(BZfE) – Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihre Kinder kaum Gemüse essen. Nach einer Studie der Penn State University, USA lässt sich der Verzehr erhöhen, wenn man einfach mehr Gemüse auf den Teller packt.
An der Untersuchung nahmen 67 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren teil. Für vier Wochen erhielten die jungen Probanden in Kindertagesstätten einmal pro Woche ein Mittagessen mit einer von vier verschiedenen Gemüsezubereitungen: eine normale Portion Mais und Brokkoli (60 g) sowie eine doppelte Portion Mais und Brokkoli (120 g) – jeweils pur oder mit etwas Butter und Salz abgeschmeckt. Bei jeder Mahlzeit wurde das Gemüse mit der gleichen Menge an Fischstäbchen, Reis, Ketchup, Apfelmus und Milch serviert. Die Wissenschaftler wogen die Lebensmittel vor und nach dem Essen, um die Verzehrmenge zu bestimmen. Außerdem wurden die Kinder und deren Eltern zu ihrem Essverhalten und ihren Vorlieben beim Gemüseverzehr befragt.
Wenn die Wissenschaftler die Menge an Mais und Brokkoli von 60 auf 120 Gramm pro Mahlzeit erhöhten, aßen die Kinder 21 Gramm mehr Gemüse. Das entspricht einer Steigerung um 68 Prozent. Die Energieaufnahme erhöhte sich um fünf Prozent (13 kcal). Es hatte keinen Einfluss, ob das Gemüse gewürzt war oder nicht. Das kann daran liegen, dass Mais und Brokkoli den meisten Kindern vertraut sind. Bei unbekanntem Gemüse können nach Ansicht der Wissenschaftler zusätzliche Aromen zu einem höheren Verzehr beitragen. Wenn Kinder wählerisch waren und Essen zu Hause häufig thematisiert wurde, erhöhte sich die Gemüseaufnahme weniger stark.
Ernährungswissenschaftler empfehlen, dass Vorschulkinder täglich je etwa 150 bis 200 Gramm Obst und Gemüse essen. Es ist wichtig, viele Gemüsearten anzubieten. „Die Kinder sollten das Gemüse aber auch mögen, damit es mit den anderen Lebensmitteln auf dem Teller konkurrieren kann“, erklärt Barbara Rolls von der Penn State University. Die Wissenschaftler empfehlen Eltern, ihre Kinder schrittweise an neue Gemüsearten zu gewöhnen und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen zu experimentieren. Manchmal hilft es auch, das Gemüse anders zuzubereiten – etwa püriert als Soße oder als Gemüsesticks mit Dipp.
Größere Portionen können aber zu mehr Lebensmittelverschwendung führen, wenn nicht alles gegessen wird. Weitere Studien sollen klären, wieviel andere Lebensmittel auf dem Teller durch Gemüse ersetzt werden können, aber die Gesamtportion gleich bleibt.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
Weitere Informationen:
doi.org/10.1016/j.appet.2021.105250
www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/in-bestimmten-lebensphasen/wenn-kinder-kein-gemuese-moegen/
www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/mehr-gemuese-und-obst/
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