- Dr. Christian Schader vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau erläutert in seinem Vortrag, warum die Transformation des Ernährungssystems nur möglich ist, wenn Landwirtschaft und Ernährung als Einheit gedacht werden.
- Die Proteinversorgung der Zukunft ist eine der Schlüsselfragen.
- Schader sieht pflanzliche Proteine als die klimafreundlichste Lösung, gefolgt von Milch und Fleisch von Wiederkäuern vom Grünland.
- Der Vortrag war Teil einer Veranstaltung im Rahmen des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit.
Mit welchen Nahrungsmitteln sollten wir unsere Proteinversorgung decken, um nachhaltige Ernährungssysteme zu unterstützen? Und welche Maßnahmen braucht es, um die Transformation zu nachhaltigeren Ernährungssystemen zu fördern? Diese Fragen stellte Dr. Christian Schader vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zu Beginn seines Vortrags im Rahmen des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit. Eine Lösung könnte sein, kein Kraftfutter mehr an Kühe zu verfüttern, sondern sie ausschließlich auf Grünland weiden zu lassen. So würden laut Modellberechnungen im Jahr 2050 nur noch neun Prozent unseres Nahrungsproteins aus tierischen Quellen stammen. Das wäre ein Drittel im Vergleich zu heute. Die restliche Proteinversorgung könnten wir durch pflanzliche Lebensmittel decken.
Proteinversorgung aus einer sich transformierenden, nachhaltigeren Landwirtschaft
Video-Mittschnitt des Vortrags von Dr. Christian Schader bei der Veranstaltung „Zukunft Proteine – wie wir die Vielfalt auf den Teller bringen“ im Rahmen des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit auf ble-live.de.
Lösungsstrategien für eine nachhaltige Proteinversorgung
Für Schader gibt es jedoch keine isolierte Maßnahme als Lösung für ein nachhaltiges Ernährungssystem. Vielmehr sei ein Systemdenken notwendig, das Ernährung und Landwirtschaft als Einheit denke und ökologische, ökonomische sowie soziale Wirkungen von Maßnahmen gleichermaßen in Betracht ziehe. Es gelte jetzt, genau auszutarieren, in welchem Umfang die drei Strategien Effizienz, Konsistenz und Suffizienz zum Einsatz kommen.
Effizienz: Verbesserung der Erträge, Nährstoffverwertung, Futterverwertung, Züchtung
Konsistenz: Nah an natürlichen Systemen, Biolandbau, Kreislaufwirtschaft, funktionelle Biodiversität
Suffizienz: Änderung der Konsummuster, Reduktion von Lebensmitteln mit geringer Umwelteffizienz (z. B. tierische Produkte), Reduktion von Lebensmittelverschwendung