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(BZfE) – Schon bald könnten Mehlwürmer als Snack oder Lebensmittelzutat europaweit auf dem Teller landen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schätzt das Insekt für den Verzehr als gesundheitlich unbedenklich ein. Das Gutachten ist die erste abgeschlossene Bewertung eines aus Insekten gewonnen Produkts, das für den europäischen Markt zugelassen werden soll.

Mehlwürmer sind die Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor), die getrocknet als ganzes Insekt oder in Pulverform für verschiedene Lebensmittel wie Pasta, Kekse und Energieriegel verwendet werden sollen. Die Hauptbestandteile sind Eiweiß, Fett und Ballaststoffe. Das Chitin des Außenskeletts ist ein unlöslicher Ballaststoff, der vermutlich weitestgehend unverändert ausgeschieden wird. Der Energiegehalt liegt durchschnittlich bei knapp 500 kcal pro 100 g.

In einigen Nicht-EU-Ländern wie Thailand und China werden Mehlwürmer als Teil der üblichen Ernährung gegessen. Auch in Australien, Neuseeland und in der Schweiz sind sie auf dem Markt. In der EU gelten essbare Insekten und insektenhaltige Produkte als neuartige Lebensmittel, da sie bislang nicht für den menschlichen Verzehr verwendet wurden. Sie müssen nach den Regeln der Novel-Food-Verordnung gesundheitlich bewertet und zugelassen werden.

Die wissenschaftliche Bewertung durch die EFSA ist nun abgeschlossen. Demnach sind Mehlwürmer bei den vorgeschlagenen Verwendungen und Mengen für die menschliche Gesundheit unbedenklich. Der Verzehr hat nach Ansicht der Experten keinen ernährungsphysiologischen Nachteil.

Bezüglich des allergenen Potenzials rät die EFSA weitere Untersuchungen durchzuführen, da Insektenprotein bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Auch bei einer Allergie gegen Krustentiere wie Garnelen und Hausstaubmilben könnte es zu allergischen Kreuzreaktionen kommen. Außerdem könnten Allergene aus dem Futter in Mehlwurmprodukte gelangen und Beschwerden auslösen.

Nun muss die EU-Kommission über die Zulassung entscheiden.

Bislang liegen 15 Anträge für insektenbasierte Lebensmittel vor. Auch ökologische und wirtschaftliche Gründe sprechen für den Verzehr: Insekten brauchen weniger Futtermittel und erzeugen weniger Abfall sowie Treibhausgasemissionen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

efsa.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.2903/j.efsa.2021.6343

www.bzfe.de/lebensmittel/trendlebensmittel/insekten/

www.bzfe.de/lebensmittel/einkauf-und-kennzeichnung/novel-food/

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