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stock.adobe.com/Melih Evren

(BZfE) – Jüngere Konsumenten würden für nachhaltig verpackte Lebensmittel mehr Geld zahlen und Obst und Gemüse unverpackt kaufen. Das lässt eine Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) vermuten. Sie greifen eher zu Verpackungen aus Papier und recyceltem Plastik als zu konventionellem Plastik und Bioplastik.

Umweltverschmutzung durch Plastik gefährdet die Ökosysteme und auch die Gesundheit des Menschen. Eine der Hauptursachen ist die unkontrollierte Entsorgung von Einweg-Plastikverpackungen, wie sie vor allem für Lebensmittel verwendet werden. Aber wie nehmen junge Konsumentinnen und Konsumenten Verpackungen von Lebensmitteln wahr? Und sind sie bereit, für nachhaltige Alternativen mehr Geld zu zahlen?

Um diese Fragen zu beantworten, wurden in einer Studie rund 260 Teilnehmende im Alter von durchschnittlich 30 Jahren befragt. Sie konnten zwischen zwei Angeboten von Weintrauben (je 500 g) wählen, die sich in Produktion (konventionell oder bio), Herkunft (regional oder global) und Preis (1,08 bis 2,99 Euro) unterschieden. Sie waren unterschiedlich verpackt – in konventionellem Plastik, recyceltem Plastik, Bioplastik, Papier oder unverpackt. Bei Bioplastik handelt es sich um Kunststoffe, die biologisch abbaubar beziehungsweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Im Anschluss machten die Befragten Angaben, was sie über die Verpackungsmaterialien wissen, wie nachhaltig sie sie einschätzen und was sie sich beim täglichen Einkauf bezüglich Produktverpackungen wünschen.

Offenbar ist sich die junge Generation ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Klima bewusst. Wenn die Kundinnen und Kunden die Verpackung als nachhaltig einschätzten, akzeptierten sie auch höhere Preise. Es gab dabei große Unsicherheit, wie nachhaltig Bioplastik ist und welche Eigenschaften das Material hat. Besonders gefragt waren unverpackte Weintrauben, aber auch Verpackungen aus Recyclingplastik und Papier.

Bislang sind sich auch Experten und Expertinnen nicht einig, welches Verpackungsmaterial aus Nachhaltigkeitsgründen die beste Wahl ist. Es braucht mehr Klarheit und transparente Informationen für die Verbraucher und Verbraucherinnen, ist im Journal „Resources, Conservation and Recycling“ zu lesen. Es scheint eine große Bereitschaft zu geben, das Konsumverhalten zu ändern. Allerdings müssen weitere Studien klären, ob sich die Resultate auf die gesamte Bevölkerung übertragen lassen.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

www.uni-halle.de

https://doi.org/10.1016/j.resconrec.2022.106219

Resources, Conservation and Recycling, Bd. 181, Juni 2022, 106219

www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/orientierung-beim-einkauf/verpacken-ohne-plastik/

Heft „Mein Essen - Unser Klima“, Bestell-Nr. 1577, kostenloser Download, www.ble-medienservice.de/1577/mein-essen-unser-klima

Unterrichtsmaterial „Was hat mein Essen mit dem Klima zu tun?“, Bestell-Nr. 3659, 4,50 Euro, www.ble-medienservice.de/3659/was-hat-mein-essen-mit-dem-klima-zu-tun

(Bildquelle: Melih Evren/stock.adobe.com)

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