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grüne Weltkugel im Gras
AdobeStock/Stockwerk-Fotodesign

(BZfE) – Weltweit ist die Ernährung heute nicht wesentlich gesünder als noch vor dreißig Jahren. So lautet das Fazit einer Untersuchung der Tufts University in Boston (USA), für die mehr als 1.100 Studien ausgewertet wurden.

Die Forschenden gingen der Frage nach, wie sich die Ernährungsgewohnheiten von Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen in 185 Ländern von 1990 bis 2018 verändert haben. Dazu nutzten sie den „Alternative Healthy Eating Index“ (AHEI), der die Nahrungsqualität anhand einer Skala von 0 (am wenigsten „gesund“) bis 100 (am „gesündesten“) einordnet. In die Auswertung ging der Verzehr von „gesunden“ Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten und „ungesunden“ Produkten wie verarbeitetem Fleisch und zuckergesüßten Softdrinks ein.

Die meisten Länder erreichen einen Wert von 40,3 Punkten, was einer „mäßigen“ Nahrungsqualität entspricht. Das ist weltweit ein kleiner Zuwachs um 1,5 Punkte. Zwischen den einzelnen Ländern gab es aber große Unterschiede. Die höchste Nahrungsqualität wurde in Vietnam, Iran, Indonesien und Indien erreicht (54,5 bis 48,2), während die Schlusslichter Brasilien, Mexiko, die USA und Ägypten waren (27,1 bis 33,5). In den USA, Vietnam, China und dem Iran (plus 12 bis 4,3) hat sich die Ernährung verbessert, während sie sich in Tansania, Nigeria und Japan (minus 3,7 bis 2,7) verschlechtert hat.

Auch in Mittel- und Osteuropa essen die Menschen zwar mehr Hülsenfrüchte, Nüsse und stärkearme Gemüsearten wie Blattgemüse, Kohl und Tomate. Auf der anderen Seite hat sich der Verzehr von verarbeitetem Fleisch, zuckergesüßten Getränken und salzreichen Produkten kaum verringert, fassen die Forschenden im Journal „Nature Food“ zusammen. Frauen hielten sich eher an Ernährungsempfehlungen als Männer, was sich in einem höheren Verzehr von Obst, stärkearmem Gemüse und Vollkornprodukten widerspiegelte.

Auch das Alter hatte einen Einfluss: „Im weltweiten Durchschnitt war die Qualität der Ernährung bei jüngeren Kindern besser, verschlechterte sich aber mit zunehmendem Alter“, erklärt Studienautorin Victoria Miller. Demnach scheint die frühe Kindheit eine wichtige Zeitspanne für Interventionsstrategien zu sein, um die Entwicklung von gesunden Ernährungsgewohnheiten für das gesamte Leben zu fördern.

Eine unausgewogene Ernährung ist die Ursache für viele chronische Erkrankungen und vermutlich ein Viertel der vermeidbaren Todesfälle weltweit. Die Studienergebnisse können hilfreiche Informationen für länderspezifische Maßnahmen liefern, um zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährungsweise zu motivieren. Allerdings müssen die Resultate noch durch weitere Studien bestätigt werden, da die Daten nicht für alle Länder, Altersgruppen und Ernährungsaspekte vollständig waren.

Heike Kreutz, www.bzfe.de

Weitere Informationen:

Nature Food, Bd. 3, Nr. 9, S. 694-702, September 2022 (DOI: https://doi.org/10.1038/s43016-022-00594-9); Tufts University, Pressemeldung vom 15. September 2022

(Bildquelle: Stockwerk-Fotodesign / stock.adobe.com)

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