(BZfE) – Tapas sind Appetithäppchen, die in spanischen Bars und Bodegas zu Bier und Wein gereicht werden. Mit einem Tapas-Abend in geselliger Runde lässt sich etwas spanisches Lebensgefühl in die eigenen vier Wände holen.
Der Ursprung der Tapas-Kultur ist nicht genau bekannt. Vermutlich wurden Weingläser in heißen Gegenden Spaniens mit einer Scheibe Brot bedeckt, um sie vor Fliegen und anderen Insekten zu schützen. Diese essbare Abdeckung (la tapa = Deckel) hat man mit Oliven oder Schinken beschwert. Heute ist die Vielfalt der Tapas groß – ob kalt oder warm, mit oder ohne Fleisch. Die Speisen werden in kleinen Schalen oder Gläsern serviert, sodass sich jeder nach Lust und Laune bedienen kann. Bei einem spanischen Abend wird pro Person mit drei bis vier Häppchen gerechnet.
Eine typisch spanische Spezialität ist Manchego. Der Hartkäse aus Schafsmilch hat ein angenehm säuerliches bis pikantes Aroma. Für Tapas wird der Käse in kleine Stücke geschnitten und pur genascht. Er kann aber auch mit Oliven kombiniert und mit Olivenöl beträufelt werden. Mit etwas Salz, Pfeffer und Knoblauch wird es schön würzig. Auch Chorizo ist eine beliebte Zutat für das spanische Fingerfood. Die Rohwurst stammt aus der Region „La Mancha“ in Kastilien und erhält durch Paprikapulver ihre typische rote Farbe und pikante Würze.
Die spanische Tortilla ist mit dem Omelett der deutschen Küche vergleichbar: Kartoffeln schälen, in dünne Scheiben schneiden und in Olivenöl mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten. Eier verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen und die Kartoffeln hinzugeben. In einer Pfanne bei kleiner Hitze stocken lassen und wenden, damit sie von beiden Seiten schön braun ist. Die Tortilla kann mit weiteren Zutaten wie frischen Gewürzen, Käse, Fleisch, Wurst, Meeresfrüchten und Gemüse verfeinert werden. Für die Tapasschale wird sie kuchenähnlich aufgeschnitten.
Auch die fruchtig-feurigen „Pimientos de Padrón“ dürfen beim spanischen Abend nicht fehlen. Inzwischen sind die kleinen grünen Paprikaschoten in vielen Supermärkten abgepackt im Gemüseregal zu finden. Sie werden gegrillt, bis die Haut Blasen wirft und mit grobem Meersalz bestreut. Eine gute Sättigungsbeilage sind „Papas Arrugadas“. Die kleinen Kartoffeln werden in Wasser mit reichlich Salz gekocht, bis sie gar sind. Anschließend bei geringer Hitze trocknen, bis eine leichte Salzkruste sichtbar ist. Weitere Speisen wie Garnelen in Knoblauchöl, mediterranes Gemüse, Datteln im Speckmantel, gefüllte Teigtaschen (Empanadas) und Hackbällchen in Tomatensoße (Albóndigas) können das Tapas-Buffet bereichern. Dazu werden frisches Baguette und verschiedene Dips und Soßen gereicht. Ein Muss ist Aioli, eine Knoblauchcreme, die der deutschen Mayonnaise ähnelt und verschiedene Salsas – von feurig-scharf bis fruchtig-süß.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
BZfE-Fachzeitschrift „Ernährung im Fokus“,
Sonderausgabe 1/2020, „So kochen und essen unsere Nachbarn“,
Bestell-Nr. 5085, 4,50 Euro, www.ble-medienservice.de