(BZfE) – Viele alte Menschen nehmen mit der Nahrung nicht mehr ausreichend Energie, Eiweiß oder andere Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe auf. Das kann gravierende Folgen haben, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG).
Häufig zeigt sich eine Mangelernährung bei Älteren durch Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Bei diesen Warnzeichen sollte sofort reagiert werden, betont Dorothee Volkert, Professorin und Leiterin der DGG-Arbeitsgruppe „Ernährung und Stoffwechsel“. Denn eine unzureichende Nährstoffaufnahme erhöht das Krankheitsrisiko und erschwert den Heilungsprozess. Die Muskelkraft nimmt ab. Das kann eine eingeschränkte Lebensqualität zur Folge haben. Auch kognitive Schwierigkeiten können mit einer Mangelernährung zusammenhängen.
Häufig führen verschiedene Krankheiten oder die Einnahme von Medikamenten zu einem geringeren Appetit. Die Essensmenge sinkt und die Patienten verlieren an Gewicht. Andererseits nehmen viele Ältere Hunger und Durst nicht mehr wahr. Hinzu kommen Kau- und Schluckprobleme und Schwierigkeiten beim Einkauf oder der Zubereitung der Mahlzeiten.
„Nehmen Sie sich Zeit für das Essen“, rät Volkert älteren Menschen. Regelmäßige Haupt- und Zwischenmahlzeiten, darunter eine warme Mahlzeit, erleichterten eine gesunde Ernährung. In einer angenehmen Atmosphäre und in netter Gesellschaft steigt der Appetit und die Freude am Essen. Genauso wichtig ist ein abwechslungsreicher Speiseplan, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Die DDG empfiehlt, dass täglich eiweißreiche Produkte wie Milcherzeugnisse, Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch auf den Tisch kommen. Als Zwischenmahlzeiten eigneten sich Trockenobst oder Joghurt mit frischem Obst.
Auch Trinken gehört zu einer guten Ernährung: Alte Menschen sollten täglich 1,5 Liter Flüssigkeit aufnehmen, solange es der Arzt nicht anders verordnet hat. Das können zum Teil auch energiereiche Getränke wie Frucht- oder Gemüsesaft sein. Einkaufsdienste oder „Essen auf Rädern“ sind Hilfen im Alltag. Bei Bedarf gibt es auch spezielles Besteck und Geschirr, die das Essen erleichtern. Außerdem sei es laut DGG wichtig, dass Senioren auf eine gute Mundhygiene achten.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
Einen aktuellen Beitrag „Risikofaktor Mangelernährung“ gibt es vom Bundeszentrum für Ernährung unter: http://www.bzfe.de/inhalt/risikofaktor-mangelernaehrung-35852.html
www.bzfe.de/inhalt/ue60-das-beste-alter-32671.html
Heft „Gesund und aktiv ins Alter: www.ble-medienservice.de/1768/gesund-und-aktiv-ins-alter-inform?number=1768
66 Tipps - für ein genussvolles und aktives Leben mit 66+: www.ble-medienservice.de/6660/66-tipps-fuer-ein-genussvolles-und-aktives-leben-mit-66
Gutes Essen – Magazin für Seniorinnen und Senioren: www.bmel.de/DE/service/publikationen/magazin-gutes-essen/gutes-essen.html
Vernetzungsstellen für Seniorenernährung: www.in-form.de/wissen/vernetzungsstellen-seniorenernaehrung/
Infoflyer „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“: www.dggeriatrie.de/images/Dokumente/dgg-info-flyer-ernaehrung-zum-stempeln.pdf