(BZfE) – Keine Diäten mehr, keine Ernährungsregeln, keine Unterscheidung in gesund oder ungesund, erlaubt oder verboten: Beim sogenannten intuitiven Essen soll uns unser Körper sagen, was gut für uns ist. Das ist aber einfacher gesagt als getan, denn dazu müssen wir ihn auch hören. Tatsächlich ist vielen Menschen diese Fähigkeit heute verloren gegangen. Sie essen nicht nach Bauchgefühl, sondern aus Gewohnheit, Geselligkeit, Frust oder Langeweile. Oder sie ignorieren den knurrenden Magen, weil sie abnehmen möchten oder gerade Intervall-Fasten angesagt ist.
Also brauchen wir doch Ernährungsempfehlungen, die uns sagen, was wir in welcher Menge essen sollen? „Die Menschen brauchen keine strikten Regeln“, sagt Dr. Margareta Büning-Fesel vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). „Viele wünschen sich aber eine Orientierungshilfe und die gibt zum Beispiel die Ernährungspyramide vom BZfE“. Sie teilt Lebensmittel und Getränke nicht in gesund oder ungesund ein. Sie gibt vielmehr Anregungen, wovon wir besser mehr – zum Beispiel Gemüse und Obst – oder weniger – zum Beispiel Fleisch und Wurst – essen sollten. Und zwar nicht nur mit Blick auf unsere eigene Gesundheit, sondern auch mit Blick auf die Gesundheit unseres Planeten.
Gleichzeitig ist es natürlich überaus sinnvoll, vor, während und nach dem Essen in sich hineinzuhorchen: Habe ich Hunger oder Appetit? Wann fühlt sich mein Magen angenehm satt an? Habe ich wirklich Lust auf den Schokoriegel oder bin ich nur zu faul, stattdessen die Orange zu schälen?
Achtsamkeit heißt der Schlüssel zur Beantwortung dieser und anderer Fragen. Sie ist die Technik hinter intuitivem Essen, mit der wir lernen können, unser Bauchgefühl (wieder) zu spüren und von anderen Emotionen zu unterscheiden. Keine leichte Übung, die viel Disziplin und Ausdauer erfordert. Und die sich nicht in jeder Situation realisieren lässt.
Aber vielleicht bieten gerade die besinnlichen Stunden an Weihnachten oder die Tage „zwischen den Jahren“ Zeit und Ruhe, öfter mal mit allen Sinnen und Bissen für Bissen zu genießen. Oder zumindest den Startschuss für mehr Achtsamkeit im neuen Jahr zu legen.
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Gabriela Freitag-Ziegler, www.bzfe.de
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