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Großer Tisch mit vielen verschiedenen Speisen
AdobeStock/Rawpixel.com

(BZfE) – Wer am Wochenende zu anderen Zeiten als an Wochentagen isst, hat möglicherweise ein höheres Risiko für Übergewicht. Das ist das Resultat einer Studie der Universität Barcelona, an der rund 1.100 junge Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren aus Spanien und Mexiko teilnahmen. Die Wissenschaftler bestimmten den Körpermassenindex (BMI) und setzten ihn mit den Essenszeiten unter der Woche und an Wochenenden in Bezug. Der BMI ist ein gängiges Maß zur Einschätzung des Körpergewichts und gibt das Verhältnis von Gewicht (in kg) zur Körpergröße (in m zum Quadrat) an.

Probanden, die am Wochenende die drei Hauptmahlzeiten – vor allem das Frühstück – zu anderen Zeiten als unter der Woche aßen, hatten einen höheren BMI und damit ein höheres Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit. Die größten Auswirkungen wurden beobachtet, wenn sich die Mahlzeiten um mehr als 3,5 Stunden verschoben (plus 1,34 kg/m2). Dieser Effekt war unabhängig von Faktoren wie der Qualität der Ernährung, körperlicher Aktivität, dem Unterschied in den Schlafzeiten am Wochenende und unter der Woche und der natürlichen Veranlagung zum Langschläfer oder Frühaufsteher.

Nach Ansicht der Wissenschaftler können unregelmäßige Mahlzeiten die innere Uhr aus dem Takt bringen. Jeder Mensch hat seinen individuellen Rhythmus, nach dem der Körper organisiert ist. Tagsüber werden die aufgenommenen Kalorien verwertet, während sich der Körper in der Nacht auf die Fastenperiode im Schlaf einstellt. So entsteht ein energetisches Gleichgewicht. Wird zu ungewöhnlichen Zeiten gegessen, kann der biologische Rhythmus und der Stoffwechsel beeinträchtigt werden, folgern die Wissenschaftler. Sie vergleichen das mit einem „Jetlag“, der sich nach einer weiten Flugreise einstellt.

Feste Essens- und Schlafenszeiten erhalten die Gesundheit und das Wohlbefinden, betonen die Autoren in der Fachzeitschrift „Nutrients“. Das braucht aber nicht dazu führen, dass man sich das gemütliche Sonntagsfrühstück zu späterer Stunde verbietet. Menschen, die zu Übergewicht neigen, kann ein fester Essensplan dagegen bei der Gewichtskontrolle helfen. In weiteren Studien soll untersucht werden, welche Langzeitauswirkungen unregelmäßige Essenszeiten haben. Es sei noch nicht klar, welche physiologischen Mechanismen und Stoffwechseländerungen zugrunde liegen und ob die Resultate auch auf andere Altersgruppen übertragen werden können.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

https://www.ub.edu/web/ub/en/index.html

https://doi.org/10.3390/nu11122980

https://www.bzfe.de/inhalt/uebergewicht-3173.html

https://www.bzfe.de/inhalt/bmi-rechner-5423.php

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