(BZfE) – „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger führen uns vor Augen, dass es überall im Alltag Möglichkeiten gibt, Lebensmittel zu retten und damit auch das Klima zu schützen. Einige der Projekte und Unternehmen gehen sogar noch darüber hinaus und versorgen Wohnungslose mit warmen Mahlzeiten oder stiften einen Teil ihrer Erlöse.“ Das sagte Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft bei der Preisverleihung des Zu gut für die Tonne!-Bundespreises am 21. Oktober 2022 in Berlin.
Insgesamt wurden rund 100 Bewerbungen für den Bundespreis eingereicht. Daraus hat eine achtköpfige Jury 16 Projekte als Finalisten ausgewählt. Der Preis wird in den Kategorien Landwirtschaft und Produktion, Handel, Gastronomie, Gesellschaft und Bildung, Digitalisierung verliehen.
Den Bundespreis erhielten:
Kultimativ GmbH: Heldenbrot (Konstanz, Baden-Württemberg): Das „Heldenbrot“-Team betrachtet Brotreste als Rohstoff mit großem Zukunftspotential: Das Unternehmen kauft übriggebliebenes Brot bei Bäckereien an und verarbeitet es zunächst zu Brotgranulat, das wiederum herkömmliche Zutaten wie zum Beispiel Mehl ersetzen kann.
Marktschwärmer Deutschland (Equanum GmbH): Onlineshop trifft regionalen Bauernmarkt (Berlin):
Die Initiative Marktschwärmer Deutschland betreut von Berlin aus die Onlineplattform www.marktschwaermer.de, auf der bundesweit regionale Erzeuger saisonale Lebensmittel anbieten. Kunden können den vorbestellten Einkauf wöchentlich in sogenannten Schwärmereien in ihrer Nachbarschaft abholen.
Community Kitchen Food GmbH: Community Kitchen München (München, Bayern)
Die Community Kitchen bietet im Münchener Stadtteil Neuperlach an bestimmten Tagen frische Mahlzeiten aus geretteten Lebensmitteln an.
WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule (Fürth, Bayern)
Auf der Plattform www.unterrichtsmaterial.digital stellen erfahrene Lehrkräfte lehrplankonforme Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung, u.a. eine Unterrichtseinheit „Lebensmittel wertschätzen“.
Friedhold GmbH: Friedhold (Visselhövede, Niedersachsen)
Das Start-up Friedhold ermöglicht es landwirtschaftlichen Betrieben aus dem deutschsprachigen Raum, unkompliziert einen digitalen Hofladen zu errichten. Produkte wie Fleisch oder Gemüse werden verkauft, noch bevor die Tiere geschlachtet werden und das Gemüse geerntet wird.
Mit dem Förderpreis ausgezeichnet wurden:
Aktion Brücke e. V.: Obdachlosenhilfe (Germering, Bayern)
Die Vereinsmitglieder kochen aus geretteten und gespendeten Lebensmitteln warme Mahlzeiten und verteilen diese an bedürftige und wohnungslose Menschen.
Rettermarkt Rettich (Saarbrücken, Saarland)
Der Rettermarkt Rettich bietet Lebensmittel, die sonst in der Tonne gelandet wären, zu kleinen Preisen an. Allein im ersten Jahr konnte der Rettermarkt etwa 100.000 Lebensmittel retten.
Rheinische Lebensmittelretter e. V.: Fair-Teiler Steinenbrück (Steinenbrück, Nordrhein-Westfalen)
Die Ehrenamtlichen retten, was die Tafeln nicht mitnehmen können und bewahren so wöchentlich rund 40.000 Liter Lebensmittel vor der Tonne.
Weitere Informationen: https://www.zugutfuerdietonne.de/unsere-aktivitaeten/der-bundespreis/bundespreis-2022/die-gewinnerinnen-und-nominierten
(Bildquelle: BMEL)