49 der insgesamt 53 untersuchten Proben von Bio-Tomaten gar keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Bei den übrigen 4 Proben lag der Wert unter dem gesetzlich festgesetzten Höchstwert. Unter den 378 Tomatenproben aus konventionellem Anbau war knapp die Hälfte der Proben frei von Rückständen. Bei 1,3 Prozent der Proben wurden Überschreitungen des gesetzlichen Höchstwertes festgestellt.