Narrensicher? Seht selbst!
So ähnlich und doch so verschieden...
Drei Sauerteig-Rezepte habe ich insgesamt ausprobiert. Eines davon ist das Rezept "für Dummies". Aber auch die anderen beiden basieren im Grundsatz auf einer reinen Mischung von Wasser und Mehl. Trotzdem ist die Konsistenz verschieden. Denn jedes Rezept hat seinen eigenen Fokus: Der Dummy-Ansatz folgt strikten Anweisungen. Ein anderer setzt auf eine "waffelteigartige" Konsistenz (also mehr Wasser). Ein anderes Rezept fordert dazu auf, den Teig zu beobachten, um den optimalen Zeitpunkt des Fütterns zu erwischen. Letzteres war mir als Anfänger zugegebener Maßen zu schwer. Vielleicht zählt dieser Ansatz deshalb nicht zu meinen Erfolgen...
Die richtige Temperatur...
...ist in jedem Fall ein wichtiger Faktor für einen funktionierenden Sauerteig. 25 bis 30 Grad Celsius scheinen nach der Lektüre unterschiedlicher Rezepte ideal. Fünf Grad mehr oder weniger sind wohl auch noch ok. Ist es aber zu kalt, werden die Bakterien träge. Ist es zu heiß, sterben sie ab.
Blubber, blubber...
Auf der Oberfläche der unterschiedlichen Mehl-Wasser-Gemische ist auch nach Tagen kaum Leben zu erahnen. Aber im Inneren arbeiten die Bakterien. In einem Glas sind schon am zweiten Tag deutiche Blasen zu erkennen. Leider heißt das nicht, dass der Ansatz am Ende auch erfolgreich ist. Dieser war es nicht...
Ist hier auch Leben drin?
Der „Sauerteig für Dummies“ sieht dagegen auch am vierten Tag noch wie ein lebloser Teigklumpen aus. Deshalb kann ich nicht anders und linse einmal vorsichtig unter die Oberfläche. Überraschung: Auch in dieser relativ festen Masse sind viele kleine Löcher zu sehen. Wie konnte ich nur zweifeln...
Jetzt geht's los!
Nach vier Tagen soll der Dummy-Ansatz fertig sein. Zeit für den ersten Test. Ich mische also die Zutaten für mein Standard-Sauerteigbrot zusammen: Roggenmehl, Dinkelmehl, Haferflocken, Samen, lauwarmes Wasser und den fertigen Sauerteigansatz. Alles kräftig mit dem Handrührgerät kneten, in eine Kastenform füllen und neun Stunden warten...
Mmmmm...
Nach einer zusätzlichen Stunde im Backofen, kann sich das Ergebnis sehen lassen! Das Brot ist gut aufgegangen, hat eine krosse Kruste und ist schon nach einem einzigen Abendessen halb aufgefuttert, weil es soooooo lecker war!!
Brot ist nicht gleich Brot...
Das zeigt dieser Vergleich: Rechts das Brot, das ich mit dem "Sauerteig für Dummies" gebacken habe. Die Krume ist genau so, wie ich sie liebe. Nicht zu trocken, nicht zu feucht, mit gleichmäßig verteilten Poren. Daneben eines der Brote, die ich mit einem anderen Sauerteig-Ansatz gebacken habe. Die Krume ist feucht und von ungleichmäßig großen Löchern durchzogen. Schade! Denn damit verderbe ich meiner Familie die Lust auf selbst gebackenes Brot...