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(BZfE) – Eine Handvoll erlaubter Zutaten und trotzdem gibt es rund 4.000 unterschiedliche Sorten auf dem Markt: Wohl kaum eine Produktgruppe zeigt sich in solch einer großen Geschmacksvielfalt wie Käse. Nicht ganz so variantenreich erscheinen auf den ersten Blick die Nährwerte unterschiedlicher Käsesorten – für sie typisch ist ein oft hoher Fett- und Salzgehalt. Punkten können sie dafür mit Calcium. Nährwertunterschiede gibt es jedoch auch bei Käsen, wie der Nutri-Score zeigt. Und damit die deutlich werden, gelten Sonderregeln für seine Berechnung.

Der Nutri-Score ist eine erweiterte Nährwertkennzeichnung zum schnellen Vergleich der Nährwertqualität von Lebensmitteln. Er wurde in Frankreich von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt. Dem ABC folgend erhalten Lebensmittel mit verhältnismäßig guter Nährwertqualität eine grün unterlegte A-Bewertung, die ungünstigste Bewertung ist ein rot unterlegtes E. Die Berechnungsformel ist für fast alle Lebensmittel dieselbe – mit Ausnahme von Käsen sowie Getränken und Fetten und Ölen, die zum Kochen oder als Brotaufstrich verwendet werden.

Der Grund für die Extraregeln: Sie ermöglichen auch dann einen sinnvollen Nährwertvergleich, wenn die jeweiligen Produkte aufgrund ihrer sehr ähnlichen Zusammensetzung auch sehr ähnlich Nährwerte aufweisen, etwa bei den Speisefetten und -ölen und genauso bei Käsen. Über die allgemeine Formel des Nutri-Score berechnet, würde praktisch jede Käsesorte eine rot unterlegte E-Wertung erhalten. Über eine orange unterlegte D-Wertung käme kaum ein Käse hinaus. Der Nutri-Score könnte damit sein Ziel nicht erreichen, den Verbrauchern die ernährungsphysiologisch günstigere Wahl zu erleichtern. Die Sonderregel sorgt dafür, dass das Bewertungsspektrum der im Handel erhältlichen Käsesorten mindestens über drei Stufen geht. So erhält beispielsweise Halloumi-Käse eine E-Wertung, Bergkäse eine D-Wertung und der Harzer Käse schneidet mit einer C-Wertung ab.

Damit das Bewertungsspektrum für Käse ausreichend groß ist und Verbraucher so die ernährungsphysiologisch günstigere Wahl erleichtert werden kann, fließt der Proteingehalt bei der Nutri-Score-Berechnung von Käse immer positiv ein. Bei anderen Lebensmitteln kann ein hoher Proteingehalt ihren Nutri-Score nur dann verbessern, wenn sie einen vergleichsweise guten Nährwert aufweisen oder zusätzlich einen Mindestgehalt nährstoffreicher Zutaten, etwa Obst, Gemüse oder Nüsse enthalten. Die Sonderregelung für Käse ist auch aus ernährungsphysiologischer Sicht vertretbar, denn der Proteingehalt von Käsen korreliert stark mit dem Calciumgehalt.

Dr. Christina Rempe, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.bzfe.de/lebensmittel/einkauf-und-kennzeichnung/kennzeichnung/modell-zur-naehrwertkennzeichnung/

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