Multimedia-Storys zu spannenden Forschungsprojekten : Forschung rund um nachhaltige Erzeugung und nachhaltigen Konsum
Insekten als moderne Backzutat
Schon heute essen weltweit 2,5 Milliarden Menschen regelmäßig Insekten. Doch bei uns sind vor deren Genuss noch viele Fragen zu klären. Daher untersucht ein Forschungsverbund aus Max Rubner-Institut (MRI) und weiteren Partnern, wie sich aus den Larven des Mehlkäfers neuartige Mehle entwickeln lassen: Wie müssen die "Mehlwürmer" aufbereitet werden, damit sich daraus schmackhafte Brote backen lassen? Wie ist es um die Lebensmittelsicherheit bestellt? Und wie schmeckt das Ganze überhaupt?
Anders einkaufen - nachhaltiger ernähren
Wie wirkt sich die Nutzung alternativer Plattformen konkret auf die Praktiken Planen, Besorgen, Lagern, Kochen, Essen und Entsorgen aus? Leben Menschen, die "anders" einkaufen und sich versorgen, auch anders im Sinne von nachhaltiger? Diese Fragen stellten die Forscher*innen der Humboldt-Universität zu Berlin bisher in 25 Haushalten. Hinter allem steckt das große Ziel, praxistaugliche Strategien für einen nachhaltigen Konsum zu entwickeln und zugleich Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten.
Smarte Lösungen für weniger Abfall
Welche Lebensmittel werden in der Außer-Haus-Verpflegung in welchen Mengen und warum weggeworfen? Und wie lässt sich deren Menge reduzieren? Diese Fragen stehen am Anfang einer nötigen Veränderung und beantwortet der "ResourceManager-Food". Dahinter verbirgt sich eine ausgeklügelte Technik aus Hardware und Software, die im Rahmen des Forschungsprojektes "ELOFOS" von der Universität Stuttgart entwickelt wurde. Eine geniale Idee mit großem Potenzial im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung.
Mehr heimische Hülsenfrüchte: Ackerbohnen und Körnererbsen
Hülsenfrüchte sind eine tolle Eiweißquelle für Mensch und Tier. Doch bisher wachsen sie nur auf zwei Prozent der Ackerflächen. Das möchte das "Demonstrationsnetzwerk Erbse/Bohne" (DemoNetErBo) ändern. Es widmet sich gezielt den Ackerbohnen und Körnererbsen und vernetzt Landwirt*innen und Verarbeiter*innen. So können sie ihre Erfahrungen von der Sortenwahl bis zur Vermarktung austauschen und ganz praktisch voneinander lernen. Dazu dient auch intensive Öffentlichkeitsarbeit innerhalb und außerhalb der Branche.
Wir feiern gutes Essen vom Acker über den Teller bis zum Kompost!
Die Bio-Stadt Bonn und der Verein Stadt.Land.Markt e. V. bringen Bürgerinnen und Bürger untereinander und mit Akteur*innen des Ernährungssystems entlang der gesamten Wertschöpfungskette zusammen: vom Bio-Landwirt über den Verarbeiter bis in den Handel, die Gemeinschaftsverpflegung und die privaten Haushalte. Dabei werden die Vorteile ökologischer und regionaler Landwirtschaft und Ernährung über drei Veranstaltungsformate vermittelt: eine offene Konferenz, ökologische Vernetzungscafés und Freitags-Picknicks.
Intelligente Verpackungen für Lebensmittel
Lebensmittel wie rohe Fleisch- und Fischprodukte sind anfällig für mikrobiellen Verderb. Doch gerade abgepackten Produkten sieht man ihren tatsächlichen Frischegrad nicht an. Forschende der Fraunhofer-Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien (EMFT) und des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) entwickeln im Rahmen des Projekts "FRESH" gemeinsam mit Industriepartnern eine neuartige Verpackungsfolie. Sie kann durch optische Chemosensoren den Frischegrad von Lebensmitteln erkennen und über einen Farbwechsel anzeigen.
Nachhaltige Insektenzucht
Welche Insektenarten lassen sich wie erfolgreich und nachhaltig züchten? Und wie lassen sich daraus zusätzlich zum traditionellen Verzehr haltbare, sichere und nahrhafte Lebensmittel erzeugen? Zu diesen Fragen forscht das Projekt "IFNext" an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zusammen mit drei Universitäten und einer Organisation in Thailand und Kambodscha. Während im Insektarium in Hannover optimale Züchtungsbedingungen und Verarbeitungsmöglichkeiten für Deutschland entwickelt werden, sammeln vierzig Familien in Asien erste Erfahrungen mit Einstiegspaketen zur eigenen Zucht - unter nachhaltigen Gesichtspunkten und angepasst an die jeweiligen Verhältnisse vor Ort.
Das nicht perfekte Ei
Immer mehr Menschen halten kleine Legehennenbestände. Doch wie viele kleine, Schmutz- und Knickeier fallen dabei an? Und wie werden diese "nicht vermarktungsfähigen Eiern" verwertet? Bisher gibt es dazu keine Daten. Diese Lücke soll das Projekt „Inwertsetzung Bio-Ei“ schließen. Dazu befragt das Projektteam Bio-Betriebe und Betriebe mit konventioneller Freilandhaltung, die zwischen 100 und 3.000 Legehennen halten. So möchte das Projekt einen Beitrag zum Schutz von Ressourcen und zur Abfallvermeidung leisten.
Von der Weide in die Kantine
Wie lässt sich der Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel in Kantinen steigern? Durch gleichberechtigte Partnerschaften zwischen Stadt und Land. Durch eine Ganztierverwertung von Bio-Fleisch. Durch kreative Rezepte und eine offene Kommunikation. Das Forschungsprojekt "GanzTierStark" der Technischen Universität Berlin erarbeitet hierzu konkrete Handlungshilfen für alle relevanten Partner der Wertschöpfungskette: Landwirt*innen, Verarbeiter*innen, Logistiker*innen, Kantinenmitarbeiter*innen und Kantinengäste.
Verpackung aus dem Meer
Essen To-Go ist im Trend, trägt aber leider zu wachsenden Müllbergen bei. Für Abhilfe könnten biologisch abbaubare Verpackungen sorgen, die nach dem Genuss von Burger, Salat oder Pommes in der Bio-Tonne oder auf dem Kompost landen. "Mak-Pak" heißt ein Projekt der Hochschule Bremerhaven mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Firma Nordsee als Partner, das solche Ideen Realität werden lässt. Hierbei dienen Makroalgen aus der Nordsee als neuartiges Material für Snackboxen oder andere Einwegverpackungen, die im Außer-Haus-Verzehr üblich sind.