(BZfE) – Um bis zu 27 Prozent könnten Verpackungen durch den Verzicht auf „Mogelpackungen“ reduziert werden. Das entspricht drei Millionen Mülltonnen à 240 Liter im Jahr, meldet der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Mehr als die Hälfte der Einsparungen wären bei Lebensmitteln wie Müsli, Cerealien und Süßwaren möglich.
Das Institut für Energie- und Umweltforschung und die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung hatten im Auftrag des vzbv unterschiedliche Bereiche im Verpackungsmarkt unter die Lupe genommen. Sie ermittelten, welche Verpackungsabfälle durch „Mogelpackungen“ – also überdimensionierte Verpackungen – und nicht notwendige Zusatzverpackungen entstehen und welche Treibhausgasemissionen damit verbunden sind. Das mögliche Einsparpotenzial wurde durch den Vergleich unterschiedlicher Produkte eines Segments eingeschätzt.
Im Lebensmittelbereich ließe sich bei Beuteln für Müsli und Cerealien das meiste Verpackungsmaterial einsparen (1.217 t), gefolgt von Süßwaren wie Schokolade und Studentenfutter (1.085 t). Auch bei frischem Fleisch, Wurst und Fisch in Kunststoffschalen (707 t) sowie Dosen für Kartoffelchips und andere Lebensmittel (397 t) wären Reduktionen möglich.
Überflüssige Zusatzverpackungen werden zum Beispiel bei Wein und Spirituosen eingesetzt, um bei hochpreisigen Produkten eine „bessere“ Präsentation und Lagerung zu ermöglichen. Zum Produktschutz und zur Information sind sie aber nicht notwendig. Auch bei Tee in Portionsverpackungen sind Einsparungen möglich, da sie häufig in viel zu großen Faltschachteln angeboten werden und die Teebeutel noch zusätzlich verpackt sind.
Der Verpackungsmüll nimmt zu. Auch wenn der Anteil der „Mogelpackungen“ in den vergangenen Jahren gesunken ist, ließen sich bezogen auf den Gesamtmarkt nach wie vor knapp 44.000 Tonnen Verpackungen und rund 36.000 Tonnen Kohlendioxidäquivalente an Treibhausgasemissionen vermeiden, so der vzbv. Auch Verbraucher können einen Beitrag leisten, indem sie beim Einkauf auf Produkte in überdimensionierten und überflüssigen Verpackungen verzichten.
Heike Kreutz, www.bzfe.de
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