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(BZfE) – Verpackungen aus Kunststoff schützen und erhalten die Qualität von Lebensmitteln. Allerdings schadet Plastik auch der Umwelt und der Gesundheit, wenn er vom Menschen unsachgemäß verwendet wird. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projekts hat sich die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AÖL) mit Handlungsoptionen zum Einsatz von nachhaltig biobasierten Kunststoffen als Verpackungsmittel für Lebensmittel beschäftigt. Die Ergebnisse sind das „Biokunststofftool“ für Lebensmittelhersteller und ein Sonderthemenheft, das Vorteile und Kritikpunkte in Bezug auf Biokunststoffe beleuchtet.

Kann denn Kunststoff Bio sein? Dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort, erklärt die AÖL. Schon allein der Begriff kann für Verwirrung sorgen. Während „Bio“ im Lebensmittelbereich gemäß der EU-Öko-Verordnung für eine bestimmte Produktionsmethode steht, geht es bei Kunststoffen allein um den landwirtschaftlichen Ursprung. Allerdings können biobasierte Kunststoffe nach Ansicht der AÖL eine gute Verpackungslösung für Lebensmittel sein. Dafür müssten die Materialien in der Praxis weiterentwickelt und an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

Ein Beispiel sind Drop-In-Biokunststoffe wie Bio-PE (Polyethylen), Bio-PP (Polypropylen) oder Bio-PET (Polyethylenterephthalat). Sie sind nicht biologisch abbaubar. Da sie technisch identisch mit den Kunststoffen aus fossilen Rohstoffen sind, können sie aber in etablierten Systemen recycelt werden. Umweltvorteile sind geringere Kohlendioxidemissionen und ein geringerer Energieverbrauch bei der Herstellung. Als Rohstoffe werden in erster Linie Zuckerrohr und Zuckerrübe genutzt, aber auch Nebenprodukte der Landwirtschaft sind geeignet. „Wenn es gelingt, den Weg des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung in Form von Kreislaufwirtschaft ernsthaft zu gehen, dann sehe ich gute Chancen für biobasierte Kunststoffe“, betont Projektleiter Brunhard Kehl. Allerdings bleibt noch die Frage, ob Bio auch für die Verbraucher mit Kunststoff zusammenpasst und die neuen Verpackungen akzeptiert werden.

Das „Biokunststofftool“ bietet Informationen und Entscheidungshilfe für Lebensmittelhersteller, die sich für den Einsatz von biobasierten Kunststoffverpackungen interessieren. Es gibt ein Bewertungssystem für die sechs wesentlichen Stoffgruppen biobasierter Kunststoffe, aber auch Praxisbeispiele, Argumentationshilfen und eine Checkliste für den Entscheidungsprozess.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Die Öko-Lebensmittelhersteller (AÖL= Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller: www.aoel.org

Biokunststofftool: biokunststofftool.de

www.bzfe.de/inhalt/verpacken-ohne-plastik-34284.html

www.bzfe.de/inhalt/plastik-nein-danke-29733.html

Unterrichtsmaterial „Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun?“, Bestell-Nr. 3659, Preis: 4,50 Euro

www.ble-medienservice.de

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