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In einer Hand liegen Würfel, die das Wort Demenz bilden
AdobeStock/js-photo

(BZfE) – Eine unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel erhöhen möglicherweise das Demenzrisiko, indem sie bereits in einem sehr frühen Stadium die Neubildung von Hirnzellen beeinträchtigen. Das hat eine aktuelle Studie des King´s College London ergeben, an der über 400 Erwachsene im Alter von über 65 Jahren beteiligt waren.

Immer mehr Menschen werden immer älter. Dadurch wird in Zukunft voraussichtlich auch die Zahl der Demenzkranken deutlich ansteigen. Es ist seit längerem bekannt, dass eine gesunde Ernährung und viel Bewegung dem Verlust der geistigen Fähigkeiten im Alter entgegenwirken können. Allerdings sind die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen kaum erforscht. Es gibt Hinweise, dass eine gestörte Zellneubildung (Neurogenese) im Hippocampus eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Demenz spielt. Erwachsene bilden nur in bestimmten Regionen des Gehirns neue Zellen. Dazu zählt der Hippocampus, der für Lernen und Gedächtnis eine große Bedeutung hat.

Für die britische Studie wurden die älteren Probanden zu ihren Ernährungs- und Lebensgewohnheiten befragt und über zwölf Jahre medizinisch begleitet. Alle zwei bis drei Jahre bewerteten die Forschenden deren mentalen Fähigkeiten. Anhand von Blutproben und Experimenten mit Zellen aus dem Hippocampus stellten sie im Labor fest, dass der geistige Verfall und Demenz bereits zwölf Jahre vor den ersten Krankheitszeichen mit einer gestörten Zellneubildung und Zelltod im Hippocampus verbunden waren. Mangelernährung und zu wenig körperliche Bewegung förderten offenbar solche Prozesse und damit das Erkrankungsrisiko. Wichtige Faktoren waren etwa der Lipidspiegel und die Versorgung mit Vitamin D und Karotinoiden.

Ernährung und Bewegung sind demnach Schlüsselfaktoren, die die Neubildung von Gehirnzellen im Hippocampus und dadurch das Demenzrisiko beeinflussen. Mit Hilfe bestimmter Biomarker ließe sich das Demenzrisiko vorhersagen und sogar zwischen verschiedenen Formen der Demenz unterscheiden, meint die Autorenschaft im Journal „Alzheimer's & Dementia“. Das biete die Möglichkeit, der Erkrankung frühzeitig durch eine verbesserte Ernährung und viel Bewegung entgegenzuwirken. Allerdings sind noch weitere Langzeitstudien mit mehr Teilnehmenden erforderlich, um die Resultate zu bestätigen und die Hintergründe besser zu verstehen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

 

Weitere Informationen:

https://doi.org/10.1002/alz.12428

www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2021/juni/essen-gegen-demenz/
www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/in-bestimmten-lebensphasen/im-hohen-alter-essen-und-trinken-bei-demenz/

www.bzfe.de/ernaehrung-im-fokus/online-spezial/ernaehrung-bei-demenz/

 

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