Springe direkt zum Inhalt , zum Menü .

junger Mann vor einem Werbeplakat
Peter Meyer/BLE

(BZfE) – In sozialen Netzwerken erreichen Prominente täglich Millionen junge Menschen. Häufig eifern Teenager ihren Idolen aus Fernsehen, Musik und Sport nach. Bei der Ernährung sind viele aber ein weniger gutes Vorbild: Wenn Lebensmittel gezeigt werden, sind es meist ungesunde Snacks, Süßigkeiten und alkoholische Getränke. Das hat eine Untersuchung der University of Chicago und der Stanford University ergeben.

Viele Länder haben Maßnahmen entwickelt, um Kinder und Jugendliche vor Werbung für „ungesunde Lebensmittel“ in TV und Internet zu schützen. Doch die sozialen Medien gewinnen an Bedeutung. Hier können die jungen Nutzer Inhalte gezielt auswählen und mit ihren Idolen in Austausch treten. Im Vergleich zur üblichen Werbung entsteht der Eindruck, dass Prominente ihr reales Leben zeigen. Das macht die Inhalte authentischer und glaubwürdiger.

Für die Studie wurden die Konten von 181 Sportidolen, Schauspielerinnen und Schauspielern, TV-Persönlichkeiten und Musikern und Musikerinnen unter die Lupe genommen, die im sozialen Netzwerk Instagram eine große Reichweite haben. Über 3.000 Beiträge mit insgesamt 5.180 Lebensmitteln und Getränken und deren ernährungsphysiologische Qualität wurden bewertet. bewertet. Dazu nutzten die Forschenden den Nutrient Profile Index (NPI), der die Produkte anhand des Gehalts an Inhaltsstoffen wie Zucker, Natrium, Energie, gesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen etc. pro 100 Gramm einstuft. Lebensmittel mit einer Punktzahl von weniger als 64 und Getränke mit einer Punktzahl von weniger als 70 auf einer Skala von 0 bis 100 wurden als „weniger gesund“ eingestuft.

Wenn bekannte Persönlichkeiten in sozialen Netzwerken ernährungsrelevante Beiträge posten, sind es bei Lebensmitteln meist Süßigkeiten und Snacks (37 %). Bei Getränken überwiegen Alkoholika (51 %), Kaffee und Tee (19 %) und gesüßte Drinks (14 %). Ein Großteil der Social-Media-Konten (mehr als 87 %) erhielt eine „weniger gesunde“ Gesamtbewertung für Lebensmittel und Getränke. Beiträge mit „gesünderen“ Lebensmitteln waren mit weniger „Likes“ und Kommentaren verbunden, was auf weniger Zustimmung bei den Nutzern schließen lässt. Nur etwa fünf Prozent der Posts waren von Unternehmen gesponsert. In den meisten Fällen zeigten Prominente die Produkte in alltagsähnlichen Situationen.

Nach Ansicht der Forschenden entwickelt sich die Darstellung des Konsums von „ungesunden“ Lebensmitteln und Getränken in sozialen Medien zu einem soziokulturellen Problem. Der Einfluss von prominenten Persönlichkeiten sei groß. Sie könnten auf diese Weise ein ungesundes Ernährungsverhalten bei Kindern und Jugendlichen fördern – sogar stärker als übliche Werbung.

Tipps für eine gesunde und nachhaltige Ernährung geben übrigens die Posts vom Bundeszentrum für Ernährung. Es ist ebenfalls auf vielen Social-Media-Kanälen wie Instagram, YouTube, Facebook und Twitter aktiv.

Wer sich für Essen und Lebensmittel begeistert, kann sich dazu u.a. am 22. Februar 2022 im dritten „Foodie Café“ des BZfE austauschen. Neben den aktuellen Ernährungstrends steht beim digitalen Netzwerk-Treffen das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund: Wer macht sich wo für welche Themen stark? Welche Menschen stecken hinter den Profilen auf Instagram oder YouTube? Weitere Informationen dazu: https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungskommunikation/3-foodie-cafe/

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

JAMA (Journal oft he American Medical Association) https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2787977

Inszenierte Perfektion auf Instagram: www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2019/oktober/inszenierte-perfektion-auf-instagram/

Die Social-Media-Kanäle des BZfE:

Facebook: @bzfe.bund

Twitter:: @bzfe_de und @waswiressen

YouTube: www.youtube.com/bzfe

Instagram: @waswiressenblog

BZfE-Fachzeitschrift: Ernährung im Fokus:

Facebook: @ErnaehrungimFokus

Twitter: @Ernaehrung

Instagram: @ernaehrungimfokus

(Bildquelle: Peter Meyer)

 
als hilfreich bewerten 0 Versenden