(BZfE) – Dem Thema Lebensmittelwertschätzung messen junge Menschen eine immer größere Bedeutung bei. Sie stecken viel Zeit und Energie in die Rettung von Lebensmitteln und gehen mit gutem Beispiel voran. Das hat auch das 5. Foodie-Café des Bundeszentrums für Ernährung gezeigt, in dem sechzig Foodies ihre Erfahrungen unter dem Titel „respect your food“ zusammentrugen. Der Begriff Foodie umfasst alle, die sich im digitalen Raum rund um die Themen Lebensmittel und Ernährung engagieren. Das Foodie-Café bietet ihnen eine virtuelle Plattform für Information, Austausch und Vernetzung. Das jüngste Treffen war zugleich ein lebendiges Beispiel dafür, wie wichtig solche neuen Dialogformen sind und wie viel zivilgesellschaftliches Engagement für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen in Deutschland vorhanden ist.
Hier reiht sich auch Janka Alwon ein. Sie betreibt einen erfolgreichen Blog mit Tipps und Rezepten gegen Lebensmittelverschwendung. Mit je über 40.000 Followern auf Instagram und TikTok verdient sie zurecht den Titel „Nachhaltigkeits-Influencerin“. Sie vermittelte im Schnelldurchlauf, was man alles in Sachen Lebensmittelrettung tun kann: „Schon kleine Schritte helfen: im Supermarkt das ‚ausgegrenzte‘ Obst oder Gemüse kaufen, die einzelne Banane oder die unperfekte Paprika, die sonst keiner nimmt.“ Außerdem gab Alwon Details hinter ihrem Erfolg auf Social Media preis. Sie stecke beispielsweise bei der Produktion von Videos für die extrem schnelllebigen Kanäle TikTok und Instagram sehr viel Energie in die ersten Sekunden. „Wenn ich die Menschen in diesen Sekunden nicht erreiche, sind sie direkt wieder weg.“
In der das Foodie-Café begleitenden Challenge #respectyourfood widmeten sich die Teilnehmenden eine Woche lang täglich einer Aufgabe zur Lebensmittelrettung. Ihre Erfahrungen und Tipps teilten sie über ihre Instagram-Storys: Am „Mindful Monday“ verarbeiteten sie die Reste vom Wochenende, räumten am „Tidy Tuesday“ ihre Vorräte auf und verrieten am „Wasteless Wednesday“ ihre besten Tricks gegen Foodwaste auf dem Instagram-Kanal des „Was-wir-essen“-Blog vom BZfE.
Möglichst viele (junge) Menschen im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung mitnehmen und in ihrer eigenen Wirksamkeit bestärken, darum geht es auch Vereinen wie „foodsharing“, der „Tafel Jugend“ oder „Restlos glücklich“ – letzteres eine Initiative, die unter anderem Workshops und Grundschulprojekte gegen Lebensmittelverschwendung realisiert. Sie leisten wertvolle Beiträge zur Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dazu gehören auch die etablierte Initiative „Zu gut für die Tonne!“ und die aktuelle Ausstellung FOODPRINTS in Dortmund. Noch bis August 2023 dreht sich dort alles um die ökologischen, sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Folgen unseres Essens.
Weitere Informationen:
https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/5-foodie-cafe/
https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittelverschwendung/
(Bildquelle: Sonja Kröll / BLE)