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Familie sitzt beim Essen
AdobeStock/WavebreakMediaMicro

(BZfE) – Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme. Wenn die Familie regelmäßig zusammen isst, können Kinder auch viel über gesunde Ernährung lernen. Aber welche Aspekte machen das gemeinsame Essen gesund? Mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Universität Mannheim und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung beschäftigt. Dazu werteten sie insgesamt 50 Studien mit mehr als 29.000 Probanden zur Qualität von Familienmahlzeiten aus.

Als Maß für die Ernährungsgesundheit der Kinder dienten der Körpermassenindex (BMI) und die Ernährungsgewohnheiten. Der BMI gibt das Verhältnis von Gewicht (in kg) zur Körpergröße (in m zum Quadrat) an. Bei Kindern und Jugendlichen verändert sich der normale Körperfettanteil ständig, je nach Alter und Geschlecht. Anhand von Normwertkurven lässt sich ablesen, wie das Gewicht einzuordnen ist.

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie Übergewicht vorbeugen. „Familienmahlzeiten führen allerdings nicht per se zu einem besseren Ernährungsverhalten. Soziale, psychologische und Verhaltensaspekte spielen eine wichtige Rolle“, erklärt Erstautorin Mattea Dallacker.

Nach den Ergebnissen der Metastudie stehen insgesamt sechs Faktoren in einem direkten Zusammenhang mit einer besseren Ernährungsgesundheit der Kinder. Ein wichtiges Kriterium für gute Familienmahlzeiten ist eine angenehme Atmosphäre am Tisch (Faktor 1). Das verringert etwa das Risiko für emotionales Essen und wirkt dadurch überflüssigen Pfunden entgegen, erklären die Wissenschaftler. Bleibt der Fernseher beim Essen aus (2), werden Nahrungsaufnahme und Sättigungssignale des Körpers bewusster wahrgenommen. Natürlich gehören auch frische, gesunde Lebensmittel auf den Teller (3).

Wenn die Kinder bei der Zubereitung der Speisen eingebunden werden (4), wecken Eltern das Interesse am Thema und unterstützen dadurch auch langfristig eine gesunde Ernährung. Nebenbei stärken gemeinsame Kochaktionen den Familienzusammenhalt. Zudem wirkt es sich positiv aus, wenn die Mahlzeiten länger dauern (5). Wer sich beim Essen Zeit lässt, isst langsamer und bekommt zwischen den Mahlzeiten nicht so schnell wieder Hunger. Eltern sind zwangsläufig Vorbilder für ihre Kinder. Wenn sie mit gutem Beispiel vorangehen (6), können sie frühzeitig auf das Essverhalten der Heranwachsenden einwirken. Dabei ist nicht relevant, ob ein oder beide Elternteile am Familientisch anwesend sind.

„Wie eine Familie gemeinsam isst, ist genauso wichtig oder sogar noch wichtiger als die Häufigkeit der gemeinsamen Mahlzeiten“, fasst Co-Autor Ralph Hertwick zusammen. Das Alter der Kinder sowie der soziale und ökonomische Hintergrund der Familie hatten keinen Einfluss auf die Ergebnisse, ist im Fachblatt „Health Psychology“ zu lesen. Die Wissenschaftler geben jedoch zu bedenken, dass ausschließlich Beobachtungsstudien ausgewertet wurden, die keine ursächlichen Beziehungen nachweisen können. Weitere Studien sollen zusätzliche Einflussfaktoren untersuchen, zum Beispiel, wie sich die Nutzung von Handys bei den Mahlzeiten auf die Ernährungsgesundheit auswirkt.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://www.uni-mannheim.de/news/gesunde-familienmahlzeiten/

https://psycnet.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fhea0000801

Heft „Das beste Essen für Kinder - Empfehlungen für die Ernährung von Kindern“, Bestell-Nr. 1447, Preis: 2,50 Euro

www.ble-medienservice.de

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