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(BZfE) – Der Lavendel hat viele Talente. Er steckt in Duftsäckchen zur Mottenbekämpfung, wird als pflanzliches Arzneimittel und Gewürz in der Küche verwendet. Der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat den Echten Lavendel zur Arzneipflanze des Jahres 2020 gewählt.

Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) gehört zur Familie der Lippenblütler. Der aromatisch riechende Halbstrauch hat eine Höhe von 30 bis 80 cm. Die Blüten sind violett und die Blätter schmal, grau-grün und behaart. Die Pflanze wächst natürlicherweise an trockenen Hängen im südlichen Europa. Besonders bekannt sind die blühenden Lavendelfelder der französischen Provence.

Der Lavendel als Arzneipflanze hat eine lange Geschichte. Zunächst wurde die Pflanze für Waschwasser und Bäder genutzt. Das ist auch noch an dem Namen zu erkennen, der sich vermutlich von dem lateinischen Verb „lavare“ für „waschen“ ableitet. Mitte des 12. Jahrhunderts empfahl Hildegard von Bingen den Echten Lavendel zur äußerlichen Anwendung und gegen Ungeziefer. Seit dem späten 19. Jahrhundert wird er als Mittel bei nervösen Zuständen und gegen Schlaflosigkeit beschrieben. Denn das ätherische Lavendelöl hat eine beruhigende, angstlösende und entspannende Wirkung. Das bestätigen auch aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen, erklärt der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde.

Über seine heilende Wirkung gelangte der Lavendel auch in die Küche. Er lässt sich gut mit anderen Gewürzen kombinieren und ist neben Salbei, Thymian, Rosmarin, Oregano und Bohnenkraut Teil der Gewürzmischung „Kräuter der Provence“. Der Lavendel hat ein würzig-herbes, leicht bitteres Aroma, das mit dem Rosmarin zu vergleichen ist. Er passt zu Fleisch, aber auch gegrilltem Gemüse, Käse, Salaten, Suppen, Soßen, Süßspeisen und Desserts. Blätter und Blüten können frisch und getrocknet verwendet werden. Allerdings sollte das mediterrane Gewürz sparsam dosiert werden. Die intensive Note kann leicht das ganze Gericht dominieren. Trocken, kühl und luftdicht gelagert hält sich sein Aroma bis zu zwölf Monate.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.welterbe-klostermedizin.de

https://www.bzfe.de/inhalt/kraeuter-650.html

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