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(BZfE) – Wenn Typ-2-Diabetiker übergewichtig sind, leiden sie offenbar häufiger an Schäden der kleinen Blutgefäße. Das lassen die Ergebnisse der Potsdamer „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition“ (EPIC)-Studie vermuten, die das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) kürzlich vorgestellt haben.

Typ-2-Diabetes ist eine Erkrankung des Stoffwechsels, bei der die Zuckerwerte im Blut ohne Behandlung dauerhaft erhöht sind. Wenn Betroffene zunehmen und an Übergewicht leiden, steigt möglicherweise das Risiko für Spätfolgen. Das können Erkrankungen an den kleinen (mikrovaskulär) und großen Gefäßen (makrovaskulär) sein, die die Haupttodesursache für Typ-2-Diabetiker sind. Mikrovaskuläre Komplikationen verursachen Schäden an Nieren, Nerven und Augen, die Dialyse, Amputation und Blindheit nach sich ziehen können. Sind die großen Gefäße betroffen, steigt die Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Für ihre Untersuchung begleiteten die Wissenschaftler rund 1.000 Probanden mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes, die frei von anderen chronischen Erkrankungen waren. Sie bestimmten den Körpermassenindex (BMI) als Maß zur Einschätzung des Körpergewichts. Es wurde geprüft, ob der BMI vor der Diabetesdiagnose und eine BMI-Änderung in den Monaten danach im Zusammenhang mit dem Auftreten von späteren Gefäßkomplikationen standen. Im Laufe von zehn Jahren wurde in 85 Fällen ein Schlaganfall oder Herzinfarkt (makrovaskulär) und in 347 Fällen eine Schädigung der Nieren, Augen oder Nerven festgestellt (mikrovaskulär).

Bei makrovaskulären Komplikationen ließ sich kein Zusammenhang mit dem Körpergewicht nachweisen. Allerdings scheinen die kleinen Blutgefäße bei Typ-2-Diabetikern unter Übergewicht zu leiden, wird im Fachjournal „Diabetologia“ berichtet. War der BMI zum Zeitpunkt der Diabetesdiagnose um fünf Punkte höher, stieg das Risiko für mikrovaskuläre Komplikationen um 21 Prozent – unabhängig vom Ausgangsgewicht. Sank das Gewicht nach der Diagnose um mehr als ein Prozent, verringerte sich die Wahrscheinlichkeit um bis zu 38 Prozent.

Ärzte empfehlen übergewichtigen und adipösen Typ-2-Diabetikern, mindestens fünf Prozent ihres Körpergewichts zu verlieren. „Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig die Gewichtsabnahme für die Verhinderung schwerer diabetesassoziierter Komplikationen ist“, erklärt Elli Polemiti vom DIfE. Allerdings handelt es sich um eine Beobachtungsstudie, die keine ursächlichen Zusammenhänge nachweisen kann. Weitere Studien sind erforderlich, um die Resultate zu untermauern.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

doi.org/10.1007/s00125-020-05362-7

www.dzd-ev.de

www.dife.de

www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/essen-und-trinken-bei-diabetes-typ-2/

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